Erneuerbare Energieen

Landratsamt genehmigt umstrittene Windkraft-Anlagen in Dertingen

Behörde knüpft ihre Erlaubnis an zahlreiche Auflagen. Betroffene Nachbarkommunen prüfen juristische Schritte.

Von 
Gerd Weimer
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Im Feburar gab es Proteste gegen die geplanten Dertinger Windkraftanlagen im Innenhof des Wertheimer Rathauses. © Gerd Weimer

Wertheim. Das Landratsamt Main-Tauber hat Anfang Oktober dem geplanten Dertinger Windpark des Unternehmens Thüga Erneuerbare Energien (THEE) die immissionsschutzrechtliche Erlaubnis erteilt. Dies teilte die Behörde jetzt offiziell mit.

Die Pläne von THEE sehen vor, nordwestlich der Ortschat an der Grenze zu Homburg (Triefenstein) und Wüstenzell (Gemeinde Holzkirchen) fünf Windenergieanlagen des Typs Vestas V 172 zu errichten. Jede der Anlagen soll eine Nabenhöhe von 199 Metern, einen Rotordurchmesser von 172 Metern und eine Gesamtleistung von 7,2 Megawatt aufweisen. Die geplanten Windräder erreichen eine Gesamthöhe von jeweils 285 Metern.

Die Genehmigung ist an zahlreiche Bedingungen geknüpft, insbesondere zum Schutz von Fledermäusen und Rotmilanen. So verlangt das Landratsamt unter anderem detaillierte statische Nachweise und die Vorlage von technischen Unterlagen. Zudem muss ein Konzept zum Schutz heimischer Tierarten entwickelt werden.

Die endgültige Baufreigabe – der sogenannte „rote Punkt“ – werde erst dann erteilt, wenn alle erforderlichen Unterlagen vorliegen und der vorgeschriebene Abstand zu den Nachbargrundstücken geregelt ist. Sollte der Bau nicht innerhalb von drei Jahren aufgenommen werden, verliert die Genehmigung ihre Gültigkeit.

Dem Vernehmen nach lassen die Triefensteiner Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock und ihr Amtskollege Daniel Bachmann (Holzkirchen) die Genehmigung durch einen Anwalt prüfen und wollen dann abwägen, ob ein Widerspruch oder eine Klage erfolgversprechend sein könnte. Laut Bescheid ist dies innerhalb von vier Wochen möglich.

Die Bürgerinitiative „Nein! Zum Monsterwindpark“ (BI) setzt ebenfalls auf juristische Schritte. Sie hat ein Lärmgutachten bei einem Ingenieurbüro in Auftrag gegeben, da sie eine Überschreitung der zulässigen Grenzwerte befürchtet.

Redaktion Reporter Wertheim

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