Wertheim. Auf dem Wertheimer Burgfilmfest ist Ralph Turnheim beileibe kein Unbekannter mehr. Am Mittwoch gastierte der „Leinwand-Lyriker“, wie er sich selber bezeichnet, bereits zum fünften Mal in Folge in der Main-Tauber-Stadt. Zu „Sherlock und der letzte Hund von Baskerville“ kamen etwas mehr als 100 Besucher.
„Es wird auf dieser Burg so gruselig wie nie zuvor“ kündigte Turnheim an. Den 1929 produzierten Stummfilm von Richard Oswald vertonte der einzige Kino-Erzähler mit gewohntem Wortwitz und Ideenvielfalt im Wiener Dialekt. Im Unterschied zu früheren Filmen handelte es sich dieses Mal um einen deutschen Stummfilm, was die Übersetzung ins „Leinwand-Lyrische“ besonders herausfordernd gemacht habe. Zudem fügte der Künstler aufgrund fehlender Filmspulen eine eigene Passage an Schattenbildern ein. Und noch eine Besonderheit gab es: Erstmals bildete die Turnheim-Vorstellung nicht den Abschluss des Filmfestivals.
Bald schon wird Turnheim in die Region zurückkehren: Am 18. Oktober gastiert er mit seinem dann nagelneuen Programm „Go West Poetry“ in Marktheidenfeld. Am 8. November gibt es das 20 Jahre alte Debütprogramm „Pink Panther Poetry“ in Mosbach zu sehen.
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