Wertheim. „Wir sind froh, dass wir dieses Jahr wieder in voller Breite spielen können“, sagt Bernd Maack. Maack ist Vorsitzender des Wertheimer Stadtmarketingvereins, der federführend den Weihnachtsmarkt organisiert. Mit der Formulierung „in voller Breite“ meint Maack, dass nach den deutlichen Einschränkungen durch die Pandemie nun wieder alles machbar ist.
Der Organisator erinnert daran, dass es in den vergangenen zwei Jahren mit dem „Winterzauber“ lediglich eine abgespeckte Version des Weihnachtsmarktes gab – ohne Alkoholausschank, ohne Musik und teilweise nur mit Speisen zum Mitnehmen. „Das war schon verrückt“, sagt Maack und freut sich, dass es in diesem Jahr überhaupt keine Einschränkungen mehr gibt. Musik hören, essen, trinken, schöne Dinge kaufen, sich mit Freunden treffen – all sowas, was einen Weihnachtsmarkt ausmacht, ist nun wieder möglich, und das sogar an allen vier Wochenenden jeweils von Freitag bis Sonntag. Fand der Markt vor der Pandemie durchgängig an mehreren Tagen hintereinander statt, entzerrte man den „Winterzauber“ auf die vier Wochenenden. An diesem Konzept wollen die Organisatoren nun festhalten. „Den Markt allerdings an allen Tagen im Advent stattfinden zu lassen, das schaffen wir nicht“, erklärt Maack.
Im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie ist die Anzahl der Buden nahezu gleich geblieben. 30 Hütten werden mit ihrem Angebot für weihnachtliche Stimmung sorgen, genauso wie die zahlreichen Auftritte von Musikern, Gruppen, Orchestern und Bands.
Gute Laune wird auch wieder die beliebte Glühweinparty jeweils freitags von 18 bis 21 Uhr verbreiten. „Bei der Livemusik während der Glühweinparty haben wir uns stark an der Musik zur Marktzeit orientiert“, meint Innenstadtmanager Christian Schlager. So habe man unter anderem Donny Vox oder Charles M. Mailer verpflichten können.
Ohne den Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt zu berücksichtigen, haben die Organisatoren für die zwölf Tage 32 Programmpunkte zusammengestellt. Damit könne sich der Wertheimer Weihnachtsmarkt durchaus mit den Märkten in größeren Städten wie Aschaffenburg messen, sagt Maack zu Recht mit Stolz.
Rund um den Markt, die Brückengasse und den Mainvorplatz ist somit immer etwas geboten: von der Kalinka Folklore, über das Flötenensemble aus Höhefeld bis hin zu den Alphornbläsern aus Eisenach. „Für die Atmosphäre und das Empfinden eines angenehmen Markts ist Musik ein ganz wichtiges Thema“, erklärt der Organisator das umfangreiche Programm. Schlager ergänzt: „Und es ist auch immer ein konkreter Anlass in die Innenstadt zu kommen.“
Flankiert wird der Markt von zusätzlichen Veranstaltungen beispielsweise in der Stiftskirche. An diesem Freitag werden ab 17 Uhr Dr. Jörg Paczkowski und Manfred Lutz mit Legenden und Geschichten zu den Adventsliedern aufwarten – die natürlich gesungen werden.
Weihnachtsmarkt-Infos
Der Wertheimer Weihnachtsmarkt findet an allen vier Adventswochenenden von Freitag, 25. November, bis Sonntag, 18. Dezember, statt.
In dieser Zeit sind die Parkplätze in der Innenstadt kostenlos.
Die offizielle Eröffnung erfolgt am Freitag, 25. November, um 17.45 Uhr auf der Bühne auf dem Marktplatz.
Jeden Freitag findet von 18 bis 21 Uhr eine Glühweinparty mit Live-Musik statt.
Flankiert wird das umfangreiche Programm von diversen Veranstaltungen in der Stiftskirche, den Adventsfenstern und der Weihnachtsausstellung im Glasmuseum.
Der Mittelalterliche Weihnachtsmarkt findet am Samstag, 10. Dezember, und Sonntag, 11. Dezember, sowie am Samstag, 17. Dezember, und Sonntag, 18. Dezember, jeweils ab 13 Uhr auf dem Mainplatz statt. hei
Martina Wenzel vom Förderverein der Stiftskirche weist in diesem Zusammenhang auf ein Novum des Wertheimer Weihnachtsmarktes hin. So werden an der Stiftskirche an allen Adventswochenenden verschiedene kirchliche und soziale gemeinnützige Einrichtungen verschiedene Erzeugnisse an eigenen Ständen anbieten. Mit dabei sind die Wertheimer Werkstätten der Johannesdiakonie, der Wertheimer Malteser Hilfsdienst, Vertreter der Kirchen, die Fairtrade-Gruppe aus Wertheim und der Förderverein der Stiftskirche.
Während die Standgebühren nicht gestiegen sind, wird in diesem Jahr ein etwas höheres Pfand verlangt. Das liegt daran, dass man nun auch die Wertheimer OptimistenGläser verwendet, die im Verkauf fünf Euro kosten.
Auch der Lions Club und der Rotary Club Wertheim beteiligen sich. Sie haben sich in diesem Jahr etwas Besonderes einfallen lassen. Neben Glühwein und Punsch wird erstmals Christstollen angeboten. Gebacken hat die acht Meter langen Christstollen die Traditionsbäckerei Rücker in Nassig. Das Rezept stammt ursprünglich aus der Schweiz. Der Erlös soll dem Schulkindergarten für Geistig- und Sprachbehinderte in Waldenhausen und dem Kinderhospiz Sternenzelt in Marktheidenfeld zu Gute kommen.
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