Wertheim. Fährt das Messbrückle in die Höhe, ist dies, wenn kein Hochwasser herrscht, immer eine kleine Besonderheit – und nicht nur für die Wertheimer. Am Freitagvormittag blieben jedoch nicht nur zufällige Passanten stehen, als sich die kleine Brücke „voll ausgefahren“ 5,40 Meter über Bodenniveau befand. Sehr interessiert verfolgte eine Gruppe aus dem Ahrtal das Prozedere. Darunter waren Timo Schumacher, zuständig für die Tiefbauplanung bei der Stadtverwaltung von Bad Neuenahr-Ahrweiler, mehrere Mitglieder der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler, Mitglieder der Feuerwehr und Mitarbeiter des Betriebshofs. Sie alle wollten sich vor Ort ein Bild von der Funktionsweise des Messbrückles machen. Begleitet wurden sie unter anderem von Achim Hörner, Leiter des Wertheimer Tiefbauamtes. „Wir wollten uns hier eine bewegliche Brücke anschauen, die bei uns im Hochwasserfall hochgefahren werden kann. Wertheim hat sich dafür angeboten, dies in der praktischen Anwendung zu sehen“, erzählt Schumacher.
Nach der verheerenden Flutkatastrophe im Juli 2021 hatte sich bereits im November 2021 in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft gegründet, eine reine Tochtergesellschaft der Stadt. Hauptaufgabe der Aufbaugesellschaft: „Den Neubau und Wiederaufbau in der Kreisstadt zu koordinieren und die dafür wesentlichen Maßnahmen im Auftrag der Stadt durchzuführen“, heißt es auf deren Homepage. Bereichsleiter dieser GmbH ist Reinhold Goisser. „Durch einen Zufall haben wir entdeckt, dass es in Wertheim eine bewegliche Brücke gibt und haben deshalb Kontakt zur Stadtverwaltung aufgenommen“, erklärt Goisser.
Lösung eventuell adaptieren
Natürlich waren die Besucher von der reibungslosen Funktionsweise des Messbrückles beeindruckt. „Unser Planer hat sich auch schon Lösungen ausgedacht, wie wir sowas umsetzen können. Wir favorisieren im Moment zwar eine Regelung mit Hydraulikzylindern. Aber hier in Wertheim haben wir mal ein neues System, nämlich mit einer Spindellösung, kennengelernt. Jetzt gehen wir noch einmal in die Überlegungen, ob wir eventuell diese Lösung adaptieren. Das wird sich zeigen“, so Schumacher. Und Goisser ergänzt: „Uns ging es hier in Wertheim auch um die Fragestellung des Betriebs und der Wartung der Brücke, sozusagen die praktische Umsetzung. Also, was ist zu tun und wieviel Einsatzkräfte benötigt man?“
Nachdem das Messbrückle wieder unten und für den Fußgängerverkehr frei gegeben war, gab es im Rathaus noch eine kleine Nachschau, in der all die Fragen, die die Ahrtaler mitgebracht hatten, von Vertretern der Stadtverwaltung beantwortet wurden.
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