Urphar. Die SPD Main-Tauber-Kreis veranstaltete nun eine Instagram-Live-Diskussion zum Thema „Digitalisierung und Schule – ein Widerspruch?“. Die Teilnehmer der Diskussionsrunde waren Landtagsabgeordneter Andreas Stoch, SPD, Elternsprecher Boris Kellner, Mirco Göbel (Lehrer, stellvertretender Vorsitzender der SPD Wertheim), Patrick Schönig (Lehrer, SPD-Fraktionsvorsitzender im Wertheimer Gemeinderat), Carolin Thies (Elternbeiratsvorsitzende Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium) und Elisa Spielmann (Schülersprecherin am Beruflichen Schulzentrum Wertheim). Die Diskussionsrunde wurde von Mirco Göbel moderiert.
Die Teilnehmer starteten die Diskussion mit Einstiegs-Hashtags zu ihren Überzeugungen und Visionen zum Thema. Andreas Stoch betonte etwa die Notwendigkeit, dass Bildung im gesamten Land funktionieren müsse, während Patrick Schönig auf die Herausforderungen einer „kreidelosen Zeit“ hinwies. Elisa Spielmann machte darauf aufmerksam, dass die Digitalisierung überall anders erlebt wird, und Boris Kellner setzte den Fokus auf Globalisierung. Carolin Thies unterstrich, dass man ständig dazulerne.
Behandelt wurden Fragen bezüglich der Digitalisierung in Bildungseinrichtungen. Spielmann hob die fortschrittliche Nutzung von ChatGPT und digitalen Tafeln hervor, während Schönig auf Overheadprojektoren und Räume mit zehn Computern in seiner Zeit als wegweisend hinwies.
Erfahrungen
Beim Blick auf digitale Erfahrungen im Unterricht wurde festgestellt, dass Hardware-Verbesserungen positiv wahrgenommen werden, Lehrer sich weitgehend mit digitalen Medien auskennen, dies jedoch schulabhängig sei. Die Pandemie habe Fortschritte gebracht, etwa mit der Einführung und Nutzung von Moodle, aber nur wenige Lehrer setzen diese Programme weiterhin ein. Zudem hieß es, dass die Wartung der Hardware sehr zeitaufwändig sei und die Schulen mit der Verwaltung digitaler Medien alleine gelassen werden. Es wurde die Forderung nach einer Assistenz und EDV-Fachkräften hervorgehoben. Die Rolle des Lehrers wurde ebenso erörtert, wobei die Steuerung des Programms als entscheidend betont wurde. Schönig forderte eine Entlastung der Lehrkräfte von nichtlehrenden Aufgaben. Die Diskussion über die Notwendigkeit der Digitalisierung im Unterricht fokussierte sich auf eine veränderte Lernkultur und die Anwendungsfertigkeit der Schüler, die oft nicht vorhanden sei und intensiv geschult werden müsse. Die Herausforderung der Heterogenität wurde angesprochen, wobei personelle Voraussetzungen an erster Stelle stehen. Stoch verwies Zusammenhang darauf, dass eine frühe Investition am effektivsten sei und die Ressourcenverteilung eine bedeutende Rolle einnehme.
Abschließend konnten die Diskussionsteilnehmenden ihre Wünsche und Erwartungen zu dem Thema äußern. Dazu zählten etwa die Forderung nach einem positiven Umgang mit dem Thema „Digitalisierung“, Entwicklung in Support und Wartung, eine einheitliche Linie zum Datenschutz sowie die Einbindung der Digitalisierung in den Lehrplan mit Entlastung für Lehrer, Schüler und Eltern. Zuletzt brachte Boris Kellner den Wunsch nach einem einheitlichen Bildungssystem ein, bei dem Schüler in ihrem eigenen Tempo lernen können und durch Digitalisierung begleitet werden. Andreas Stoch ermutigte zu Mut und Offenheit gegenüber Veränderungen im Bildungsbereich.
Die Diskussion wurde aus dem DLRG-Raum in Urphar live über Instagram übertragen. Claire Dengel und Can Kurter betreuten die Technik und die zeitweise 125 Onlinegäste. spd
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