Wertheim. Der Verlust eines nahestehenden Menschen durch den Tod ist für die Hinterbliebenen eine starke Belastung und versetzt sie in den Zustand der Trauer. In der neuen Geschäftsstelle des Malteser Hospiz- und Palliativdienstes St. Veronika in Wertheim ist unter der Mitwirkung der hauptamtlichen Koordinatorin für Trauerbegleitung, Ursula Schlachter, sowie mit den ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen Petra Dürr und Sabine Karwath ein Raum entstanden, der für Trauerangebote zur Verfügung steht.
Wie es in der Mitteilung der Malteser-Verantwortlichen heißt, stehen etwa zehn Prozent der Bevölkerung immer in einem Trauerprozess, mit steigender Tendenz. Durch veränderte Familienstrukturen, die immer größer werdende Anzahl einsamer alter Menschen und weil die Themen Tod, Verlust und Trauer in der Gesellschaft immer noch Tabuthemen sind, haben viele Menschen kaum Ansprechpartner in ihrer Trauer.
Um aber den Trauerprozess gut durchleben zu können, ist es wichtig, geschützte Räume zu haben. Hier kann man über seine Trauer, Sorgen und Ängste reden und Zuhörer finden, die sich Zeit zum gemeinsamen Gespräch nehmen.
Den Trauerbegleitenden des Malteser Hospiz- und Palliativdienstes geht es darum, den trauernden Menschen ein Umfeld zu schaffen, in dem sie sich wohl fühlen und immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen finden. Denn ein Gespräch mit geschulten Begleiterinnen oder Begleitern kann trösten und Entlastung bringen.
Da sich Trauer sehr individuell äußert und die Trauernden auf ihre eigene Weise mit dem Verlust umgehen, braucht es verschiedene Formen der Begleitung. Das Angebot der Einzelgespräche wendet sich an Personen, deren Trauer noch sehr frisch ist, und die sich keiner Gruppe anschließen möchten. Sie können so erst einmal allein über ihre Trauer reden.
Zur geschlossenen Trauergruppe ist eine feste Anmeldung für zehn Abende vorgesehen. Die Inhalte dieser Gruppe sind aufeinander abgestimmte, vorbereitete Trauergespräche mit verschiedenen Themen.
Das „Trauercafé“ ist ein Treffpunkt, an dem man mit unterschiedlichen Menschen in einer ähnlichen Situation ins Gespräch kommen kann. Immer am letzten Mittwoch im Monat es in den Räumen der Malteser Geschäftsstelle in der Brückengasse von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Es sind auch Menschen willkommen, deren Trauer schön länger zurück liegt und die mit ihren Erfahrungen anderen Trauernden helfen können.
Trauerwandern
Das Trauerwandern durch Wald, Feld und Wiesen, bietet für viele Menschen in der freien Natur eine Möglichkeit, den Stress abzubauen und zur Ruhe zu kommen. Es fällt ihnen leichter, während eines Gesprächs in Bewegung zu sein oder im Einklang mit der Natur neue Erfahrungen zu machen und sich Klarheit über ihre Gefühle zu verschaffen.
Bei diesen Angeboten werden interessierte Betroffene von ausgebildeten Trauerbegleitenden unterstützt. Alle Angebote sind für alle Interessierten kostenfrei.
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