Mehrfamilienhäuser

Investor darf Grundstücke kaufen

Dertinger Ortsvorsteher Egon Beuschlein berichtet von anhaltender Nachfrage nach Wohnungen

Von 
kabu
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Auf einer Fläche von 1500 Quadratmetern sollen in Dertingen drei Mehrfamilienhäuser entstehen. © Katharina Buchholz

Dertingen. Das Unternehmen „Pioneer Immobilien“ aus Kleinostheim erhält als Gewinner einer Konzeptausschreibung den Zuschlag zum Kauf von drei Bauplätzen im Dertingen Baugebiet „Talbuckel/Talgraben“. Auf dem insgesamt rund 1500 Quadratmeter großen Grundstück plant das Unternehmen drei Mehrfamilienhäuser mit jeweils drei bis sechs Wohneinheiten und Tiefgaragen.

Der Gemeinderat entschied einstimmig. Im Ausschuss für Verwaltung und Finanzen hatte es vor zwei Wochen noch kein eindeutiges Votum gegeben, da sich Gremiumsmitgliedern nicht ausreichend informiert gefühlt hatten. Christian Melzer, Abteilungsleiter des Referats Hochbau, schilderte dem Gemeinderat den Ablauf und nannte die Akteure der in einem Ortsteil erstmals durchgeführten Konzeptausschreibung und gab einen Einblick in die Bewertungskriterien, die zur Auswahl des Konzepts der Kleinostheimer Firma geführt hatten.

Der Dertinger Ortschaftsrat sprach sich ebenfalls für das Konzept aus. Gründe, die für Mehrfamilienhäuser sprechen seien die dauerende Nachfrage nach Wohnungen und der geringere Platzbedarf gegenüber Eigenheimen. Den Bedarf an bezahlbarem, altersgerechtem und barrierefreiem Wohnraum für Ältere hob Brigitte Kohout (SPD) hervor. Entsprechend vermisse sie in den Planungen einen Aufzug. „Wir müssen mehr Wohnraum schaffen, damit Ältere gerne ihre Häuser verlassen, um Wohnraum für Familien freizumachen“, sagte auch Marlise Teicke (Bündnis 90/Die Grünen). Dass diese Idee aufgehen könnte, bezweifelte Ortsvorsteher Egon Beuschlein: „Unsere 90-Jährigen gehen nicht aus ihrem Haus, solange sie gesund sind.“ Denkbar wäre dagegen ein betreutes Wohnen. „Es gibt in Dertingen eine große Fläche, die ich der Steg bereits angeboten habe.“ Patrick Schönigs (SPD) Problem am vorgelegten Konzept war, dass ausschließlich Eigentumswohnungen vorgesehen seien. Er könne sich vorstellen, dass dies anderere Unternehmen anderes handhaben würden. Das Thema bezahlbares Wohnen schnitt auch Axel Wältz (CDU) an. Der Wunsch, dass ein Investor Sozialwohnungen schaffen wird, sei nicht realistisch, warf Michael Althaus (FBW) ein. Wenn gewünscht ist, dass sich die Steg beim Wohnbau engagiere, müsse bewusst sein, dass „es eine entsprechende Querfinanzierung der Stadt braucht“, sagte OB Herrera Torrez.

„Pioneer Immobilien“, die bereits ein Projekt im Tannenberg realisieren und damit laut Stadtverwaltung im Zeitplan agieren, wollen in Dertingen Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von 40 bis 130 Quadratmetern schaffen. kabu

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