Veranstaltung - Großer Dorf-Flohmarkt an diesem Samstag bis in die Abendstunden mit rund 80 Ständen

Ganz Dietenhan wird zur Trödel-Meile

Von A wie Antiquitäten bis Z wie Zuggurte wird es an diesem Samstag, 21. Mai, auf dem Flohmarkt in Dietenhan so ziemlich alles geben, was einen typischen Trödelmarkt ausmacht – denn das gesamte Dorf wird zum Flohmarktgelände.

Von 
Heike Barowski
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Auf zahlreichen Höfen und an rund 80 Ständen können die Besucher des Dorf-Flohmarkts in Dietenhan am Samstag bis in die Abendstunden stöbern. © FN-Archiv

Dietenhan. Die Fläche vor dem Haus ist schon pieksauber. Die zu verkaufenden Sachen stehen längst parat. Christine und Gerd Diehm freuen sich auf den großen Flohmarkt, wenn der gesamte Ort zu einer einzigen „Trödel-Meile“ wird.

Die beiden waren es auch, die die Idee des außergewöhnlichen Flohmarkts von Roden bei Marktheidenfeld vor sechs Jahren nach Dietenhan brachten. Seit neun Jahren veranstaltet man in Roden jährlich einen Dorf-Flohmarkt. Weil Gerd Diehms Mutter aus Nähe stammt und seine Frau Christine Flohmarktbummel liebt, lag ein Besuch in Roden auf der Hand.

„So ein Flohmarkt, an dem sich das ganze Dorf beteiligt, ist wirklich eine coole Geschichte. Man läuft als Besucher durch den Ort, durch Straßen und Gassen, in die man sonst nie kommt, schaut in die Höfe rein und kann auch noch tolle Sachen kaufen.“ Gerd Diehm gerät ins Schwärmen. Er selbst sei zwar kein typischer Flohmarktgänger, sondern passe eher auf, dass seine Frau nicht zu viel kauft – aber dieses ungewöhnliche Konzept hatte es auch ihm angetan.

Als der engagierte Dietenhaner es 2015 das erste Mal im Ortschaftsrat vorstellte, war nicht jeder Einwohner von der Idee überzeugt, dass ganz Dietenhan zur Trödel-Meile wird.

So manches Schätzchen wartet in Dietenhan auf einen neuen Besitzer, wie dieses Moped im Jahr 2016. © FN-Archiv

Doch der Erfolg des ersten Dietenhaner Dorf-Flohmarkts im September 2016 sollte Christine und Gerd Diehm recht geben. An jenem Sonntag strömten schätzungsweise über 3000 Besucher in die kleinste Ortschaft der Großen Kreisstadt. Vom Bonanza-Rad über Schubkarren bis hin zu landwirtschaftlichen Geräten und sogar gebrauchten Autos wurde alles Mögliche verkauft. „Ich war total beeindruckt, von dem, was da abging“, erinnert sich Diehm heute noch gern. Und nicht nur ihm erging es so. Schnell war allen Beteiligten klar: Dieser Erfolg schreit nach einer Wiederholung. Die sollte dann im September 2020 stattfinden, musste aber aufgrund der Pandemie auf 2021 verschoben werden. Und dann kam der Lockdown 2021.

An diesem Samstag wird es nach sechs Jahren eine Neuauflage geben. Aktuell hat Organisator Gerd Diehm knapp 80 Stand-Anmeldungen, die meisten davon aus Dietenhan. Mit zehn Euro Gebühr pauschal und einem echten Flohmarktangebot (keine Neuware) konnte sich jeder Ortsansässige beteiligen. Aber auch ein paar Freunde und Bekannte aus der Nähe werden wieder unter den Verkäufern sein. Sie sind dann beispielsweise auf den Höfen von Iris und Charles Conard oder von Künstler Ottmar Hörl anzutreffen. Einige Dietenhaner werden zwar keinen eigenen Stand haben, stellen aber ihre Höfe zur Verfügung, oder helfen bei der Versorgung der Besucher mit. Diese wird von den Vereinen „Ein langer Weg“, der Feuerwehr, dem Frauenkreis, dem Gesangsverein und dem CVJM an drei Stellen im Ort übernommen. Diverse Erlöse aus dem Speisen- und Getränkeverkauf, der Organisation und der Spenden von Firmen sollen dem Verein „Ein langer Weg“ zugutekommen.

Obwohl das Konzept unverändert ist, wird es in diesem Jahr ein paar Unterschiede zum allerersten Dorf-Flohmarkt im Jahr 2016 geben. So findet er nicht an einem Sonntag, sondern bereits am Samstag statt und startet auch erst nachmittags – dauert dafür aber bis in die Abendstunden hinein.

Wirtshausmusik mit Werner Zeh am Kaffeestand und ein Konzert mit den Blums zu jeder vollen Stunde runden das Angebot musikalisch ab. „Das ist doch das Schöne an so einem Dorfflohmarkt, man trifft hier Menschen, die man schon lange nicht gesehen hat, führt nette Gespräche, trinkt dabei ein Bier oder Kaffee und kann sogar größere Sachen kaufen, ohne sie gleich mitnehmen zu müssen. Man macht einfach einen Abholtermin aus“, erklärt Gerd Diehm die beinah familiäre Atmosphäre.

Die Vorfreude im Ort ist jedenfalls groß. Seit Tagen sind die Dietenhaner dabei ihre Höfe vorzubereiten, erzählt der Organisator. „Ich bin wirklich kein Flohmarkttyp, aber auf diese Veranstaltung freue ich mich, und nicht nur, weil es mein ’Baby’ ist“, sagt Gerd Diehm und verteilt noch schnell die letzten Flyer.

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