Ausstellung eröffnet

Kunstvolle „Annäherungen“ im Kloster Bronnbach

Schau vereint abstrakte Kunst und Keramikfiguren von Ursula Donath, Gudrun Reinheimer, Hilde Würtheim und Herta Beierstettel.

Von 
Nadine Schmid
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Sie freuten sich über die gut besuchte Vernissage: die vier Künstlerinnen (von links) Ursula Donath, Gudrun Reinheimer, Hilde Würtheim und Herta Beierstettel gemeinsam mit Organisator Gunter Schmidt und einer der in der Schau präsentierten Mädchenfiguren. © Nadine Schmid

Bronnbach. Sie malen weitgehend abstrakt und doch immer mit Bezug zur sie umgebenden Lebenswelt: Die drei Künstlerinnen Gudrun Reinheimer, Herta Beierstettel und Ursula Donath präsentieren ihre im Stil so unterschiedlichen und doch harmonisch aufeinander abgestimmte Bilder in der Ausstellung „Annäherungen“, die bis zum 24. August in der „Neuen Galerie“ im Kloster Bronnbach zu sehen ist. Den Kunstgenuss im Raum vervollständigen die ausdrucksstarken Mädchenfiguren aus Keramik der Bildhauerin Hilde Würtheim, von denen die erste die Besucherinnen und Besucher bereits im Kreuzgang begrüßt.

„Wenn man in den Saal sieht, weiß man, das passt zusammen“, begründet Organisator Gunter Schmidt, warum er gerade diese vier Künstlerinnen für die gemeinsame Ausstellung ausgewählt hat. „Die vier Damen haben verschiedene künstlerische Ansätze, aber eine gemeinsame Inspiration“, ist der Kunstkenner überzeugt. Ein gegenständlicher Ausgangspunkt sei nicht entscheidend. In der abstrakten Kunst könne der Betrachter selbst seine Beobachtungen und Deutungen einbringen.

Das Interesse an dieser teilweise stärker, teilweise weniger abstrakten Kunst ist groß, wie die über 70 Besucherinnen und Besucher bei der Vernissage eindrucksvoll bewiesen. Schmidt organisiert seit etlichen Jahren Ausstellungen in der „Neuen Galerie“, inzwischen drei im Jahr.

Dieses Mal geht es vor allem um abstrakte Kunst, wobei es immer wieder Anklänge an die Zerrissenheit der aktuellen Welt gibt. Etwa in „Theater Mariupol“ von Herta Beierstettel, das „einen letzten Rest Normalität im Krieg“ zeige. Oder in Gudrun Reinheimers düsteren Bilder zum Thema „Gewalt“. Oder wenn Donath erklärt, dass sie ihr titelloses Bild, das im Treppenabgang hängt, dem Mann gewidmet habe, der gerade „für so viel Verwirrung in der Welt“ sorge. „Alle Künstlerinnen haben das Bewusstsein von der Fragilität der heilen Welt“, fasste Schmidt in seiner Laudatio zusammen.

Doch es überwiegt das Positive, die „Farbe als pure Energie“, wie es Donath bezeichnete. „Es handelt sich um großformatige Bilder mit klaren Flächen in bunter Farbe, mal kantig, mal organisch. Die Farbe ist der Hauptausdrucksträger“, beschrieb Schmidt Donaths Schaffen. Während bei dieser die Farbe dominiere, würden bei Reinheimer die Formbeziehungen hinzukommen, so der Laudator weiter. Die Flächenzonen grenzen aneinander an und überschneiden sich teilweise. Dabei entstehe eine „Feier von Lebensenergie“.

Mit Blick auf das Werk von Herta Beierstettel stellte Schmidt fest: „Spontan heißt nicht beliebig.“ Diese Künstlerin male eher figürlich, aber dabei immer mit ironischer Verfremdung. „Bei mir wird immer alles gut“, sagte die Künstlerin selbst, und stellt so Angst und Gewalt Toleranz und Liebe als Begleiter entgegen.

Die Bilder sind in Gruppen zur jeweiligen Künstlerin gehängt, zum Teil wurden sie aber auch gemischt, wenn es gut passte. Und dazwischen als Blickfang erfreuen die Figuren Hilde Würtheims, in unterschiedlichen Sitzpositionen und mit unterschiedlichen Accessoires. „Sie glättet Anatomisches. Die Figuren sind versonnen, aber nicht weltfremd. Sie sind lebendig, aber nicht aufdringlich“, erklärte Schmidt treffend.

So wird sicher jeder Interessierte in den kommenden Wochen sein Lieblingswerk finden und sich – wie es der Titel der Ausstellung sagt – sich der Kunst- und Gedankenwelt der vier Künstlerinnen annähern.

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