Baumaßnahme

Mondfelder feiern Sanierung der L 2310

Jahrzehntelang war die Landesstraße zwischen Mondfeld und Grünenwört ein Ärgernis - und zudem gefährlich. Nun ist ein Teilstück der Straße fertig saniert und somit auch sicherer. Doch um das Projekt wurde zäh gerungen.

Von 
Birger-Daniel Grein
Lesedauer: 
Vertreter aus der gesamten Region feierten am Freitag die erfolgte Sanierung und Verbreiterung der Landesstraße 2310 zwischen Grünenwört und Mondfeld. © B.-D. Grein

Mondfeld. Jahrzehntelang war die Landesstraße 2310 zwischen Mondfeld und Grünenwört wegen ihrer schlechten Oberfläche gepaart mit der Enge nicht nur ein Ärgernis, sondern auch ein Gefahrenabschnitt für Fahrzeugführer und -insassen. Entsprechend glücklich ist man nun, dass der Abschnitt im Rahmen der Fahrbahnsanierung bis nach Wertheim endlich verbessert wurde. Am Freitag trafen sich an der Staustufe Ortschaftsräte von Mondfeld, Grünenwört, Boxtal und Rauenberg, Vertreter der Wertheimer Stadtverwaltung, des Gemeinderats und weitere am Projekt Beteiligte, um diesen Erfolg zu feiern. Ein besonderes Lob gab es dabei für Eberhard Roth, der den Stein für die entscheidende Unterschriftenaktion ins Rollen gebracht hatte.

Wertheims Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez blickte auf die lange Entwicklung bis zur erfolgten Sanierung zurück. Dazu sei eine riesige Energieleistung erbracht worden.

Der Abschnitt zwischen Mondfeld und Grünenwört sei für Wertheim wesentlich, betonte der OB. Jahrzehntelang seien auf dem Teilstück bis zu 4000 Fahrzeuge pro Tag auf einer Fahrbahn gefahren, „die den Namen Straße nicht mehr verdiene“. Dies habe für die Oberfläche und für die sehr beengte Fahrbahn gegolten. Beides zusammen habe den Abschnitt zu einer sehr gefährlichen Straße gemacht. Die Hoffnung, dass diese vom Land in die mittelfristige Sanierungsplanung aufgenommen werde, sei immer wieder enttäuscht worden. Spätestens 2022, als es wieder nicht geklappt hatte, sei das Maß für Mondfeld und Grünenwört voll gewesen.

Viel Lob für Eberhard Roth

Der OB dankte besonders Mondfelds Ortsvorsteher Eberhard Roth für den Start der Unterschriftenaktion für die Sanierung des Abschnitts. Diese wurden aus vielen Orten unterstützt. Man sei sehr dankbar für die Initiative. „Die Medaille dürfen sich Mondfeld und Grünenwört umhängen.“ Die Aktion habe dafür gesorgt, dass Ministerialdirektor Berthold Fries vom Verkehrsministerium sich die Situation vor Ort anschaute. Danach erfolgte die Zusage der Sanierung außerhalb der Reihe bis nach Wertheim, insgesamt 8,6 Kilometer. Damals hieß es aber noch, es gebe keine Verbreiterung der Fahrbahn. Im Juli 2023 wurde dann nach weiterem Druck aus der Region die Zusage für die zusätzliche Verfestigung und Sicherung der Bankette bis Grünenwört gegeben.

Herrera Torrez betonte weiter, man sei auch glücklich über die Sanierung bis Wertheim. Denn diese sei auch für die Ortsdurchfahrt Bestenheid dringend notwendig. Die angekündigten Investitionen des Landes für den 5,3 Kilometer langen Abschnitt Mondfeld – Bestenheid liegen bei rund zwei Millionen Euro. Das müsse man wertschätzen.

Der Redner dankte allen, die zu diesem Erfolg beitrugen. Besonders hob er dabei Roth hervor. Die Bewegung, die durch ihn in der Bürgerschaft entstanden sei, sei sagenhaft. Die Anwesenden bestätigten dies mit kräftigem Applaus. „Hätte Eberhard Roth sich nicht so engagiert, hätte die Straße nicht ihren heutigen guten Zustand“, lobte der OB. Er dankte auch allen Bürgern, die sich in die Unterschriftenliste eingetragen haben.

Eberhard Roth stellte fest, dass es seit seinem Amtsantritt 2014 kaum eine Ortschaftsratssitzung oder Bürgerversammlung in Mondfeld gegeben habe, bei der der Abschnitt der Landesstraße kein Thema war. Auch er wies auf das damit verbundene Gefahrenpotenzial hin. Die Mondfelder kämen bei Fahrten nach Wertheim täglich, manche sogar mehrfach täglich, mit dem Abschnitt in Berührung. „Es waren viele Wunder, dass es nicht zu noch mehr schweren Unfällen kam“, blickte Roth zurück.

Nachdem verschiedene Schreiben an das Land erfolglos blieben, habe man sich für die Unterschriftenliste entschieden. „Mit einer solchen hatten wir schon bei der Sanierung der Ortsdurchfahrt 2019 Erfolg.“

Zahlreiche Unterstützer

Besonders freute er sich über die vielen Unterschriften auch aus den Nachbarorten und bayrischen Gemeinden und sogar von weiter weg, etwa aus Würzburg und Darmstadt. Dies zeige die Bedeutung des Abschnitts. Besonders hob der Ortsvorsteher die Firma Ehrlich Touristik hervor, die als Anbieter im ÖPNV auf der Strecke unterwegs ist und mit einem eigenen Schreiben mit Unterschriftenliste unterstützte. Dank zollte er auch den Medien, die das Thema schnell aufgriffen und so öffentlichen Druck erzeugten.

„Insgesamt kamen rund 2300 Unterschriften zusammen“, so Roth. Mit der zusätzlichen Verbreiterung der Fahrbahn sei die erste Zusage des Regierungspräsidiums sogar übertroffen worden. Lob hatte er für alle, die den Erfolg möglich machten, sowie für die Baufirma Wolff und Müller für die sehr gute Arbeit.

Gemeinderätin Brigitte Kohout, die in Grünenwört wohnt, freute sich, dass sich mit der Sanierung auch der Wunsch nach einer Tempo-70-Zone an Ortseinfahrten sowie der Querung zum „Roten Sand“ erfüllte. Der ehemalige Ortsvorsteher Ludwig Oberdorf erklärte, auch Grünenwört sei glücklich über die Maßnahme. Er schlug etwas scherzhaft vor, den Abschnitt zu Ehren von Roth nach diesem zu benennen.

Stefan Ehrlich, Geschäftsführer von Ehrlich Touristik, betonte: „Gemeinsam sind wir stark.“ Die Sicherheit von Fahrern und Fahrgästen stehe für ihn an erster Stelle. Daher sei für ihn der Einsatz für die Sanierung eine Herzensangelegenheit gewesen. Er lobte die erreichten Verbesserungen. Nicht ganz zufrieden zeigte er sich mit den Haltestellen im Bereich, an denen der Bus auf der Fahrbahn halte. Hier wünschte er sich noch eine Verbesserung für mehr Verkehrssicherheit.

Freier Autor

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke