Wertheim. Beim Amtsgericht Wertheim ging es in einer Verhandlung um den Vorwurf des Betrugs. Eine Frau aus Freudenberg hatte in Wertheim einen Opel Astra gemietet und dabei den Vertreter des Autohauses bezüglich ihrer Zahlungsfähigkeit getäuscht. Sie verschwieg ihre Schulden von „60 000 bis 70 000 Euro“. Der angerichtete Schaden beträgt effektiv 1607 Euro. Da die 44-Jährige vielfach einschlägig vorbestraft ist und zudem unter Bewährung stand, erhielt sie eine Strafe von acht Monaten.
Die Angeklagte hatte im Juni letzten Jahres in dem Autohaus vorgegeben, sie benötige den Pkw eine Woche für einen Familienurlaub mit Wohnwagen in Italien. Später bat sie telefonisch um Verlängerung. Nach Ablauf brachte sie den Astra nicht zurück und war telefonisch nicht mehr erreichbar.
Der Autohaus-Vertreter erhielt auf telefonische Nachfrage vom Nachbar der Frau die Auskunft, der Astra stehe „immer mal wieder dort“. Am 4. August fuhr die Wertheimer Polizei nach Freudenberg und brachte den Astra, Zeitwert etwa 25 000 Euro, zurück. Er zeigte keine Schäden. Der genannte Schaden ergibt sich nach Anrechnung von Kaution und einer Mietrate. In der Verhandlung erklärte die Beschuldigte, sie habe das Auto für ihren berufstätigen Mann gebraucht. Sie selbst beginne in zwei Tagen eine Arbeit als Verkäuferin. Die acht Einträge im Bundeszentralregister beginnen 2005 und enden im Oktober 2020. Eine Strafe hat die Frau im Gefängnis teilverbüßt.
Der Staatsanwalt beurteilte ihre Sozialprognose negativ, der Pflichtverteidiger aus Obernburg bat um „Gnade vor Recht“. Die Richterin bestimmte auch 1607 Euro Wertersatz, zweifelte aber, dass bei der Angeklagten etwas zu holen ist. goe
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/wertheim_artikel,-wertheim-gemieteten-pkw-nicht-bezahlt-_arid,2200556.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/wertheim.html
[2] https://www.fnweb.de/orte/freudenberg.html