Im Lenkungsstab beraten

Viele Nachfragen zu nötigen Tests

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stv
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Wertheim. Die neue Corona-Verordnung des Landes verbindet erstmals Testen mit Öffnen: Wer bestimmte Dienstleistungen nutzen will, muss einen negativen Corona-Schnelltest vorweisen. Für Ordnungsamtsleiter Volker Mohr ist das „ein kleiner Vorgeschmack auf das, was hoffentlich bald in sehr viel größerem Umfang kommt.“ Bei sinkenden Infektionszahlen werden viele Öffnungsschritte in Einzelhandel, Gastronomie, Kultur und Freizeit mit einer Testpflicht verbunden werden, so die Einschätzung des Corona-Lenkungsstabs in seiner Sitzung.

Seit Montag verlangt die Landesverordnung für den Besuch eines Friseurs oder Barbershops die Vorlage eines tagesaktuellen Corona-Schnelltests. „Dazu haben uns in den vergangenen Tagen viele Nachfragen erreicht“, berichtete Volker Mohr. Selbsttests werden nicht akzeptiert, stellte er nochmals klar. An zahlreichen Testzentren werden diese kostenlosen Schnelltests inzwischen angeboten. Im kommunalen Testzentrum in der Main-Tauber-Halle, im Ärztezentrum in der Bahnhofstraße und im Maintestzentrum am Busparkplatz am Mainplatz ist dies auch ohne vorherige Terminanmeldung möglich.

Thema im Lenkungsstab war das neue Bundesinfektionsschutzgesetz, das der Bundesrat am Donnerstag verabschiedet hat. Das Land Baden-Württemberg hat angekündigt, die Regelungen des Bundes eins zu eins zu übernehmen. Die Ausgangsbeschränkung gilt nach der Bundes-Notbremse erst ab 22 Uhr. Schulen sollen bereits an einem Inzidenzwert von 165 den Präsenzunterricht einstellen. Und der Einzelhandel soll bis zur Inzidenz von 150 das sogenannte „Click&Meet“ anbieten können. Der Lenkungsstab geht davon aus, dass das Land seine Verordnung in Kürze entsprechend anpasst.

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Steffen Mack
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In den Wertheimer Schulen ist der Wechselunterricht in dieser Woche gut angelaufen, so Referatsleiter Matthias Fleischer. Die Notbetreuung für die Klassenstufen 1 bis 7 nehmen jetzt 114 Kinder in Anspruch. Seit dieser Woche gilt auch die Testpflicht für Schüler (siehe weiterer Artikel). „Es funktioniert gut“, berichtete der Referatsleiter. Wie er mitteilte, sind derzeit 82 von 2645 Schülern vom Unterricht abgemeldet, „nicht nur, aber auch wegen der Masken- und Testpflicht“.

Vorbereitet wird derzeit der Einsatz der Luca-App zur digitalen Kontaktnachverfolgung. Innenstadtmanager Christian Schlager geht auf Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleister zu, damit die App, wenn die Testphase abgeschlossen ist, in Wertheim schnell eingesetzt werden kann. „Sie wird zu einem wichtigen Instrument, wenn die Infektionszahlen Öffnungsschritte wieder zulassen“, meinte Bürgermeister Wolfgang Stein. Angekommen ist Corona auch „auf dem Bau“, wie Referatsleiter Christian Melzer berichtete. Selbst für einfachste Produkte gebe es momentan „wahnsinnig lange Lieferzeiten“. Und es sei zu befürchten, dass auch die Preise entsprechend anziehen. stv

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