Höhefeld. Das Vordach erhält einen neuen Anstrich, die Tornetze werden angebracht, der Platz mit zwei Wassersprenglern bewässert. Derzeit wird noch fleißig gewerkelt beim SV Höhefeld. Das Sportgelände soll schließlich in einem Top-Zustand sein, wenn am Samstag, 16. Juli, der Anpfiff zur 47. Fußball-Stadtmeisterschaft ertönt.
Die Vorfreude ist den SV-Verantwortlichen deutlich anzumerken. Seit mehr als eineinhalb Jahren laufen die intensiven Planungen für das Turnier, berichtet Jens Landeck. Als Vorsitzender ist er der Chef des Organisationsteams und koordiniert die Vorbereitungen – und zwar nicht nur für das Turnier, sondern auch für den bereits am Freitag zuvor stattfindenden Festkommers. Die zahlreichen Aufgaben sind auf viele Köpfe verteilt.
Seine drei Stellvertreter haben alle ein bestimmtes Ressort übernommen: Den sportlichen Bereich verantwortet Jochen Weigand, für die Öffentlichkeitsarbeit ist Ortsvorsteher Christian Stemmler zuständig, die Baumaßnahmen leitet Manuel Müssig. „Wir sind gut aufgestellt“, freut sich Landeck, „auch wenn aktuell jeder etwas auf Anschlag läuft“.
Gemeinschaftsprojekt
Die Ausrichtung des prestigeträchtigen Traditionsturniers sei ein großes Gemeinschaftsprojekt – und zwar nicht nur für den Sportverein, sondern für die ganze 420 Einwohner umfassende Dorfgemeinschaft. An den sieben Spieltagen sind allein in den Schichten insgesamt 138 Helferinnen und Helfer im Einsatz.
Es leuchten die Augen des Vorsitzenden, wenn er an die Akquise der Unterstützer denkt. Über eine Online-Umfrage waren binnen zwei Wochen bereits mehr als die Hälfte der Posten besetzt. Seine Befürchtungen, dass durch Corona einige Helfer wegfallen würden, hätten sich nicht bestätigt – im Gegenteil, freut er sich.
Zu den „eigenen“ Einsatzkräften kommt auch noch „Nachbarschaftshilfe“ von anderen Organisationen im Ort hinzu: Der Fanfarenzug hilft beim Festkommers, die Freiwillige Feuerwehr übernimmt den Parkplatzdienst und die Kirchengemeinde organisiert den Seniorennachmittag. Auch die Unterstützung heben die Verantwortlichen hervor.
Viel Arbeit haben die Mitglieder geleistet, um beste Bedingungen für die Fußballer und Zuschauer zu bieten. „In den Platz haben wir besonders viel Zeit und Liebe investiert“, erläutert Jochen Weigand, der auch in der Turnierleitung Verantwortung tragen wird. Allein in diesem Jahr hat das fünfköpfige Platzwarte-Team um Sebastian Kippes schon mehr als 300 Arbeitsstunden in den Platz gesteckt.
Viele packen mit an
Doch nicht nur das Spielfeld soll glänzen. Die Außenfassade des Sportheims wurde neu verkleidet und gestrichen, der Gastraum neu gestaltet, der Spielplatz erweitert, zusätzliche Parkplätze wurden angelegt und neue Auswechselhäuschen aufgestellt. Und das ist nur eine Auswahl an baulichen Maßnahmen, die das Sportgelände in den vergangenen Monaten „stadtmeisterschaftstauglich“ gemacht haben – natürlich alles in Eigenleistung.
Während die Bautätigkeiten über einen längeren Zeitraum planbar waren, musste die Programmgestaltung mehrmals geändert werden, hauptsächlich wegen Corona. So wurde der ursprünglich bereits im März vorgesehene Festkommers zum 50-jährigen Vereinsjubiläum auf den Sommer verschoben und bildet nun mit zahlreichen Vertretern aus Sport- und Fußballkreis sowie der Lokalpolitik den Auftakt der Feierlichkeiten. Auch den Turnierplan passten die Verantwortlichen an die Pandemiebedingungen an. So sind nur zwei Wochenspieltage geplant und als Kabinenersatz drei zusätzliche Zelte aufgebaut worden. Und doch verspricht Landeck eine Stadtmeisterschaft, „wie man sie kennt und liebt“.
Neben dem Turnier wird es auch ein ordentliches, „corona-kompatibles“ Rahmenprogramm geben. Ein Disco-Revival mit DJ „BacCo“ und zwei Sportlerabende sollen an den Wochenenden für Unterhaltung sorgen. Bei einem „Kick-Off-Darts“ könnten Besucher für einen Euro auf eine überdimensionale Darts-Scheibe schießen. Der Erlös wird dem Verein „Willkommen im Wertheim“ zugunsten der Ukraine-Hilfe, dem Goldenen Kinderdorf in Würzburg sowie dem Kinderhospiz Marktheidenfeld zugutekommen. Der Benefizgedanke war den Höhefeldern wichtig. Für die kleinen Gäste wird es zudem eine Spielstraße geben.
Einziger Wermutstropfen: Eine Volleyball-Stadtmeisterschaft gibt es s in diesem Jahr nicht. Das lassen die Räumlichkeiten nicht zu. Und dennoch verspricht Landeck: „Die diesjährige Stadtmeisterschaft wird nicht weniger attraktiv werden als alle anderen.“ Neben dem großen Engagement der Höhefelder Bevölkerung freut er sich besonders über das Interesse des Oberbürgermeisters, der sich neben dem obligatorischen Anstoß auch zum Festkommers und zur Siegerehrung angekündigt hat.
Große Vorfreude
Bis der erste Ball rollen wird, geht es beim SV Höhefeld ganz sicher noch weiter hoch her. Denn mit seinem großen Erfahrungsschatz weiß Jochen Weigand natürlich auch: „Wenn es erstmal losgeht, ist das Schlimmste vorbei.“
An seinem breiten Lächeln wird noch einmal deutlich, wie groß die Vorfreude in Höhefeld auf die erste Stadtmeisterschaft nach drei Jahren Pause ist – und ganz sicher nicht nur dort.
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