Wertheim. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen an den Wertheimer Schulen bleibt in den nächsten Jahren weitestgehend stabil. Wie Matthias Fleischer vom zuständigen Referat dem Ausschuss für Verwaltung und Finanzen berichtete, darf sich die Große Kreisstadt sogar darüber freuen, dass an den Grundschulen bis 2027/28 mehr Kinder die Schulbank drücken werden.
In Bestenheid besuchen derzeit 173 Kinder die Grundschule. In den nächsten zwei Jahren bleibt die Zahl auf gleichem Niveau, danach wird sie laut der Prognosen sinken. Für Dertingen (derzeit 116) hingegen rechnet die Verwaltung ab 2023 mit stark steigenden Zahlen, genauso für die Otfried-Preußler-Schule (127), die noch auf dem Reinhardshof beheimatet ist. Etwas weniger stark soll das Wachstum in Reicholzheim (44) ausfallen wie auch auf der Primarstufe der Gemeinschaftsschule (149). In Nassig wird sich demnach wenig verändern (131).
Wie Fleischer weiter berichtete, wird das Ganztagsangebot in den Grundschulen unterschiedlich genutzt. Während auf der Gemeinschaftsschule die Nutzung des Angebots verpflichtend ist, kann die Ganztagsbetreuung in Bestenheid, auf dem Reinhardshof und in Dertingen gewählt werden. Nassig und Reicholzheim bieten Betreuung vor und nach dem Unterricht an. In der Otfried-Preußler-Schule wird das Angebot von 51 Prozent der Schüler genutzt. In Dertingen sind des lediglich 11,2 Prozent.
Im Durchschnitt kommen die Wertheimer Grundschulen auf 48 Prozent. Bei den weiterführenden Schulen ergibt sich ein etwas anderes Bild: Für die Gemeinschaftsschule rechnet die Stadtverwaltung mit sinkenden Schülerzahlen. Aktuell besuchen 267 Kinder die Schule an der Alten Steige. Bei der Werkrealschule Urphar-Lindelbach soll die Zahl (47) stabil bleiben. Für die Comenius Realschule, mit 829 Schülern die größte Lehranstalt der Großen Kreisstadt, werden leicht sinkende Zahlen prognostiziert. Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (610) bleibt auf dem gleichen Niveau. Auffällig ist auch hier die unterschiedliche Nutzung des Ganztagsangebots: Während im Gymnasium 18,5 Prozent der Schüler das Angebot wahrnehmen, sind es auf der Realschule nur 3,1 Prozent.
In der Aussprache fragte Patrick Schönig (SPD) nach, warum in den vergangenen fünf Jahren „400 Schüler verloren gegangen“ seien. Matthias Fleischer verwies auf die Einführung von G8. Auf dem Miltenberger Gymnasium gebe es beispielsweise noch ein G9-Angebot, was Schüler aus Freudenberg angelockt haben könnte. Manfred Busch (Freie Bürger) beklagte die Kosten für das Ganztagsangebot an der Realschule, das kaum genutzt werde und brachte eine Pflicht ins Spiel. OB Markus Herrera Torrez entgegnete, das könne der Gemeinderat kaum über die Köpfe der Beteiligten hinweg entscheiden. Die Schulentwicklungskommission werde sich aber damit befassen.
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