Wertheim. Mit einem neuen Teilnehmerrekord geht der diesjährige Messelauf in die Geschichte der Veranstaltung ein. 1296 Läufer aus allen Altersklassen nahmen am Messelauf teil, im Vorjahr waren es 1214 gewesen. Zahlreiche Zuschauer feuerten die Sportler vom Rand aus an. „Läufer, die alles geben und ein Publikum, das jeden einzelnen anfeuert, das macht den Messelauf aus“, sagte Moderator Klaus Merkl.
Hintergrund: Die Sieger des diesjährigen Messelaufs
Sieger des Zehn-Kilometerlaufs wurde bei den Männern Philipp Karpeles (geboren 1990) mit 32:55,1 Minuten. Platz zwei ging an Christian Muth (1987, TSG Schwäbisch Hall) mit 33:56,6 Minuten und Platz drei an Christoph von Brunn (1988, FuF Laufteam) mit 35:20,6 Minuten.
Bei den Damen gewann den Zehn-Kilometerlauf Silvia Duro (1979, Team Duracell) mit 43:09,5 Minuten. Auf dem Treppchen waren zudem Silke Faller (1976 Team Magna Mirrors) mit 43:43,4 Minuten und Franziska Pawlik (1989 TSV 02 Unterschüpf - Triathlon) mit 44:42,7 Minuten.
Die ersten drei Plätze des Vier-Kilometerlaufs gingen bei den Damen an Annika Lötzsch (Jahrgang 2000, Espresso Running Club) mit 17:23,4 Minuten, Sylvia Giuramaes (2002, TSV Niedernhall) mit 18:17,3 Minuten und Chiara Porr (1998, Espresso Running Club) mit 18:31,1 Minuten.
Bei den Herren siegte beim 4,5-Kilometerlauf Jonathan Laurin Erdniß (2006, Kurtz Ersa) mit 15:20,2 Minuten gefolgt von Manuel Prokscha (1991) mit 16:28,9 Minuten und Jan Krajewski (2008, ETSV Lauda) mit 16:34,4 Minuten.
Bestplatzierte beim Schülerlauf über 2,5 Kilometer waren bei den Mädchen Neele Löffelholz (Jahrgang 2010, ETSV Lauda) mit 10:46,3 Minuten, gefolgt von Frieda Nohe (2014, TSV Jahn Kreuzwertheim) 10:59 Minuten und Inga Beck (2013 TSV Bettingen) 10:59,4 Minuten.
Bei den Jungen gingen die ersten drei Plätze an Shawnee Gärtig (2010) mit 09:01,6 Minuten, Kilian Fünkner (2016, TSV Viktoria Homburg) 09:17,8 Minuten und Damian Rudert (2009, ETSV Lauda) mit 09:19,8 Minuten.
Die Preise für die meisten Läufer gingen an: teilnehmerstärkste Firmen: Johns Manville 120 Finisher und Kurtz Ersa: 88; teilnehmerstärkster Vereine: VFB Reicholzhein 48 Finisher und SV Nassig 34 Finisher; teilnehmerstärkste Schulen: Comenius Realschule 30 und Gemeinschaftsschule Wertheim 24 Zieleinläufe.
Neben ambitionierten Läufern waren auch viele Hobbyläufer dabei, die ohne großes Zeitziel einfach mitmachen wollten, auch für ihr Team. Möglich wurde der 21. Wertheimer Messelauf erneut durch großes ehrenamtliches Engagement. Seit 2012 und damit zum elften Mal wurde der Lauf vom SV Nassig organisiert und durchgeführt. Am 14. Mai fand die erste Besprechung des zwölfköpfigen Organisationsteams des SV für den Messelauf statt. Seither hatte es mehrere Sitzungen und viel Organisationsarbeit gegeben.
Über 120 Helfer engagierten sich
Beim Messelauf sowie dessen Auf- und Abbau waren über 120 Helferinnen und Helfer aktiv. Der SV Nassig selbst stellte rund 50 Ehrenamtliche. Etwa zehn Helfer steuerte der Verein „Ein langer Weg“ bei. Hinzu kamen THW, Feuerwehr, DRK, Vollzugsbeamte der Stadt Wertheim und die Polizei. Klaus Merkl dankte allen Sponsoren, die sich und ihre Ausbildungsangebote auch auf dem Sportplatz vorstellten. Zudem gab es dort viele Glücksräder und besondere Werbegeschenke. Für die Spannung vor dem Startschuss und die musikalische Motivation bei den Laufabschnitten am Taubersportplatz sorgte DJ Felix Berberich. Er berichtete, richtig anspornen könne man Läufer mit Dance-Musik. „Am besten ist die Musik, die zum eigenen Lauftempo passt.“
Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez lobte bei seiner Begrüßung den Einsatz aller Helfer, dankte ihnen und den Sponsoren. „Der Messelauf ist ein Höhepunkt zum Abschluss der Messe“, sagte er. Marktmeisterin Carmen Saalmüller freute sich, dass so viele Menschen da waren, die Lust haben zu laufen.
Die Jüngsten starteten als Erste
Zuerst starteten die Jüngsten auf dem 400-Meter-Minilauf, zum Teil begleitet von ihren Eltern. Während bei den anderen Läufen Radfahrer Anfang und Schluss bildeten, waren es beim Minilauf zwei Maskottchen. Der Frosch (Philine Hörner) führte den Lauf an, den Abschluss bildete die Ente (Nele Rücker). Beim Minilauf waren 169 Kinder gestartet. Auch beim Ein-Kilometer-Bambini-Lauf waren die Kinder begeistert dabei.
Zu den traditionellen Startern am Messelauf gehörte auch dieses Jahr der Waldkindergarten Wertheim. Dieses Jahr starteten für ihn acht Läufer, davon vier aktuelle Kinder der Einrichtung. „Wir sind von Anfang an beim Messelauf dabei auch schon als es noch keinen offiziellen Bambini-Lauf gab“, sagte Monika Häfner. „Uns geht es immer um den Teamgedanken und das Wir-Gefühl.“ Daher trugen auch alle Läufer ihre Waldkindergarten-Shirts. Gefragt waren auch die Schülerläufe sowie besonders der 4,5-Kilometerlauf. An ihm ging als Erwachsener Thomas Roth an den Start. Er trat für seinen Arbeitgeber Johns Manville an. Es sei der dritte oder vierte Lauf, an dem er mitmache, berichtete er. Er sei auch schon die zehn Kilometer gelaufen, dieses Mal habe er verletzungsbedingt aber nicht so viel trainieren können, erklärte er seine Entscheidung für die Disziplin. „Wir wollen uns nicht quälen, sondern Spaß haben.“ Seine Motivation sei der Spaß am Laufen und auch etwas sportlicher Ehrgeiz.
Auch ganze Familien starteten beim Messelauf. Bei den Läufen blieb es bis zum Schluss oft spannend, auch mit Zweikämpfen um den Platz kurz vor der Ziellinie. Die Zeiten waren für viele Läufer wichtig, so führte der erste Weg zum Monitor auf dem Sportplatz, wo diese sofort abgelesen werden konnten. Es gab aber auch besondere Läufer zu beobachten. Da war zum einen Thomas Mühleck, CEO von Kurtz Ersa. Damit löste er eine verlorene Wette rund um die Teilnehmerzahl von Kurtz Ersa-Läufern beim Laufevent ein.
Rückwärts unterwegs
Etwas verwunderte, aber auch anerkennende Blicke aus dem Publikum erntete auch Ulrich Schmalz. Er absolvierte den zehn Kilometerlauf komplett rückwärts laufend. Er erklärte, für ihn stehe dahinter der Benefizgedanke für Leute, für die es im Leben eher rückwärts gehe. Er spende auch für Hilfe für diese zum Beispiel für Hospize.
Besondere Anerkennung bekamen auch Feuerwehrleute, die ihren Lauf mit voller Atemschutzmontur und manche sogar mit angeschlossenem Pressluftatmer absolvierten. Vom Berlin-Marathon zum Wertheimer Messelauf hieß es für Odile Weber. Sie war das Wochenende zuvor den Halbmarathon in der Bundeshauptstadt gelaufen, wo sie auch lebt. Die gebürtige Wertheimerin lief zum ersten Mal beim Wertheimer Messelauf mit und entschied sich trotz kurzer Regenerationszeit für den Zehn-Kilometerlauf. Diesen wollte sie in unter 50 Minuten schaffen. Eine Herausforderung sei die Steigung bei Waldenhausen, meinte sie. „Dabei sein ist alles“, betonte sie. Laufen mache ihr einfach Spaß und sie unterstütze gerne das Sportevent in ihrer Heimat.
Sie trainiere vier Mal die Woche eine Mischung aus Ausdauer und Kraft. Mit ihrer Laufbegeisterung hat sie auch ihren Sohn Maxime (5) angesteckt. Er war mit viel Spaß beim Bambini-Lauf dabei.
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