Aschaffenburg. Nach weiteren „Callcenter“-Betrugsfällen warnt die Polizei eindringlich vor dieser Betrugsmasche und gibt Tipps. Auch am Freitag wurden wieder Senioren im Landkreis Aschaffenburg von Betrügern angerufen, die sich meist als Staatsbedienstete ausgaben und Geld und Wertgegenstände als Kaution für Verwandte in einem Strafverfahren forderten. In einem Fall übergab eine ältere Frau Schmuck und Bargeld im Gesamtwert von 75 000 Euro an unbekannte Personen.
Die 63-Jährige wurde am Freitagnachmittag von bislang unbekannten Telefonbetrügern angerufen. Der Anrufer behauptete, die Tochter der Seniorin habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht, bei dem zwei Menschen ums Leben gekommen seien.
Um eine bevorstehende Haftstrafe für die Tochter abzuwenden, solle die Frau eine Kaution in Form von Bargeld und Schmuck hinterlegen. Die Angerufene ließ sich in großer Sorge um ihre Tochter täuschen und übergab wenig später Schmuck und Bargeld im Gesamtwert von rund 75 000 Euro an eine bislang unbekannte Person. Erst nach einem Telefonat am Abend mit der Tochter flog der Betrug auf. Die Kriminalpolizei Würzburg übernahm die Ermittlungen, warnt vor Telefonbetrugsmaschen und rät:
„Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz beziehungsweise ob tatsächlich Verwandte in Not sind.“
„Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben.“
„Weder Polizei noch Justiz werden Sie jemals telefonisch auffordern, Geld zu überweisen.“
„Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!“
„Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen – bei derechten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl).“
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