Wertheim. Seit zwölf Jahren spielen Thomas Wacker und Thorsten Gary als Duo Graceland gemeinsam die unvergessenen Lieder von Simon & Garfunkel. Am Freitag begeisterten sie auf der Wertheimer Burg das Publikum.
Die amerikanischen Sänger und Songwriter Simon & Garfunkel hatten in den 1960er und 70er Jahren zig Welthits, sowohl als Duo als auch als Solisten. Genau diese Hits interpretiert das Duo Graceland erfolgreich, setzt dabei aber auch eigene Akzente, sodass jedes Konzert ein einmaliges Erlebnis ist.
„Wenn man sich einmal intensiv und ernsthaft mit den Hits von Simon & Garfunkel beschäftigt und sich darauf einlässt, erkennt man sehr schnell, wie besonders und einzigartig diese sind. Lieder mit Geschichten, Lieder, die von Herzen kommen, Lieder, die etwas zu erzählen haben. Diesen besonderen Charakter zu bewahren und in jedem Konzert neu zu transportieren, ist eine äußerst spannende Herausforderung“, findet Thorsten Gray.
Beim Konzert des Duos Graceland auf der Wertheimer Burg zusammen mit einem klassischen Streichquartett bekamen die Lieder noch einmal eine besondere Note. Die beiden Violinen, die Bratsche und das Violoncello bereicherten die Klangfülle ebenso wie die im Hintergrund agierenden Jan Hees am Schlagzeug und Martina Behrends an der Bassgitarre.
Den Zuhörern gefiel, was sie im vollen Burggraben zu hören bekamen. Dank der Konzertagentur Hartmann konnten sich die Musiker und Musikerinnen auf der Bühne voll entfalten und steigerten sich von Lied zu Lied. Dabei ging es nicht nur um das bloße Nachsingen der bekanntesten Hits von Simon & Garfunkel. Geboten wurde weit mehr. Die Interpretationen von Jan Hees am Schlagzeug bei einigen Stücken oder die Imitation einer Pan-Flöte durch Violinist Andrea Barla beim Stück „El condor pasa“, das so mancher sicherlich aus den Fußgängerzonen gespielt von südamerikanischen Gruppen aus den Anden kennt.
Wunderschöne Balladen, wie Art Garfunkels Solohit „Bright Eyes“ oder die Beschreibung der bunten Welt der Fotografie mit „Kodakcrome“ mit viel Rhythmus wechselten sich ab.
Benannt ist das Duo Graceland übrigens nach einem Solohit von Paul Simon, der in den 1980er Jahren mit „Graceland“ einen Altershit erzielte. Er „versorgte“ im Laufe seiner Karriere viele weitere Musiker und Musikerinnen mit Hits. Mittlerweile ist ebenso wie sein kongenialer Partner Art Garfunkel 82 Jahre alt.
Immer wieder gelang es Thomas Wacker und Thorsten Gray, die Geschichten hinter den einzelnen Liedern anzusprechen. Dabei wurde auch deutlich, dass das Musikerleben kein leichtes ist. So beschreibt „Homeward bound“, das von Paul Simon auf einem Bahnhof in England geschrieben wurde, die Sehnsucht nach einem festen Zuhause und einem geregelten Leben.
Aus England stammt ursprünglich auch die Weise „Scarborough Fair“ aus dem 16. Jahrhundert. In der Version von Simon & Garfunkel erlangte sie Weltruhm. Nicht fehlen durfte bei dem Konzert auf der Burg auch „The boxer“ aus dem letzten gemeinsamen Album der beiden amerikanischen Liedermacher ebenso wie „Sound of silence“, das Paul Simon im Badezimmer seines Hauses geschrieben hatte. Dort hatte er viele Einfälle, erzählte Thomas Wacker.
Nach fast zwei Stunden Hit an Hit gab es als Zugabe noch „Cecilia“, „Mrs. Robinson“ und natürlich „Bridge over troubled water“, das auf keinem Konzert des Duos Graceland fehlen darf. Das Publikum hatte schon während des Konzerts danach verlangt. Klar, dass die Zugabe von den Zuhörerinnen und Zuhörern n genossen wurde, bevor man sich auf den Heimweg machte, immer mit den Liedern von Simon & Garfunkel auf den Lippen, denn jeder hatte an diesem Abend seinen Lieblingshit gehört.
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