Energieserie

„Spritsparendes Fahren lässt sich lernen“

Sparen ist momentan wohl eines der am häufigsten verwendeten Wörter. TÜV-Süd-Fachmann Karl Schweitzer verrät Tipps und Kniffe, wie man auch beim Autofahren sparen kann.

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sk/pm
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Karl Schweitzer vom TÜV Service Center Tauberbischofsheim weiß, wie man auch beim Autofahren sparen kann. © Sabine Holroyd

Odenwald-Tauber. Leichtlaufreifen, Leichtlauföl, Zylinderabschaltung, Rekuperationssysteme, Downsizing: Die Zahl der technischen Spritsparhilfen ist schier katalogdick, und die Möglichkeiten sind längst noch nicht ausgereizt.

Doch der entscheidende Faktor bleibt der Mensch. „Mit einer neuen Fahrkultur lässt sich der Kraftstoffverbrauch dauerhaft um bis zu 25 Prozent verringern“, wirbt Karl Schweitzer vom TÜV Service Center Tauberbischofsheim den ökologischen Einsatz des Autos.

Vorausschauend fahren

Durch eine vorausschauende Fahrweise kann man den Spritverbrauch senken, ohne dass man deswegen länger unterwegs ist. „Rechtzeitiges Hochschalten reduziert die Motorendrehzahl und somit den Verbrauch erheblich. Moderne Pkw lassen sich im Stadtverkehr ohne zu ruckeln auch im fünften oder sechsten Gang bewegen“, schildert Schweitzer seine Erfahrungen.“

Zugleich widerspricht der TÜV-Fachmann einem weit verbreiteten Vorbehalt: „Fahren im unteren Drehzahlbereich schadet dem Motor keinesfalls.“

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Für Automatik-Autos gilt: Beim Beschleunigen das Gaspedal leicht „lupfen“. Dann wählt das Getriebe von selbst die nächsthöhere, mithin kraftstoffsparende Fahrstufe. Stehen Ampeln auf Rot, beim Heranfahren das Fahrzeug ohne Gas rollen lassen und so spät wie möglich auskuppeln. Das nutzt die Schubabschaltung des Motors optimal.

Geht der Fuß vom Gas, unterbrechen Einspritzaggregate die Kraftstoffzufuhr. Die Maschine bremst gleichzeitig den Wagen, ohne Sprit zu verbrennen. Das gelte auch für Gefällstrecken. In einem Stau oder bei Ampelstopps von mehr als 15 Sekunden lohne es sich bei Autos ohne Start-Stopp-Automatik, den Motor abzustellen.

„Eine Stunde Leerlauf kostet mindestens einen Liter Kraftstoff“, rechnet Schweitzer vor. Energiefresser wie Klimaanlage, Sitz- oder Heckscheibenheizung sollten möglichst sinnvoll und nur so lange wie unbedingt notwendig eingesetzt werden. Sie treiben den Spritkonsum je nach Fahrzeug um 0,7 bis zu vier Liter pro 100 Kilometer in die Höhe.

Unnötiger Ballast kostet Sprit

Auch unnötiger Ballast kostet Sprit. „Deshalb den Kofferraum entrümpeln“, empfiehlt Schweitzer. 100 Kilogramm steigern den Verbrauch um rund 0,3 Liter. Wer Fahrradträger oder Gepäckboxen ungenutzt spazieren fährt, müsse mit einem deutlichen Mehrverbrauch rechnen.

Und schließlich heißt es, den Reifenluftdruck regelmäßig checken. 0,2 bar zu wenig erhöhe den Verbrauch um bis zu zehn Prozent und könne zu Reifenplatzern führen.

Spritsparend zu fahren, lässt sich lernen, sagt Karl Schweitzer. Autoclubs und Sachverständigenorganisationen wie der TÜV Süd bieten entsprechende Lehrgänge an und zeigen, wie durch entsprechende Fahrweise das Benzinbudget entlasten wird.

Tankzeitpunkt mit Bedacht wählen

Darüber hinaus sollte der Tankzeitpunkt mit Bedacht gewählt werden. Die Preise schwanken regional und abhängig von der Tageszeit erheblich.

Es ergeben sich Unterschiede von über acht Cent pro Liter. „Im Vergleich zum teuersten Tageszeitraum am frühen Morgen können am Abend bei einer 40-Liter-Tankfüllung bis zu drei Euro gespart werden“, rechnet der TÜV-Fachmann vor.

Und bevor man eine Zapfsäule ansteuert, sollte man sich im Internet einen Preisüberblick verschaffen.

Dazu bieten sich diverse Verbraucherportale an. sk/pm

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