Bronnbach. Ein Abend voller Glanz, Genuss und Gemeinschaft: Die besten Winzerinnen, Winzer und Kellermeister Badens wurden am Donnerstagabend im Bernhardsaal des Klosters Bronnbach geehrt. An der Gebietswein- und Sektprämierung 2024/2025 des Badischen Weinbauverbands nahmen rund 120 Gäste aus allen Weinregionen Badens, vom Bodensee bis ins Taubertal, teil.
Schon beim Empfang im stimmungsvoll erleuchteten Prälatensaal des Klosters wurde deutlich: Diese Veranstaltung ist weit mehr als eine Preisverleihung. Sie ist ein Fest des badischen Weinbaus, ein Ausdruck der Leidenschaft, mit der die Winzerinnen und Winzer ihre Arbeit tun – und ein Bekenntnis zu Qualität, Handwerk und regionaler Identität.
Eindrucksvolles Zeugnis für Vielfalt und Klasse
Insgesamt waren über 1.100 Weine und Sekte zur Prämierung angestellt – ein eindrucksvolles Zeugnis für die Vielfalt und Klasse, die den badischen Weinbau prägen. Nach einem musikalischen Auftakt erklärte Rainer Zeller, Präsident des Badischen Weinbauverband: „Ohne die Leidenschaft und das Können unserer Winzerinnen und Winzer hätten wir nicht nur weniger Genusserlebnisse im Land, sondern auch keine so lebendigen Kulturlandschaften, die für den Tourismus in Baden-Württemberg von unschätzbarem Wert sind.“ Gleichzeitig mahnte er: „Unsere Betriebe stehen vor großen Herausforderungen, vom Klimawandel über steigende Produktionskosten bis hin zu einer Absatzkrise. Umso wichtiger ist es, dass wir die Menschen für unsere regionalen Produkte begeistern und den Wert unserer Arbeit sichtbar machen“.
Durch den festlichen Abend führte SWR-Moderator Martin Seidler, charmant unterstützt von der Badischen Weinkönigin Tina Glur aus Müllheim und ihren beiden Prinzessinnen Hannah Spraul und Laura Münscher. Gemeinsam überreichten sie Pokale, Urkunden und Ehrenpreise – und sorgten mit Witz und Herzlichkeit für eine gelöste Atmosphäre zwischen feierlicher Würde und badischer Lebensfreude.
Der Ehrenpreis in der Kategorie Sekt ging an die Burkheimer Winzer vom Kaiserstuhl, die mit ihrem feinperligen Sortiment die Jury überzeugten. Den Hauptpreis des Badischen Weinbauverbands für die höchstbewertete Kollektion des Jahres sicherte sich erneut das Weingut Wolfgang und Andreas Löffler aus Staufen-Wettelbrunn.
Ein weiterer Höhepunkt war die Verleihung der Staatsehrenpreise durch Ministerialdirektorin Isabel Kling vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Sie ehrte das Weingut Volker Barth (Rauenheim), die Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg sowie abermals das Weingut Löffler, das damit gleich mehrfach ausgezeichnet wurde.
Fast alle Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2024 konnten ihre Spitzenleistungen auch 2025 wieder bestätigen. Diese Konstanz wertete Zeller als „beeindruckendes Zeichen für die nachhaltige Qualität und das kontinuierliche Streben nach Exzellenz im badischen Weinbau“.
Erfolg auch in Tauberfranken
Besonderen Grund zur Freude gab es im Norden des Anbaugebiets. Die Becksteiner Winzer aus dem Bereich Tauberfranken erhielten zum zehnten Mal in Folge den Bereichspreis Tauberfranken – ein außergewöhnliches Jubiläum und ein deutlicher Beleg für Beständigkeit und Qualitätsbewusstsein. „Zehn Jahre in Folge diese Auszeichnung zu holen, das schafft man nur mit Herzblut, Teamgeist und einem klaren Bekenntnis zur Region“, würdigte Zeller die Leistung.
Gastgeber Landrat Christoph Schauder hieß die Gäste im Auftrag des Main-Tauber-Kreises willkommen: „Willkommen an der Spitze von Baden-Württemberg“, sagte er augenzwinkernd. Er verwies auf die Bedeutung des Klosters Bronnbach als kulturelles Zentrum des Landkreises, das Geschichte, Architektur und Genuss auf einzigartige Weise vereine.
Ministerialdirektorin Kling unterstrich die gesellschaftliche Bedeutung des Weinbaus: „Sie sorgen dafür, dass unser Landschaftsbild so schön aussieht. Weinbau ist gelebte Kultur und Heimatpflege. Wir wünschen uns, dass Verbraucherinnen und Verbraucher wieder mehr Wein aus Baden-Württemberg trinken – und dass wir alle mehr Verantwortung füreinander übernehmen.“
Begleitet wurde der Abend von einem regional inspirierten Menü, das perfekt mit den prämierten Weinen harmonierte. Zwischen den Gängen tauschten sich Winzerinnen und Winzer, Branchenvertreter und Gäste über Trends, Herausforderungen und Visionen aus.
Als der letzte Preis überreicht war, erhoben sich die Gäste im Applaus – für die Sieger, für die Gemeinschaft und für die badische Weinkultur. Es war ein Abend, der zeigte, dass der badische Wein nicht nur ein Produkt ist, sondern ein Stück Lebensgefühl – getragen von Menschen, die ihre Arbeit lieben.
„Wir dürfen stolz sein auf das, was unsere Winzerinnen und Winzer leisten“, sagte Präsident Zeller zum Abschluss. „Trotz aller Herausforderungen blicken wir optimistisch in die Zukunft. Denn wo Leidenschaft, Können und Zusammenhalt aufeinandertreffen, da gedeiht nicht nur guter Wein – da wächst auch Vertrauen.“
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/wertheim_artikel,-wertheim-zehnter-ehrenpreis-fuer-die-becksteiner-winzer-_arid,2336286.html