Müll ist allgegenwärtig: Die Eiscreme-Verpackung werfen wir genauso weg wie das kaputte Handy. Die Straßenwärter-Teams der Straßenmeistereien sorgen dafür, dass Umwelt und Stadt sauber bleiben.
Wertheim/Main-Tauber-Kreis. Eine Selbstverständlichkeit sind saubere Straßen nicht. "Müllsünder" gibt es überall und das sind nicht nur diejenigen, die ihre Verpackungsreste beim Gehen auf die Straße werfen, sondern auch die, die ihren Haus- oder Sperrmüll in öffentlichen Mülleimern oder an öffentlichen Plätzen entsorgen.
Um zu gewährleisten, dass im Main-Tauber-Kreis dennoch die Straßen und Städte sauber bleiben, sind die Straßenwärter-Teams der Straßenmeistereien Tauberbischofsheim, Wertheim und Bad-Mergentheim regelmäßig zu Streckenkontrollen unterwegs.
"Das Müllsammeln ist zeit- und arbeitsintensiv", berichtet Markus Moll vom Landratsamt Main-Tauber-Kreis. 4000 bis 5000 Arbeitsstunden entfallen beim Straßenbauamt etwa jährlich auf das Zusammensammeln von Weggeworfenem auf den Straßen und in der Umwelt. Die Kosten, die sich im vergangenen Jahr auf etwa 200 000 Euro beliefen, stammen aus dem Etat für Instandsetzungsmaßnahmen an Straßenschäden. "Neben den Personal- und Fahrzeugkosten unseres Straßenbauamtes fallen zum Beispiel auch Kosten für Fremdunternehmer, die den Müll von den Straßenmeistereien abtransportieren, und Entsorgungsgebühren an", erklärt Moll.
Zuständig ist das Straßenbauamt für rund 912 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen im Main-Tauber-Kreis. Rund 60 Tonnen illegal an Straßenrändern und Rastplätzen zurückgelassener Abfall musste im letzten Jahr beseitigt werden, womit sich die Menge im Vergleich zu 2013 verdoppelt hat.
Schwerpunktmäßige Reinigungen
"Speziell auf den Bereich der Straßenmeisterei Wertheim entfallen 100 Kilometer Kreisstraßen und 116 Kilometer Landesstraße beziheungsweise etwa ein Drittel der genannten Müllmengen", so Moll. Neben den wöchentlichen Kontrollen gebe es jedes Jahr im Frühjahr eine "schwerpunktmäßige Reinigung der Straßenbegleitflächen durch die Kolonnen", um alles wieder in einen guten Zustand zu versetzen.
Bei den Rastplätzen wolle man erreichen, dass die Menschen ihren Müll wieder mitnehmen und habe daher die Abfalleimer deinstalliert. Meist seien diese eher zur Entsorgung des Hausmülls genutzt worden, was, falls der Verursacher ermittelt werden kann, unter Geldstrafe steht. "Im Bereich der Straßenmeisterei Wertheim wurden in diesem Jahr die Gegenstände einer Wohnungsauflösung auf einem Parkplatz abgestellt. Der Verursacher konnte ermittelt und die Kosten in Rechnung gestellt werden", nennt Moll ein Beispiel für einen ertappten "Müllsünder". Derartig große Privatentsorgungen gebe es jedes Jahr, sie seien aber eher die Ausnahme. Besonders problematisch, was wahllos weggeworfenen Müll angeht, ist für die Straßenmeisterei Wertheim der Bereich der Autobahnanschlussstelle Wertheim/Lengfurt zwischen dem Autohof und dem Fastfood-Restaurant an der Einfahrt zum Almosenberg.
Während die einen den Müll aufsammeln müssen, der unkontrollierbar liegengelassen wird, versuchen die anderen, das Stadtbild durch kontrollierte Müllentsorgung rein zu halten. Horst Mattern, Mitarbeiter im Referat Tiefbau der Stadt Wertheim, berichtet von 220 Kubikmeter Müll, die jährlich im Stadtgebiet entsorgt werden müssen.
Sieben Personen seien direkt oder indirekt mit der Stadtreinigung befasst, vier davon direkt als Straßenreiniger oder Müllentleerer der etwa 120 Mülleimer in der Stadt. Oft stehen die in der Nähe von Ruhebänken und in der gesamten Altstadt werden die Eimer täglich geleert. Durch das erhöhte Aufkommen an Passanten durch den Tourismus seien vor allem rechts der Tauber die Mülleimer immer gut gefüllt, berichtet auch Volker Mohr, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Wertheim.
Kosten sparen
Auf der anderen Seite der Tauber habe man gelegentlich mit Müllsündern zu kämpfen, die sich die Müllabfuhr-Kosten spare wollten und deshalb ihren Hausmüll an den Mülleimern entsorgen. Hier sei ein Unternehmen aus Bettingen beauftragt worden, sich um die Leerung der Mülleimer zu kümmern.
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