Messelauf

Wertheim: Sportliche Großveranstaltung für alle Generationen

Insgesamt starteten 1328 Läufer - manche in voller Montur mit Atemschutzmaske, andere wurden auf einer Sänfte über die Ziellinie getragen.

Von 
Birger-Daniel Grein
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Die meisten Starter beim diesjährigen Messelauf gab es auf der Strecke von 4,5 Kilometern. © Birger-Daniel Grein

Wertheim. Der Messelauf der Wertheimer Michaelismesse war auch dieses Jahr eine sportliche Großveranstaltung für alle Generationen und viele Familien. Insgesamt waren 1328 Läufer gestartet. Die Jüngsten waren gerade einmal zwei Jahre alt, der älteste Läufer war 83 Jahre alt.

Bei den verschiedenen Kinder- und Schülerläufen starteten insgesamt 621 Teilnehmer, beim Kurtz-Ersa-Lauf über zehn Kilometer waren 263 Starter dabei. Die größte Anzahl gab es beim 4,5-Kilometer-AOK-Lauf mit 539 Startern.

Moderator Klaus Merkl freute sich, dass mit Läufern und Zuschauern mindestens 4500 Gäste auf dem Taubersportplatz zusammenkamen. Die Zuschauer feuerten jeden Läufer beim Start und beim Zieleinlauf kräftig an und boten so zusätzliche Motivation. Auf der 4,5-Kilometer-Strecke liefen auch mehrere Feuerwehrleute in voller Schutzkleidung und mit angeschlossener Atemschutzausrüstung mit. Die Luft in der Pressluftflasche reichte für die Strecke aus. „Wir trainierten die Strecke mit Ausrüstung vorher viermal. Einmal davon war das Gerät angeschlossen“, erklärten die Aktiven.

Johns-Manville-Mitarbeiter hatten zahlenmäßig wieder die Nase vorn

Eine besondere Aktion gab es auch dieses Jahr wieder von Kurtz Ersa. Jedes Jahr wetteifert das Unternehmen mit Johns Manville (Schuller) um die größte Teilnehmerzahl beim Messelauf. Bisher hatte immer Johns Manville gewonnen. Sie waren mit 107 Zieleinläufen auch dieses Jahr die Firma mit den meisten Teilnehmern, gefolgt von Kurtz Ersa mit 78. Das Gefühl, bisher immer Zweiter zu sein, motivierte die Geschäftsführung von Kurtz Ersa zu einer besonderen Aktion. Mitgesellschafterin Caroline Kurtz wurde nach einer Stadionrunde mit einer selbstgebauten Sänfte ins Ziel getragen. Dies übernahmen Thomas Mühleck, Vorsitzender der Geschäftsführung, sowie Tim Hruby. An der Sänfte war auf einem großen Schild zu lesen, Schuller habe zwar mehr Leute am Start, bei Kurtz Ersa trage man sich dafür auf Händen. Hruby war nach der Runde weniger außer Atem als Mühleck. Das ist verständlich, schließlich wurde Hruby 2024 deutscher Vizemeister im Kraftdreikampf und gilt in seiner Kategorie als stärkster Mann Deutschlands. Der Sportler hatte auch die Sänfte gebaut.

Beim Messelauf vertreten waren auch viele andere Einrichtungen. Teilnehmerstärkste Vereine waren der VfB Reicholzheim mit 80 und der SV Nassig mit 40 Finishern, die größte Anzahl bei den Schulen erreichte die Gemeinschaftsschule Wertheim mit 29 Zieleinläufen.

Eine echte Herausforderung: Aktive der Feuerwehr absolvierten die 4,5 Kilometer unter Atemschutz. © Birger-Daniel Grein

Beim Messelauf waren auch wieder viele sportliche Höchstleistungen zu sehen. Sieger des Zehn-Kilometer-Laufs wurde Ralf Kempf aus Sonderriet mit 34 Minuten und 54 Sekunden. Beste Frau auf zehn Kilometern war Natalia Keil mit 39,48 Minuten. Der 35-jährige Kempf zeigte sich mit seinem Ergebnis super zufrieden. Er trainiere vier- bis fünfmal pro Woche und laufe dabei insgesamt 50 bis 60 Kilometer. Hinzu komme Krafttraining. In zwei Wochen werde er beim Marathon in Frankfurt am Main starten, berichtete er im FN-Gespräch.

Der Messelauf war auch in diesem Jahr wieder eine Veranstaltung für den Familienzusammenhalt. So liefen beispielsweise Kinder auf den letzten Metern neben ihren Eltern, um sie nochmals für den Endspurt anzufeuern. Deutlich spürbar war der gemeinsame Spaß, den alle hatten. Der Messelauf spornte auch zu kleinen Wettstreiten an, beispielsweise zwischen den Zwillingen Axel und Jochen Wältz. Jeder war vor dem Start davon überzeugt, zu gewinnen. Auf den letzten Metern der 4,5 Kilometer setzte sich dann Jochen Wältz knapp durch.

Die Infostände der Sponsoren und ihre Gewinnspiele rundeten das Angebot ab. Möglich wird der Messelauf nur durch großes ehrenamtliches Engagement. Allein vom SV Nassig waren 50 Helfer bei verschiedenen Aufgaben aktiv. Zusammen mit DRK, THW und den Einsatzkräften der Polizei kam man laut Moderator Klaus Merkl auf über 100 Aktive im Hintergrund.

"Wir tragen uns auf Händen" hieß es bei Kurtz Ersa. Thomas Mühleck (vorne) und Tim Hruby trugen Caroline Kurtz auf der Sänfte über die Ziellinie. © Birger-Daniel Grein

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