„Wie Findus zu Pettersson kam“ - Theaterfamilie Maatz begeistert im Arkadensaal in Wertheim ihr Publikum / Interaktives Puppentheater ruft zum Mitmachen auf

Kinder fiebern mit den Figuren mit

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Jasmin Mohr
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Zwar hielt es die Kinder beim Puppentheater im Arkadensaal noch auf ihren Stühlen – mit Zurufen waren sie dennoch an der Aufführung beteiligt. © Jasmin Mohr

Mit Figuren wie Pettersson und Findus möchte die Theaterfamilie Maatz ihren Zuschauern auf pädagogisch wertvolle Weise das Gute näher bringen. Zufriedene Kinder – das liegt ihr am Herzen.

Wertheim. Dass Daniel Maatz mit Herzblut Puppenspieler ist, nimmt man ihm gerne ab, wenn er die Zuschauer persönlich begrüßt. Am Freitagnachmittag im Arkadensaal spielte das Familienunternehmen Maatz Entertainment vor vollem Haus. Wo die Stühle knapp wurden, da standen die Kinder mit ihren Mamas, Papas, Omas und Opas.

Sohn Jason Maatz bediente die begehrte Popcorn-Maschine. In den Arbeitspausen gab es Debatten um die Zuständigkeiten mit Schwester Angely. So fleißig und engagiert die Kinder neben, so mitreißend sind die Eltern hinter der Bühne.

Interaktives Puppentheater

Die Puppen sind liebevoll gefertigt und die Bühnenbilder aufwendig. Ihre Theaterstücke inszeniert die Familie Maatz interaktiv, das heißt, die Zuschauer werden zum Mitmachen aufgefordert – ein Spaß für die ganze Familie. Daniel Maatz schlüpft mit dem ganzen Arm in die lebensgroße Puppe des Pettersson, mit der anderen Hand bewegt er den Kopf. Seine Frau Jennifer ist Stimme und Hand von Findus.

Dieser betritt mit Seifenblasen die Bühne. Dem Lachen und Miteifern der Kinder zufolge, braucht der Kater sich nicht mehr vorzustellen. Er leitet mit der Frage „Habt ihr alle einen besten Freund?“ ans Publikum den Auftritt des kauzigen alten Pettersson ein. Dieser führte, bevor er Findus kennen gelernt hat, ein beschauliches, um nicht zu sagen ödes Leben zwischen Wohnhaus, Hühnerstall und Tischlerschuppen.

Die Kinder sind aufgefordert, ihre Lieblingsgeschichte zu wählen. Passend zum Titel des Stücks „Wie Findus zu Pettersson kam“, wollen sie hören, wie die beiden Freunde verloren gingen und sich wieder fanden.

Das Puppentheater beginnt damit, wie Nachbarin Beda Andersson dem einsamen Pettersson einen Erbsenkarton schenkt. Diese Geschichte ist der Ausgangspunkt aller weiteren. Auf dem Karton steht Findus und alle wissen, was darin ist. Von nun an kümmert sich der alte Mann um den zunächst noch kleinen und schüchternen Kater.

Zufriedene Kinder sind das Ziel

Die Theaterfamilie Maatz vermittelt pädagogisch wertvoll das Gute mit Figuren wie Pippi Langstrumpf, Findus, dem Grüffelo oder dem Kasperle. Sie beruft sich auf eine Tradition des Puppenspiels über Generationen hinweg. Die Stücke werden nie langweilig, jährlich verändern die Schausteller sie.

So erreichen sie das, was ihnen am Herzen liegt: zufriedene Kinder. Eltern und Kinder Maatz vermitteln den jungen und alten Zuschauern ihre Begeisterung für das Theater. Mit bunter Beleuchtung und Farbspielen entsteht ein abwechslungsreiches Live-Entertainment. Auch in Wertheim zog dieses eine größere Zahl Fans als erwartet in den Arkadensaal.

Als der alte Pettersson statt mit einer Frau, dafür sei er zu alt, nun mit einem niedlichen, quirligen Kater zusammen lebt, stellt sich ein beschauliches Miteinander ein. So ist es einfach zu niedlich, wie der Kater zu einer eigenen Hose in seiner Lieblingsfarbe Grün kommt. Findus fühlt sich bei Pettersson schnell zu Hause. Und so stellt er sein Bleibe auch einem plötzlich auftauchenden, komischen Wesen vor: einem Muckla.

Gemeinsam auf der Suche

Wie gewohnt übermütig begleitet Findus die grüne Koboldfigur, verliert sie und begibt sich nun auf die Suche. Wobei natürlich alle, Kinder im Saal aufgefordert sind, fleißig mit zu suchen.

Eifrig helfen die Kinder auch Pettersson, der nicht viel später die Bühne betritt, seinen Kater wiederzufinden. Dieser erlebt auf seiner Suche nach dem Muckla manch ein Abenteuer. So graut es sowohl dem kleinen Kater als auch den Kindern vor einer bedrohlich, großen schwarzen Spinne. Ein Glück, dass diese nur in Ruhe schlafen möchte. Auf Findus’ Geheiß wird es im ganzen Zuschauersaal deutlich leiser.

Während es die meisten Kinder recht ruhig auf ihren Stühlen hält, sind sie doch mit Zurufen beteiligt. Dabei helfen sie sogar dem gefräßigen „Monster“ Dachs, Findus auf die Schliche zu kommen, als dieser sich in einer Kiste versteckt hält.

Doch wer wäre Findus, wenn nicht „der schnellste Kater auf dem Bauernhof“. Erfolgreich spielt er Fangen mit dem Raubtier. Die kleinen Zuschauer johlen mit, als würden sie selbst das Rennen mitlaufen. Froh sind alle, dass Pettersson und Findus am Ende wieder zusammen sind. Gemütlich lassen diese den Tag ausklingen.

Die rundum zufriedenen Zuschauer-Familien werden es ihnen wohl mehrheitlich gleich tun.

Freie Autorin Freie Mitarbeiterin (Fränkische Nachrichten, früher auch Wertheimer Zeitung) seit 1996, Redakteurin Magazin "Quappe" der grün-alternativen Hochschulgruppe Karlsruhe, div. wissenschaftliche Beiträge mit u.a. Konferenz-Vorträgen, aktuell Doktorandin, intensive Auslandserfahrung Asien und Afrika

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