Bauausschuss

Wichtiger Meilenstein: Wertheim plant Neubau für die Feuerwehr Bettingen

Die Stadt Wertheim stellt die Weichen für ein neues Feuerwehrgerätehaus. Der Neubau am östlichen Ortseingang gilt als wichtiger Schritt für den Feuerwehrstandort und die regionale Sicherheit.

Von 
Gerd Weimer
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Am östlichen Ortsausgang Bettingens soll das neue Feuerwehrhaus gebaut werden. © FN/ACTIVE ART

Wertheim. Die Stadt treibt den geplanten Neubau des Feuerwehrgerätehauses Bettingen voran. Nach dem einstimmig gefassten Empfehlungsbeschluss des Bauausschusses an den Gemeinderat am Montag soll die Verwaltung mit der Bauleitplanung und der Erarbeitung eines Gebäudeentwurfs samt Kostenschätzung beauftragt werden.

Der Neubau ist notwendig, da das bestehende Gerätehaus die heutigen Vorgaben nicht mehr vollumfänglich erfüllt und keine Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Gravierende Mängel sind insbesondere die fehlende Abgasabsaugung, eine ungünstige Umkleidesituation sowie die enge Lage in der Wohnbebauung mit mangelhafter Parksituation.

Zudem biete die Fahrzeughalle des Bestandsgebäudes zu wenig Stellplätze für die zukünftige Ausrichtung der Abteilung Bettingen. Laut Feuerwehrbedarfsplan sind mindestens drei Fahrzeugstellplätze erforderlich. Angemessene und funktionale Ausbildungs- und Übungsmöglichkeiten sind am jetzigen Standort ebenfalls nur schwer realisierbar.

Feuerwehr Bettingen wichtiger Pfeiler im Osten Wertheims

Wie Stadtbrandmeister Torsten Schmidt dem Gremium erläuterte. Ist die Bettingen Wehr eine der drei Schwerpunktfeuerwehren der Freiwilligen Feuerwehr Wertheim und kommt neben der Abteilung Stadt am häufigsten zum Einsatz - mit jährlich 60 bis 70 Einsätzen. Da sie aufgrund ihrer Ausstattung und Lage die Eintreffzeiten der Stützpunktfeuerwehr kompensiert, ist ihre Bedeutung hoch.

Das Einsatzgebiet umfasst Wertheim Ost, das Gewerbegebiet Almosenberg/FOC sowie Abschnitte der Autobahn (zwischen den Anschlussstellen Wertheim und Helmstadt Richtung Würzburg, sowie zwischen Wertheim und Marktheidenfeld Richtung Frankfurt). Auch bei schweren Verkehrsunfällen auf umliegenden Landes- und Kreisstraßen leistet sie Unterstützung.

47 aktive Feuerwehrleute leisten Dienst, davon sind 30 Atemschutzgeräteträger. Die Jugendfeuerwehr ist mit 13 Jugendlichen sehr gut aufgestellt und „demografisch gesund“, wie es in der Sitzungsvorlage heißt. Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, sind ab 2026 zwei neue Fahrzeuge im Feuerwehrbedarfsplan vorgesehen.

Standort am Ortseingang gefunden

Nachdem sich der aktuelle Standort als ungeeignet erwiesen hatte, wurden zehn verschiedene Grundstücke auf Bettinger Gemarkung untersucht. Die beste Eignung für die Feuerwehr wurde in Zusammenarbeit mit dem Ortschaftsrat, der Feuerwehr und dem Kreisbrandmeister in einer Fläche am östlichen Ortseingang identifiziert, angrenzend an die Hauptstraße und die Landesstraße 617.

Dieser Standort sei ideal, da er verkehrsgünstig am Ortsrand liegt, was eine schnelle Erreichbarkeit des Gewerbegebiets Almosenberg, der Autobahn und des Industriegebiets ermögliche. Gleichzeitig sei er zentral genug, um von den Einsatzkräften gefahrlos und rasch zu Fuß oder per Rad erreicht zu werden. Die knapp 0,5 Hektar große Fläche besteht aus mehreren kleinen, teils landwirtschaftlich genutzten Grundstücken, von denen die meisten bereits im Besitz der Stadt Wertheim sind.

Auf der Fläche soll eine Dreifach-Fahrzeughalle und ein zweigeschossiger Gebäudeteil für Neben- und Sozialräume entstehen. Aufgrund des Südgefälles ist eine Bauweise mit Erd- und Untergeschoss vorgesehen.

Die Bauleitplanung wurde bereits am 06. Mai 2024 beschlossen. Der aktuelle Vorentwurf soll noch dieses Jahr in die frühzeitige Beteiligung gehen. Im zweiten Quartal des nächsten Jahres soll der Bebauungsplan Rechtskraft erhalten, so dass dann die Voraussetzung für die Baugenehmigung erfüllt wäre. Im Zuge der Planung wird parallel ein Antrag gestellt, die betroffenen Grundstücke aus dem Landschaftsschutzgebiet herauszunehmen.

Anliegende Nachbarn hatten im Vorfeld keine Bedenken gegen die Ansiedlung einer Feuerwache geäußert. Stadtbaumeister Armin Dattler schätzt, dass das Vorhaben mit rund drei Millionen Euro zu Buche schlagen wird. Songrit Breuninger (Freie Bürger), Bettinger Ortsvorsteherin, erinnerte unterstrich in der Aussprache die Bedeutung der Wehr. Angesichts der unzureichenden Verhältnisse sei der schon seit Jahren gewünschte Neubau dringend erforderlich.

Redaktion Reporter Wertheim

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