Ausbildung

Wertheim: Johanniter starten mit High-Tech im Bildungszentrum

Das neue Bildungszentrum der Johanniter in Wertheim gilt als Hoffnungsträger für die Pflege in der Region – mit moderner Ausstattung und zukunftsweisenden Konzepten.

Von 
Birger-Daniel Grein
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Im Skills Lab des neuen Johanniter-Bildungszentrums für Pflegeberufe übergab Architektin Carmen Bräutigam symbolisch den Schlüssel an Schulleiter und Regionalvorstand Stefan Dosch. © Birger-Daniel Grein

Hofgarten. Das neue Bildungszentrum für Pflegeberufe der Johanniter im Hofgarten ist ein heller, freundlicher Ort voll Innovation auf rund 1500 Quadratmetern. Am Freitag feierte man die Einweihung. Dekanin Wibke Klomp betonte in einer kleinen Andacht, die Einrichtung sei ein Segen für unsere Gesellschaft.

Carsten Klomp, Vorstand des Johanniter-Regionalverbands Odenwald-Tauber, verwies auf die Ausbildung von Pflegefachkräften und Pflegehilfskräften im Bildungszentrum. Dies seien Berufsfelder, die in der Gesellschaft immer größere Bedeutung erlangen werden. Stefan Dosch, Regionalvorstand und Schulleiter des Bildungszentrums, dankte allen am Bau Beteiligten, sowie den Schülern, Lehrkräften und Gästen, die die baubedingten Einschränkungen meisterten. Dank sprach er auch den Kooperationspartnern der Schule aus.

Das Haus sei zukünftig die Heimat für den Weg in die Pflege, so Dosch. Besonders hob er das neue „Skills Lab“ hervor - ein Raum für praktisches Training. Die innovativen Lernumgebungen seien der Schlüssel zum Ausbildungserfolg. „Wir wollen ein Gebäude, das bereit ist für die Zukunft.“ Von der konkreten Umsetzung dieses Konzepts konnten sich die Gäste nach den Reden ein Bild verschaffen. Beeindruckt zeigte man sich zum Beispiel vom Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) im Skills Lab. Durch diese können die Auszubildenden mit den Übungspuppen sprechen und so Fragentechniken üben. Dazu lässt sich die KI auch mit Biografien und Symptomen fiktiver Patienten trainieren. Dosch freute sich in seiner Ansprache über 80 neue Auszubildende dieses Jahr. Johanniter-Landesvorstand Thomas Hanisch blickte auf acht Jahre des Planens, Umplanens und Bauens zurück. „Nun wird aus der Geduld Geschichte“, freute er sich.

Architektin Carmen Bräutigam zeigte sich bei der Übergabe des Hauses stolz. Der Weg hierhin sei geprägt gewesen von Entscheidungen, Herausforderungen und dem Kampf gegen lange Lieferzeiten und Naturgewalten. Man habe einen Raum für Geborgenheit geschaffen, der innovative Bildungskonzepte unterstütze. Ein zentraler Raum sei die Cafeteria als Ort des Austausches. Sie dankte den 60 am Bauprojekt mitwirkenden Gewerken.

Wolfgang Reinhart, Vizepräsident des Landtags, sprach von einem eindrucksvollen Bau, eingebettet in die Familie der Einrichtungen im Hofgarten. Die Pflege sei die große Herausforderung unserer Zeit. Die Pflegequote sei mit 7,1 Prozent im Main-Tauber-Kreis deutlich höher als im Landesdurchschnitt mit 4,6 Prozent. Einrichtungen wie das neue Bildungszentrum seien ein Glücksfall für die Region.

Landrat Christoph Schauder erklärte, der Main-Tauber-Kreis sei nach dem Stadtkreis Baden-Baden der Kreis mit der höchsten Altersstruktur. Daher sei das Thema Altenpflege sehr wichtig und ein Aus- und Weiterbildungszentrum wie jenes der Johanniter essenziell. Er verwies auf die Bildungsangebote zum Thema Pflege an Schulen des Landkreises. Man sei mit der Zahl der Ausbildungsplätze am Limit, betonte er die Bedeutung des neuen Zentrums.

Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez bezeichnete das Bildungszentrum als fantastischen Neubau am richtigen Platz in der Meile der Diakonie. Er freute sich über die große Investition der Johanniter. Diese sei ein Bekenntnis zum Standort Wertheim, und die Bedeutung der Schule habe mit Wegfall der Pflegeschule der ehemaligen Rotkreuzklinik weiter zugenommen. Er freute sich, dass es erfolgversprechende Gespräche der Johanniter mit dem Bürgerspital in Sachen Pflegeausbildung gebe.

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