Nach alter Tradition

Richtfest für neues Feuerwehrhaus in Sonderriet gefeiert

Nach dem Richtspruch und Zerbrechen des Glases gab es einen Bonbonregen für die Kinder. Arbeiten verlaufen nach Plan.

Von 
Birger-Daniel Grein
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Das Richtfest des neuen Feuerwehrgerätehauses in Sonderriet wurde am Freitag gefeiert. © Birger-Daniel Grein

Sonderriet. „Das wird ein total großes Feuerwehrhaus. Es ist ein geiles Upgrade“, stellte ein Mitglied der Jugendfeuerwehr Sonderriet beim Anblick des neuen Gebäudes fest. 137 Tage nach dem ersten Spatenstich konnte man nun das Richtfest des Neubaus feiern.

Dazu kamen am Freitagnachmittag viele Einwohner und Vertreter von Feuerwehr, Stadtverwaltung, Gemeinderat und Baufirmen zur Baustelle. Für den Neubau werden laut Ortsvorsteher Udo Kempf rund 1,86 Millionen Euro investiert.

Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez freute sich in seiner Ansprache über die vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Fest. Das Gebäude sei zwar noch nicht ganz fertig. Es sei aber schon unheimlich viel passiert, sagte er. Mit dem Richtfest feiere man den Abschluss der Rohbauarbeiten.

Das Erdgeschoss sei in massiver Bauweise errichtet worden, das Obergeschoss in Holzbauweise. Im Erdgeschoss befinden sich künftig die Fahrzeughalle für zwei Einsatzfahrzeuge, die Umkleide mit Spinden und Nebenräume. Im Obergeschoss werden Kommandantenbüro, Schulungsraum, Jugendfeuerwehrraum mit eigener Umkleide und Sanitärräume untergebracht, erklärte der OB. „Auch die Dacheindeckung ist schon fertig“, freute sich der Rathaus-Chef. Man habe aber beim Bauprojekt auch noch viel vor sich, verwies er unter anderem auf den Einbau von Fenstern und Türen, Tore der Fahrzeughalle, Photovoltaik-Anlage, Putz- und Holzfassade, Innenausbau und Außenanlage.

Gute Planung, Kontrolle und Ausführung

Herrera Torrez zeigte sich zuversichtlich, dass die anstehenden Aufgaben mit der gleichen Sorgfalt erledigt werden wie die Arbeiten bisher. Erfreulich sei, dass man im Zeit- und Kostenplan liege. Dies sei bei solch großen Bauprojekten nicht selbstverständlich. Bei Baustellen der Stadt liege man zumeist im Kostenrahmen. Dies sei ein Beweis für die gute Planung, Kontrolle und Ausführung.

Der OB dankte dem Gemeinderat für die nötigen Beschlüsse für das Projekt, dem Abteilungskommandanten Thomas Dillinger und seiner Mannschaft für die Zusammenarbeit und Unterstützung, dem Referat Hochbau und Gebäudemanagement sowie den ausführenden Firmen. Diese kämen zumeist aus der Region. Es habe die ein oder andere Herausforderung auf der Baustelle gegeben, beispielsweise den sandig-schluffigen Baugrund. Es sei aber gelungen, stets richtige Lösungen zu finden. Er sei zuversichtlich, dass dies auch in Zukunft gelingen werde.

Herrera Torrez: „Unsere Feuerwehr ist mehr als eine Einsatzorganisation.“ Sie sei vor allem in den Ortsschaften auch Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens, lobte er das Engagement. Dem Bau wünschte er einen weiterhin unfallfreien Verlauf.

Ortsvorsteher Udo Kempf erklärte, ein Richtfest feiere man mit den beteiligten Firmen und deren Mitarbeitern sowie Freunden und Nachbarschaft. Er lobte das Referat Hochbau für dessen Arbeit. Die Idee eines zweistöckigen Baus sei super. „Das Haus passt bestens an diesen Platz.“

Am 28. Juli habe die Firma Dobslaff das Obergeschoss gestellt. „Mir verschlug es fast die Sprache, wie hoch das Gebäude ist“, bekannte Kempf. Es sei ein schönes, großes Feuerwehrhaus. Er lobte den Fleiß der Arbeiter. Auf der Baustelle sei immer etwas los gewesen. Die Arbeiten seien „sauber“ ausgeführt worden. Kempf: „Ganz großes Lob und vielen Dank.“

Zu einem Richtfest hätten früher neben Essen und Trinken auch Bonbons für die Kinder gehört, die geworfen werden. Diese Tradition wolle man auch heute aufgreifen, kündigte der Ortsvorsteher an.

Zum Richtspruch von Zimmermannsmeister Adrian Langner (Firma Dobslaff Wertheim) begaben sich auch Udo Kempf und der Oberbürgermeister auf dem Gerüst bis ganz nach oben. Langner ging im Reimen im Richtspruch auf die Bauweise, die Verantwortlichen des Baus und das Dach aus Blech ein. Er dankte den Feuerwehrleuten für ihren Einsatz und ihre dauerhafte Bereitschaft. Das Herunterwerfen des Glases sei ein Segenszeichen. Das Gebäude solle der Feuerwehr lange dienen.

Nachdem Langner das Glas hinabgeworfen hatte und dieses unten zerbrochen war, folgte vom Gerüst aus der Bonbonregen für die vielen Kinder, die zum Fest gekommen waren. Nach den Ansprachen konnten alle den Rohbau des Feuerwehrgerätehauses von innen besichtigen, sich dort stärken und die Pläne begutachten.

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