Wertheim. Mit Johann Melchior Langguth kam die Familie 1692 von Meisenheim am Glan in die Stadt Wertheim. Die Wurzeln führen jedoch, wie bei allen bislang erforschten Langguth-Linien, nach Thüringen.
"Tausendkünstler"
Weiterhin Ansehen genoss der Uhrmacher Nicolaus Jacob Langguth (1738 bis 1807) als "Tausendkünstler". In seinem Todesjahr wurde er im "Archiv für Künstler und Kunstfreunde" in Dresden als Universalgenie vorgestellt.
Sein jüngster Sohn Johann Jacob gründete 1804 in Maingasse 3 die nach ihm benannte Eisenhandlung.
Als dessen zweiter Sohn kam Michael Jacob Langguth am 15. Juli 1811 zur Welt. Es drängte ihn in die weite Welt.
1834/35 weilte er in den USA. Ab Ende 1840 führte er gemeinsam mit seinem älteren Bruder die nach Eichelgasse 12 verlegte Eisenhandlung als "Gebrüder Langguth". Im Revolutionsjahr 1848/49 gründete er den hiesigen Volksverein und übte im Mai/Juni 1849 als Zivilkommissar alle Vollmachten über Stadt und Bezirk Wertheim aus.
Vier Monate Haft
Trotz seines besonnenen Wirkens wurde er zu viermonatiger Gefängnishaft und hoher Geldstrafe verurteilt. Dem Freundeskreis der "Fliegenden Kolonne" blieb er dennoch verbunden. Am 22. Februar im Jahr 1866 ist Michael Jacob Langguth gestorben.
Zweite Ehe
Am 20. Oktober 1853 hatte der Wertheimer in zweiter Ehe in Schleusingen Emma Berlin (geboren am 13. Mai 1830) geheiratet. Sie war die Tochter des dortigen Gymnasiallehrers Wilhelm Berlin und der Elise Henriette Reinhard.
Nochmals wurden fünf Kinder geboren. Emma Langguth, die ihren Mann Michael Jacob um mehr als 50 Jahre überlebte, starb am 29. Juli 1918.
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