Pfarrfest

Mondfeld: Pfarr- und Jugendheim hat besonderen Stellenwert

Das Haus neben der Kirche wurde vor 20 Jahren eingeweiht. Dies feiert man mit einem großen Pfarrfest am 17. September.

Von 
Birger-Daniel Grein
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© Birger-Daniel Grein

Mondfeld. „Das Pfarr- und Jugendheim ist der einzige kirchliche Raum für Gemeinschaft außerhalb der Gottesdienste und zudem ein wichtiger Raum für Vereine und Gemeinschaft im Dorf“, betonte Klaus Trabold. Er ist im Gemeindeteam der katholischen Kirche St. Martin Mondfeld für das Gebäude zuständig. Das Haus neben der Kirche wurde vor 20 Jahren eingeweiht. Dies feiert man mit einem großen Pfarrfest am 17. September. „Es ist das erste Pfarrfest seit mehr als acht Jahren“, sagte Trabold. Als damaliger Vorsitzender des Pfarrgemeinderats war er maßgeblich an der Schaffung des Gebäudes beteiligt.

Man habe vor dem Bau keinen Ort für Sitzungen oder andere Versammlungen kirchlicher Art gehabt, erklärte er die Situation vor über 20 Jahren. Es habe dann mehrere Überlegungen gegeben. Dabei gab es die Idee, den Kindergarten für die benötigten Räume zu erweitern oder einen Anbau nahe der Sakristei an der Kirche zu schaffen. Dann sei das Grundstück neben der Kirche von privat zum Verkauf gestanden. Daraufhin habe man sich für den Neubau dort inklusive eines Jugendbereichs entschieden. „Wir mussten einige Überzeugungsarbeit leisten, um das Gebäude finanzieren zu können.“ Hauptsächlich wurde dies über die Kirchengemeinde ermöglicht. Und, so Trabold: „Die Stadt Wertheim zahlte einen Zuschuss für den Jugendraum.“

Einweihung des Gebäudes 2003

Nach der Fertigstellung des Gebäudes Ende 2002 feierte die Gemeinde 2003 die Einweihung. Dabei wurde ein Stein aus dem Freiburger Münster übergeben und im oberen Bereich des Pfarrheims angebracht. Er war bei Sanierungsarbeiten am Münster entfernt und verkauft worden. „Der Stein ist ein Symbol für den Schutz. Denn das Münster überstand die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg“, so Trabold.

Im oberen Stockwerk neben der Kirche befinden sich ein großer Saal, eine voll ausgestattete Küche mit Nebenraum und ein barrierefreies WC. Vom Vorplatz aus hat man einen schönen Blick auf den Main und auf die Henneburg auf der anderen Mainseite. Im Erdgeschoss an der Fährgasse sind der große Jugendraum, Toiletten und eine barrierefreie Toilette mit Dusche sowie Lagerräume untergebracht.

Vor 20 Jahren wurde in Mondfeld das Pfarr- und Jugendheim samt Pfarrsaal (links) und Jugendraum (rechts) eingeweiht. © Birger-Daniel Grein

Stolz und dankbar ist Trabold auch, dass Gebäude und Außengelände stets sehr gepflegt sind: „Die Leute sind noch immer vom Gebäude begeistert.“

In den vergangenen 20 Jahren war das Pfarr- und Jugendheim Ort vieler Treffen, Aktivitäten und Feiern. Zu den Hauptnutzern gehörte die inzwischen aufgelöste Frauengemeinschaft Mondfeld. Im Jugendraum habe es unter anderem regelmäßige Bastelstunden und weitere Gruppenangebote für Kinder gegeben. Außerdem war er zur freien Nutzung für Jugendliche geöffnet.

Im Saal auf Höhe der Kirche wurden unter anderem Geburtstage, Hochzeiten und Jubiläen gefeiert. Er diente für Besprechungen und Sitzungen sowie Proben des Kirchenchors. Zudem fand dort seit seinem Bestehen das Seniorencafé statt. Trabold: „Außerdem trainierte die Seniorensportgruppe des SV Mondfeld im Raum, der Kindergarten nutzte ihn für Elterninformationsabende und es gab während Corona dort einen Lerntreff.“ Schön seien auch die Gottesdienste, die man dort im Winter feiere. „Der Saal ist leichter beheizbar als die Kirche.“

Ehrenamtliches Engagement

Wie er weiter sagte, werde der Jugendraum zeitweise von den Sternsingern genutzt. „Jugendgruppenangebote wie Basteln finden aktuell mangels Ehrenamtlicher leider nicht statt.“ Er wünschte sich, dass sich dafür wieder Engagierte finden, denn die Angebote seien immer gut angenommen worden.

Zu seinem Bedauern eingestellt werden musste vor etwa zwei Jahren auch die offene Nutzung des Jugendraums durch Kinder und Jugendliche. Trabold erklärte, der Raum sei total verwahrlost zurückgelassen und mehrfach gegen die Hausordnung verstoßen worden. „Wenn sich Eltern bereiterklären, die Verantwortung für die Nutzung des Raums durch die Kinder und Jugendliche zu übernehmen, kann er wieder frei genutzt werden“, betonte er. Diese müssten auf die Einhaltung der Hausordnung und den Zustand des Raums beim Verlassen achten sowie den Schlüssel verwalten.

Im oberen Saal finden mittlerweile beispielsweise Vorbereitungen zur Erstkommunion statt. Einmal im Monat öffnet dort das Seniorencafé. „Dieses wird sehr gut angenommen, oft kommen 30 bis 40 Personen“, freute sich Trabold. Auch der Frauenchor probt weiter im Saal. Dort finden zudem Versammlungen weiterer Mondfelder Vereine und Treffen des Gemeindeteams statt.

Pfarrfest zum 20-jährigen Bestehen des Pfarr- und Jugendheims

Mit einem großen Pfarrfest feiert die Kirchengemeinde St. Martin Mondfeld am Sonntag, 17. September, das 20-jährige Bestehen ihres Pfarr- und Jugendheims.

Beginn ist um 10.30 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kirche. Mitgestaltet wird er durch einen Projektchor, den der Kirchenchor extra zum Fest gründete.

Ab 12 Uhr gibt es im Pfarr- und Jugendheim Mittagessen, ab 13.30 Uhr Kaffee und Kuchen. Das Mittagessen wird frisch für den Tag gekocht. Daher ist eine Anmeldung erforderlich. Diese ist bis 11. September in allen Mondfelder Geschäften, im Kindergarten oder bei Organist Werner Grein möglich. Musikalisch werden Mittag und Nachmittag durch den Männergesangverein Mondfeld und den Kindergarten mitgestaltet.

In der Kirche gibt es eine umfangreiche Ausstellung zur Geschichte des Pfarr- und Jugendheims. Diese wurde von Alfred Ebert zusammengestellt. Gezeigt werden Pläne und Dokumente von der Ideenentwicklung bis zur Umsetzung des Gebäudes, Schreiben aus dem nicht einfachen Genehmigungsverfahren und Fotos von Richtfest, Einweihung und Nutzung in den vergangenen 20 Jahren. bdg

Vermietet werde der Raum auch an Mondfelder für private Feiern. Dabei gehe es jedoch nicht um großen Profit, betonte Trabold. In der Vorweihnachtszeit finden im Saal zudem Andachten sowie Adventsfeiern statt. Und „wegen der Barrierefreiheit nutzt die politische Gemeinde den Saal als Wahllokal“.

„Für mich persönlich ist es wichtig, das Pfarr- und Jugendheim zu erhalten“, betonte Trabold. Bei zurückgehender Zahl der Gottesdienstbesucher werde die Kirche für diese zu groß sein. Das Pfarr- und Jugendheim ermögliche auch ganz andere Formen von Gottesdiensten, bei denen die Menschen näher zusammen sind. „Mein Wunsch ist, dass das Gebäude zukünftig vielfältig genutzt wird, auch von Kindern und Jugendlichen.“

Beim nächsten Treffen des Gemeindeteams im Oktober sollen weitere Ideen für eine stärkere Nutzung besprochen werden. Trabold könnte sich zum Beispiel Vortragsabende vorstellen. „Wer Interesse hat an der Gestaltung des Gemeindelebens mitzuwirken, ist willkommen“, betonte er abschließend.

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