Ausstellung

Im Kloster Bronnbach: Ein Rendezvous der besonderen Art

Von 
Kai Grottenthaler
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Viele Details gibt es in den Werken der Ausstellung „Rendezvous“ zu entdecken, die am Samstag in der Neuen Galerie des Klosters Bronnbach eröffnet wurde. © Kai Grottenthaler

Bronnbach. Die Eröffnung der Kunstausstellung „Rendezvous“ fand am Samstag in der Neuen Galerie in Bronnbach statt. 18 Künstlerinnen und Künstler präsentieren dabei ihre Werke, die sie aus Fotografien der Aschaffenburger Fotokünstlerin Irmtraut Edelmann geschaffen haben.

In der Schau trifft Kunst aus drei europäischen Ländern aufeinander. Aus Frankreich, Portugal und Deutschland stammen die Künstler, die Edelmann während ihrer Auslandsaufenthalte in den vergangenen Jahren kennengelernt hatte. Neben der breit gefächerten Künstlerschaft trifft das Ausstellungsmotto aber auch auf die Werke zu. In ihnen vereinen sich Original und Veränderung. Als Grundlage dienten Edelmanns Fotografien auf Alu-Dibond.

Die Originale wurden von mit Irmtraud Edelmann befreundeten Künstlerinnen und Künstlern auf vielfältige Weise verändert. Herausgekommen sind daher in Stil und Ausdruck äußerst unterschiedliche Werke. Mal wurde etwas hinzugemalt, mal aufgeklebt oder sogar das ursprüngliche Alu-Dibond komplett zu einer Skulptur umgebaut.

„Der Leitfaden ist Veränderung. Und die ist verblüffend vielfältig“, erklärte Organisator Gunter Schmidt. Ein besonderer Reiz entstand auch daraus, dass die Ursprungsfotografien in einer Ecke abgebildet waren. Die Gäste konnten somit jedes Kunstwerk mit der Originalfassung vergleichen.

Mit den Ergebnissen zeigte sich Irmtraut Edelmann sehr zufrieden: „Es hat einen Riesenspaß gemacht“, lobte sie ihre Kolleginnen und Kollegen. Diese hätten sich zu Beginn ein Bild aussuchen dürfen. „Dann konnten sie damit machen, was sie wollten – was sie auch gemacht haben. Und ich war jedes Mal wieder total happy über die Idee der Bearbeitung, wenn ich das Bild zurückbekommen habe.“

Und tatsächlich überraschen die Werke teils mit skurrilen Ideen: In einer Arbeit wurde aus einem steinernen Hintergrund durch orangene Umrandung ein großer, ovaler Planet in Ei-Form, auf den Kapitän Haddock in einem Raumanzug zusteuert. Auch bewusst gesetzte Kontraste gehören zum Repertoire, wenn beispielsweise aus der Fotografie von Sägespänen durch das Einfügen von Straßen und Gebäuden die Luftansicht einer Stadt dem Bild eine völlig neue Wirkung verleiht.

Auf einer anderen Aufnahme entsteht aus einem verrosteten Rohrstutzen in einer alten Wand eine Supernova im Universum. Und auf einer Installation laufen rosa Wollknäuel vom Boden in das Motiv hinein.

Da mit Ausnahme der ausländischen Künstler auch viele der beteiligten Künstler bei der Eröffnung anwesend waren, konnte das Publikum direkt mit ihnen ins Gespräch kommen.

Folgende 18 Kunstschaffenden stellten ihre Werke aus: Anna Laizain, Barbara Wissler-Appert, Carole Collaudin, Céline Buisson, Corinne Hottin, Dominique Coutheillas, Monique Belliot (alle Bordeaux); Björn Deckelmann, Bob Maier, Eva Fischer-Khadem, Jens Schmittner, Martin Kramp (alle Aschaffenburg); Gunter Schmidt (Tauberbischofsheim), Jörg Peterskofsky (Hösbach), Johannes Kohlrusch (Alentejo, Portugal), Lea Born (Bremen), Toni Wombacher (Frankfurt) und Werner Switalla (Pfungstadt).

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