Wertheim/Külsheim/Freudenberg. Beim ersten Durchgang der Wahlen zur französischen Nationalversammlung liegt die rechtspopulistische Partei Rassemblement National (RN) in der Wertheimer Partnerstadt Salon-de-Provence klar vorne. Ihr Kandidat Romain Tonussi erzielte in der Kommune 40,7 Prozent der Stimmen. Sein Ergebnis fiel im gesamten Wahlkreis mit 44,6 Prozent noch besser aus und liegt damit weit über dem landesweiten Ergebnis von 33,1 Prozent.
Jean-Marc Zulesi, Kandidat der Partei Renaissance-Ensemble, die den Präsidenten Macron unterstützt, erhielt in Salon 27 Prozent und im Wahlkreis 26,7 Prozent der Stimmen. Alexandre Beddock vom linken Wahlbündnis Nouveau Front populaire kam auf 23,2 Prozent in der Stadt und 20 Prozent im Wahlkreis. Die drei Kandidaten haben sich somit für den zweiten Wahlgang am kommenden Sonntag qualifiziert.
Sie haben bis Dienstagabend Zeit, ihre Kandidatur zu bestätigen. Noch am Sonntagabend haben die Führungen der Parteien des linken Bündnisses zugesichert, ihre Kandidaten in jenen Wahlkreisen zurückzuziehen, in denen sie nur auf dem dritten Platz gelandet sind. Auch das Lager um Präsident Macron ist bereit, seine Kandidaten zurückzuziehen, sollte ein Kandidat der linken Volksfront bessere Chancen haben gegen den RN zu gewinnen.
So wird es am Sonntag aller Voraussicht nach zu einem Zweikampf zwischen Romain Tonussi und Jean-Marc Zulesi kommen. Dies war auch bei der zweiten Runde der Wahl 2022 der Fall, als Zulesi den rechten Kandidaten Tonussi schließlich deutlich hinter sich ließ und ins Parlament einzog.
Stéphanie Volpini von den konservativen Republikanern, denen Salons Bürgermeister Nicolas Isnard angehört, kam nur auf rund fünf Prozent. Sie schied somit im ersten Wahlgang aus.
Knappes Ergebnis in Moret
In der Külsheimer Partnergemeinde Moret-sur-Loing, die mittlerweile in der Kommune Moret-Loing-et-Orvanne aufgegangen ist, ist das Ergebnis sehr knapp ausgefallen. Jean-Louis Thieriot von den Republikanern holte 34,4 Prozent der Stimmen, Laura Vallée-Hans vom Linksbündnis 32 Prozent. Der Rechtsnationale Davy Brun kam auf 31,5 Prozent. Im Wahlkreis liegt Brun allerdings mit 38 Prozent vorne. Auch hier dürfte es im zweiten Wahlgang zu einem Bündnis gegen das Rassemblement National kommen.
Dreierrennen
In Saint-Arnoult en Yvelines, der Partnerstadt von Freudenberg, gab es ebenfalls ein Dreierrennen. Hier liegt Aurore Bergé von Macrons Partei Renaissance-Ensemble mit 31,9 Prozent vorne, dicht gefolgt von dem Rechtsnationalen Thomas du Cahalard (31,6 Prozent) und Cédric Briolas (20,9 Prozent) vom Linksbündnis. Im gesamten Wahlkreis führt Aurore Bergé, die beigeordnete Ministerin in der französischen Regierung ist, mit 33,6 Prozent der Stimmen. Aller Voraussicht nach zieht Cédric Briolas seine Kandidatur zurück.
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