Protest

Windpark Dertingen: Runder Tisch mit Nachbarn angestrebt

Erneut demonstrieren Leute aus Triefenstein und Wüstenzell im Innenhof des Rathauses. OB Herrera Torrez sagt: „Sie sind hier nicht am richtigen Ort, um Ihren Protest vorzutragen.“

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Gerd Weimer
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Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez spricht im Rathausinnenhof zu den Demonstrierenden aus der bayerischen Nachbarschaft. © Gerd Weimer

Wertheim. Wie schon anlässlich der jüngsten Bauausschusssitzung machten auch am Montag bei der Sitzung des Gemeinderats Demonstrierende aus der bayerischen Nachbarschaft in Wertheim ihrem Ärger Luft. Etwa 100 Leute protestierten gegen das geplante Windkraftprojekt in Dertingen unmittelbar an der Landesgrenze.

Offener Brief von vier CSU-Parlamentariern

In der vergangenen Woche hatten zudem vier Parlamentarier der CSU in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez appelliert, „eine Lösung zu finden, welche von den betroffenen Anliegern mitgetragen werden kann“. Die Bundestagsabgeordneten Alexander Hoffmann (Main-Spessart) und Paul Lehrieder (Würzburg) sowie die Landtagsabgeordneten Björn Jungbauer (Würzburg-Land) und Thorsten Schwab (Main-Spessart) monierten insbesondere, dass die internen Richtwerte für die erforderlichen Abstände zu Siedlungsflächen in Wertheim (1250 Meter) für bayerische Wohngebiete nicht eingehalten würden. Eine der geplanten Anlagen habe lediglich einen Abstand von rund 850 Metern.

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Auch der SPD-Kreisverband Main-Spessart wandte sich in einem Schreiben an den OB und wies darauf hin, dass das Projekt „in der Bevölkerung der umliegenden Kommunen für viel Aufsehen, Unmut und auch für viel Unverständnis gesorgt“ hat. Umso erfreulicher sei es, dass Herrera Torrez nach einem Gespräch mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel zugesagt habe, zu einem Runden Tisch einzuladen, bei dem der Betreiber der geplanten Windkraftanlagen, sowie auch die politisch Verantwortlichen ins Gespräch kommen können, „um in dieser misslichen Lage zu tragbaren Lösungen zu kommen“.

Herrera Torrez: Stadt Wertheim nicht für Genehmigung zuständig

OB Herrera Torrez sprach vor der Sitzung des Gemeinderats zu den Demonstrierenden und machte zum wiederholten Mal klar, dass die Stadt Wertheim für die Genehmigung des Projekts nicht zuständig sei und lediglich eine Stellungnahme abgeben könne – wie auch die bayerischen Nachbarkommunen. „Sie sind hier nicht am richtigen Ort, um Ihren Protest vorzutragen“, sagte Herrera Torrez und erntete dafür Buhrufe und Pfiffe.

Triefensteins Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock appellierte dann in den Bürgerfragestunde der Sitzung, zu dem Runden Tisch zusammenzukommen. OB Herrera Torrez sagte zu, ein Gespräch mit dem Betreiber Thüga Erneuerbare Energien zu arrangieren. Die Fragen der Bürgerinitiative „Nein! zum Monsterwindpark“ werde man an den Betreiber weiterleiten. Der OB sagte schließlich, ihm sei zu Ohren gekommen, dass Grundstückseigentümer „massiv angegangen“ worden seien. Die Regeln des Anstands und des Respekts seien einzuhalten, appellierte er an die Beteiligten.

Redaktion Reporter Wertheim

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