Wertheim/Stuttgart. Es mag angesichts des Fachkräftemangels widersprüchlich klingen, aber tatsächlich absolvierten in den vergangenen Jahren mehr junge Leute eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK). „Seit 2012 ist die Zahl der Neuverträge in Baden-Württemberg um 44 Prozent gestiegen“, vermeldete jüngst der Fachverband SHK in Stuttgart. Die Gesamtzahl aller Auszubildenden im Land sei von 2020 bis 2021 um 6,8 Prozent auf 4660 gestiegen, hieß es.
Wolfgang Becker, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes, geht von einer Fortsetzung des Trends aus. „In dem Beruf kann man gutes Geld verdienen, und man hat nach der Ausbildung einen sicheren Arbeitsplatz, weil es einen wachsenden Bedarf gibt“, sagte er auf FN-Anfrage der FN. Es werde auch in Zukunft junge Leute geben, die sich selbstständig machen, ist Becker sich sicher. Die Statistiken zeigten, dass es bei der Zahl der Betriebe keinen Abwärtstrend gebe. Deswegen könne man auch in einer Stadt wie Wertheim davon ausgehen, dass Kunden einen Ansprechpartner haben werden.
Wahrscheinlich werde es dazu kommen, dass die Betriebe sich spezialisieren. Sowohl den Sanitärbereich abzudecken als auch Heizungstechniken unterschiedlichster Art (Gas, Öl, Wärmepumpe und Photovoltaik) zu montieren und zu warten, sei „schwierig“.
Die derzeitigen Herausforderungen wie lange Wartezeiten führt er auf die extreme Nachfrage wegen der Gaskrise zurück. Solche Engpässe – auch bei den Lieferanten – würden innerhalb von zwei Jahren beseitigt. Keine Branche könnte eine solche Nachfrage kurzfristig befriedigen. Becker: „Stellen Sie sich vor, jeder würde jetzt sein Auto zur Inspektion in die Werkstatt bringen wollen. Das kann nicht funktionieren.“ wei
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