Buch-Reihe

Wertheimer Jungautor Charly Art erweckt Schattenwölfe zum Leben

Dritter Band der „Moonlight wolves“ ist auf dem Markt

Von 
Birger-Daniel-Grein
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Wertheim. Charly Art ist der Künstlername eines jungen Wertheimer Autors, der mit seinen Abenteuergeschichten, die sich um Wölfe drehen bereits Fans bis weit über die Main-Tauber-Stadt hinaus gewonnen hat. Im September 2022 erschien der dritte Band seiner Reihe „Moonlight wolves – Das Geheimnis der Schattenwölfe“ im Kosmos Verlag.

Seinen richtigen Namen und genauen Wohnort will der 19-jährige Charly nicht nennen. Er sei zwar noch weit weg davon, berühmt zu sein. Man lese aber immer wieder von Stalkern. Da wolle er vorsorgen, sagt er im Gespräch mit den FN.

Angefangen mit dem Schreiben des ersten Buchs der Reihe hat er als Zwölfjähriger. Es erschien 2019. Damals war er 16 Jahre alt. Band zwei kam 2020 auf den Markt. Bald nach dem Erscheinen des ersten Bands habe der Verlag ihn nach einer Fortsetzung gefragt, blickt der Schriftsteller zurück: „Ich hatte da schon ganz viele Ideen im Kopf.“ Diese würden für mindestens sechs Bücher der Reihe reichen.

Schon vor der Anfrage des Verlags habe er angefangen, einige Kapitel eines zweiten Bands zu schreiben. Er sei davon ausgegangen, dass es Interesse an einer Fortsetzung gebe. „Als Band zwei draußen war, sprachen wir über Band drei.“ Über weitere Teile der Reihe habe er mit dem Verlag noch nicht verhandelt. Er würde die Reihe aber gerne fortsetzen. Denn, so Art: „Es macht mir Spaß.“

Nachdem es beim ersten Band vier Jahre dauerte, bis das Buch erschien, waren es beim zweiten und dritten Band inklusive Lektorat rund 1,5 Jahre. Die Zeit, die er täglich schreibe, sei unterschiedlich, erzählt Art. „Nahe der Abgabetermin, schreibe ich fünf bis sechs Stunden pro Tag und das sieben Tage in der Woche.“ Bei Band eins habe er das komplette Manuskript beim Verlag eingereicht. Beim zweiten seien bei Vertragsabschluss rund vier der über 20 Kapitel fertig gewesen.

„Den Rest schrieb ich in drei bis vier Monaten.“ Beide haben je über 300 Seiten. Bei Band drei lief es etwas anders. Diesmal stimmte sich Charly Art kapitelweise mit dem Lektorat ab.

Für jedes Buch war beim Verlag eine andere Lektorin zuständig. Art: „Die Zusammenarbeit war immer unterschiedlich, je nachdem wie es menschlich passte und ob der Schreibstil von mir und der Lektorin gleich war.“ Es habe sich aber mit jeder Lektorin arbeiten lassen.

So kam es, dass der Autor im zweiten Teil manches ändern musste. Vor allem seien es Formulierungen gewesen. Teilweise habe er auch Texte kürzen müssen, so der Wertheimer. „Am Anfang fand ich das Kürzen schwer, weil es Stellen waren, die ich schön fand und gerne geschrieben habe“, bekennt Art. Sie hätten aber nicht zur Handlung beigetragen. Inzwischen habe er sich ans Kürzen gewöhnt. Und er stelle die herausgenommenen Teile den Fans online zur Verfügung.

Beim ersten Band habe er einfach losgeschrieben – ohne daran zu denken, dass daraus einmal ein Buch wird. Beim zweiten Band überlegte er vorab die „grobe Richtung“ der Handlung und entwickelte sie dann beim Schreiben weiter. Bei Band drei habe er die Geschichte in Absprache mit dem Verlag erarbeitet und dann gefüllt.

„Ich laufe manchmal irgendwo, zum Beispiel mit meinem Hund, und dann kommen mir Ideen“, berichtet Art weiter. Diese schreibe er in ein kleines Notizbuch. Wie gut die Ideen beim Schreiben fließen und wie flüssig der Schreibprozess läuft, sei unterschiedlich: „An guten Tagen machen es meine Hände allein.“ An weniger guten Tagen dauere es etwas länger, vor allem nach Schreibpausen. „Hat man schöne Ideen, die einen inspirieren, ist es leichter.“

Um seine Bücher bekannt zu machen, kommt Charly Art vor allem zu Lesungen in Schulen und Büchereien. „Ich liebe sie“, beteuert er.

Der junge Mann ist auch künstlerisch kreativ. Beispielsweise malt er gerne. So entwickelte er die Charaktersteine zu den einzelnen Figuren seiner Wolfsgeschichten. Die Charaktersteine lege er Fans als Zugabe bei, wenn sie Bücher direkt bei ihm bestellen. „Jeder der Steine ist individuell von mir von Hand gemalt.“

Mit Blick auf die „Moonlight wolves“ („Schattenwölfe“) erklärt Art, Wölfe seien seine Lieblingstiere. „In ihren Charakteren spiegele ich mich selbst wider.“ Er verarbeite auch eigene Gefühle in Szenen, was der Leser aber nicht unbedingt merke.

Besonders gefalle es ihm, bei Lesungen mit Schülerinnen und Schülern zu interagieren. Diese seien sehr interessiert. Die Kernzielgruppe der Bücher und Lesungen seien Kinder zwischen neun und 14 Jahren. Sie fragten unter anderem, wie man Autor wird und was man gegen Schreibblockaden tun kann.

Neben seinen Wolf-Abenteuern schreibt Charly Art an weiteren Geschichten. So hat er online einen Adventskalender mit Texten veröffentlicht. Zurzeit arbeitet er an einem Buch mit kurzen Tiergeschichten. Außerdem bereitet er sich via Fernlehrgang auf das Abitur vor. In etwa 1,5 Jahre will er dieses ablegen. Die Schriftstellerei soll künftig sein Hauptberuf bleiben. Er hofft, „davon leben zu können“.

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