Projekt

Informationsoffensive zum Schenkenwald

Erbprinz Ludwig und seine Partner planen Führungen vor Ort und skizzieren Beteiligungsmodell für Bürger

Von 
Gerd Weimer
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Visualisierung der insgesamt sechs geplanten Windräder im Schenkenwald vom Nassiger Höfleinsweg aus gesehen. Links ist die Steingasse und ganz links sind die bestehenden Anlagen bei Rauenberg zu sehen. © Reventon

Nassig/Kreuzwertheim. Um beim geplanten Windkraftpark im Nassiger „Schenkenwald“ mehr Transparenz zu schaffen, möchte das Fürstenhaus zu Löwenstein die Bevölkerung intensiver informieren.

Dazu werde man beispielsweise Führungen zu den geplanten Standorten der Windräder anbieten, sagte Ludwig Erbprinz zu Löwenstein in einem Gespräch mit den FN. Vor Ort könne man die Bevölkerung besser über die Vorteile des Standorts aufklären.

Auch über Info-Veranstaltungen in Nassig denke man nach. Der Schenkenwald verfüge über ein gut ausgebautes Wegenetz, so dass für den Lkw-Transport von Windradelementen kaum Rodungen notwendig seien. Für die Standorte an sich müsse man nur wenige Bäume fällen, da sie auf Schadflächen errichtet würden. Ein weiterer Vorteil sei die geografische Lage: Weil sie von Nassig aus in nördlicher und nordwestlicher Richtung zu sehen seien, fielen die Anlagen optisch geringer ins Gewicht, sagte Camillo Khadjavi, mit dessen Unternehmen Reventon das Fürstenhaus das Projekt umsetzen will. Eine entsprechende Visualisierung (siehe Bild) soll dies demonstrieren.

Schließlich sorge auch die vorherrschende Windrichtung aus Südwest dafür, dass sich die Schallemissionen in Grenzen halten. Darüber hinaus befinde sich in unmittelbarer Nähe eine Hochspannungsleitung, über die sich die Energie ins Netz einspeisen ließe, so Khadjavi.

Die Stadt und ihre Bürger würden auch finanziell profitieren. So habe man den Stadtwerken angeboten, sich an dem Projekt zu beteiligen. Zudem könne die Stadt auf eigenen Flächen im Potenzialgebiet selbst Anlagen errichten lassen, deren Einnahmen in den städtischen Haushalt fließen.

Der lokalen Bevölkerung möchten die potenziellen Betreiber eine finanzielle Beteiligungsmöglichkeit anbieten. Das favorisierte Modell: Bürger könnten endfällige Nachrangdarlehen vergeben, die von den lokalen Banken vertrieben werden. Die Beträge würden zwischen 1000 und 10 000 Euro liegen. Das von den Zeichnern verliehene Kapital würde dann beispielsweise über sieben Jahre Zinsen abwerfen, die über den Sätzen für Sparbücher oder Staatsanleihen liegen sollen.

Auch beim Vertrieb der Energie habe man die lokale Ebene im Blick. Mit den zu erwartenden 90 Gigawattstunden könnten die Stadtwerke ein Drittel des von ihr gelieferten Strombedarfs abdecken. Insbesondere mit den lokalen Partnerschaften wolle man sich von anderen Projekten unterscheiden, so Khadjavi.

Redaktion Reporter Wertheim

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