Polizist weicht rasendem Auto aus

Wertheim. Die Polizei überprüfte im April 2021 am Wertheimer Busbahnhof die Einhaltung einer nächtlichen Ausgangssperre. Ein „heroinabhängiger“ Autofahrer beging dabei Straftaten. Er wollte sich der Kontrolle entziehen, raste gefährlich auf einen Beamten zu und an ihm vorbei, konnte aber angehalten werden.

Wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, versuchter gefährlicher Körperverletzung, Widerstands und tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte verurteilte jetzt das Amtsgericht Wertheim den 29-jährigen Mann zur Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr.

Der Angeklagte wurde aus der JVA Würzburg zur Verhandlung gebracht, wo er eine nicht bezahlte Geldstrafe absitzt. Auf Anraten seines Wertheimer Pflichtverteidigers legte er ein (Teil)-Geständnis ab. Er habe in der Nacht nach Frankfurt fahren wollen, um sich gegen seine Entzugserscheinungen Heroin zu besorgen. Er sei mit Abstand an dem Polizisten vorbei gefahren, ohne die Absicht, ihn umzufahren.

Der kontrollierende Polizist berichtete, als das Auto beschleunigt auf ihn zufuhr, sei er zur Seite gesprungen und habe im Reflex die Anhaltekelle gegen die Windschutzscheibe geworfen. Durch sein Ausweichen habe der Abstand zum vorbeifahrenden Auto drei bis fünf Meter betragen. Es habe geringer Verkehr geherrscht.

Mehrfach vorbestraft

Der Angeklagte ist mehrfach vorbestraft, zuletzt im Juni 2022. Im jetzigen Fall bezeichnete die Staatsanwaltschaft die Vorwürfe als erwiesen und beantragte eine Strafe von 13 Monaten. Der Verteidiger bat darum, die damalige Heroinabhängigkeit des Mandanten zu berücksichtigen, und dass er mit einem Linksbogen am Polizisten vorbeigefahren sei. In die zwölf Monate des Gerichts ist die Strafe vom Juni einbezogen. Staatsanwaltschaft und Verteidiger erklärten Rechtsmittelverzicht. So erlangte das Urteil Rechtskraft. goe