Wertheim. Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr, als die AC/DC Coverband von AB/CD auf der Burg Wertheim aufgetreten war, hat sich Vieles verändert. Corona ist weit weg und man kann wieder so nahe beieinander stehen, wie man möchte. Im vergangenen Jahr gab es noch eine Bestuhlung im Burggraben, dieses Jahr verzichtete der Veranstalter, die Musikagentur Echt-Hartmann glücklicherweise darauf, denn Hardrock im Sitzen, das funktioniert einfach nicht. Immerhin gab es ein paar Stehtische, auf denen die Besucher ihre Getränke abstellen konnten.
Nach langer Zeit konnte auch die Brüstung wieder genutzt werden, so dass sich die Menge der Besucher im Burggraben gut verteilte. Der Zuspruch war für einen Freitagabend außergewöhnlich gut. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Band auch nach über 30 Jahren noch bei ihren Fans ankommt. Letztere kamen aus dem ganzen süddeutschen Raum und nicht nur aus der Region.
Viele AC/DC-Klassiker
Mehr als zwei Stunden spielten AB/CD einen Hit nach dem anderen der australischen Originalband und bewiesen, wie viele großartige Songs AC/DC seit den 1970er Jahren veröffentlicht hat. Klassiker wie „Hells Bells“, „Thunderstruck“, „TNT“ und „Highway to Hell“ sind nur eine kleine Auswahl aus dem Repertoire. Paul McGilley (Leadgitarre, Gesang - Bon Scott-Part), Stefan Schweser (Leadgitarre & Gesang - Brian Johnson-Part), Andy Kirchner (Gitarre & Backing Vocals - Malcolm Young-Part), Dimi Deeds (Gitarre - Angus Young-Part), Bernhard Heyder (Bass & Backing Vocals - Cliff Williams-Part) und Wahrmut Sobainsky (Schlagzeug - Phil Rudd-Part) sorgten auf der Bühne für Begeisterung und noch viel mehr davor. Erst kürzlich hatte das Original AC/DC bei einem Konzert in Hockenheim für Aufsehen gesorgt – allerdings nicht nur wegen ihrer Musik. Die Enge im Innenraum führte zu Problemen und beeinträchtigte das Konzerterlebnis vieler Besucher, war anschließend in der Presse zu lesen. In Wertheim war das dank der guten Organisation durch die Musikagentur ganz anders.
Im Burggraben war ausreichend Platz, und die Fans konnten sich frei bewegen und die Musik in vollen Zügen genießen. Zunächst hielten die Besucher noch etwas Abstand zur Bühne, doch nach Einbruch der Dunkelheit strömten sie näher heran. „Echter Rock lebt von der Nähe des Publikums zu ihrer Band“, hatte Stefan Schweser die Zuschauer aufgefordert, näher heranzukommen. Darauf hatte man im Publikum scheinbar nur gewartet, denn sofort setzte sich die Masse Richtung Bühne in Bewegung. Das steigerte die Stimmung nochmals und das Konzert steuerte besonders nach der halbstündigen Pause auf ihren Höhepunkt zu.
Als hört man das Original
Auch wenn das Original wohl nicht mehr oft live zu sehen sein wird, bietet AB/CD den Fans weiterhin die Möglichkeit, ihre Lieblingsmusik live zu erleben. Das lässt sich definitiv sagen, findet Jürgen Mauer aus Würzburg, der zusammen mit seinen Freunden gekommen war. Wer die Augen schloss und dem Gesang von Paul McGilley und Stefan Schweser sowie den Gitarrenriffs der anderen Bandmitglieder lauschte, fühlte sich, als höre er das Original. So perfekt wurden die einzelnen Songs interpretiert.
Mit fortschreitender Zeit wurde die Stimmung immer ausgelassener und einige Besucher tanzten ausgelassen. Doch auch die Fans sind mit ihren Idolen gealtert. Beim Tanzen zeigten sie sich mit dem typischen „headbanging“jedoch so energiegeladen wie früher.
Doch waren nicht nur ältere Besucher im Burggraben zu finden, denn die zeitlose Musik von AC/DC, mit ihren harten Gitarrenriffs und eingängigen Songs, zieht auch jüngere Fans an. So wie Justin aus Bad Mergentheim, der ebenfalls mit seinen Freunden zur Burg herauf kam, um die Musik seiner Eltern zu genießen. Er war restlos begeistert von dem Auftritt der sechs Musiker, die das Konzertmotto: „Bon Scott meets Brian Johnson“ mehr als erfüllten.
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