Meisterkonzert

„Trio Arinto“ lässt Hofgartenschlösschen erklingen

Kulturkreis Wertheim veranstaltet Abend mit Julia Puls, Joel Blido und Viktor Soos

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Hofgarten. Nach seinem gefeierten Konzert im vergangenen Jahr gastiert das „Trio Arinto“ erneut in Wertheim. Im Rahmen seiner Meisterkonzerte veranstaltet der Kulturkreis Wertheim am Sonntag, 10. März, um 17 Uhr im Helmut-Schöler-Saal des Schlösschens im Hofgarten einen Abend mit den jungen Musikern.

Wie es in der Ankündigung der Verantwortlichen heißt, lernten sich die drei Künstler Julia Puls (Klarinette), Joel Blido (Violoncello) und Viktor Soos (Klavier) im Rahmen des Deutschen Musikwettbewerbs 2019 kennen. Als Stipendiaten des Deutschen Musikwettbewerbs (DMW) gastierten sie mit ihrem „Trio Arinto“ in vielen Städten Deutschlands. Ein Live-Mitschnitt eines ihrer Konzerte für die Villa Musica wurde vom SWR mehrmals gesendet.

Julia Puls ist die Solo-Klarinettistin der Bochumer Symphoniker. Joel Blido wirkt als stellvertretender Solocellist der Staatskapelle Weimar und studiert Konzertexamen an der Hochschule „Franz Liszt“ in Weimar bei Professor Wolfgang Emanuel Schmidt. Victor Soos ist ein national und international sehr gefragter Pianist, der in Hannover bei Professor Bernd Götzke studiert.

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In der ersten Hälfte des Konzerts im Schlösschen erklingt das Klarinettentrio von Alexander von Zemlinsky. Dieser gehörte mit Mahler und Strauss zu den geistigen Vätern der Wiener Schule. Was die Harmonik, Melodiebildung und den Klang anbelangt, gilt sein Trio als „brahminisch“. Es ist sehr von der Musik von Johannes Brahms inspiriert und entstand ein Jahr vor Brahms Tod im Jahre 1896.

Max Bruch, ebenfalls Zeitgenosse von Brahms und unter dessen Einfluss, folgt im Ablauf des Konzerts. Bruch sagte über sich: „Ich schrieb immer gute Musik, aber solche, die leicht abzusetzen war“. In diese Kategorie gehören auch die „Acht Stücke, Op. 83“, die 1909 in Bonn uraufgeführt wurden. Bruch komponierte sie für seinen Sohn Max Felix, der ein hervorragender Klarinettist war.

Nach der Pause geht es weiter mit dem „Gassenhauer- Trio“, dem Klarinettentrio op. 11 von Ludwig van Beethoven, welches seinen Beinamen dem Thema des dritten Satzes verdankt. Das ist ein Thema aus der Oper „Der Korsar aus Liebe“ von Joseph Weigl, das nach seiner Premiere ein echter Hit wurde und von Beethoven im dritten Satz als Variationen verarbeitet wird.

Mit seinen Stücken machte der Komponist Rota den Filmemachern ein Angebot, das sie nicht ablehnen konnten. Er schrieb jede Menge Soundtracks, darunter etwa die Filmmusik zu „Der Pate“, „La dolce Vita“ oder „Der Leopard“. Doch Nino Rota komponierte nicht nur fürs Kino, sondern auch für den Konzertsaal. Er machte keine Unterschiede zwischen und U- und E-Musik und bleib seinem melodischen Stil treu, fern von allen avantgardistischen Moden, fern jeder Kritik aus klassischen Kreisen, die ihn als altmodisch, überholt und „nur“ als Filmkomponist abtaten. Bei seinem Trio merkt man: Hier schreibt ein Komponist, der genau weiß, was er tut, und einer, der sich mit der richtigen Dosierung der musikalischen Mittel auskennt. Die Balance wird immer gehalten. Jeder Effekt, jeder Stimmungsumschwung ist mit Maß und Eleganz gestaltet.

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