Wertheim. Wie bei der Gemeinderatssitzung am Montag durchsickerte, gibt es Pläne für mindestens fünf neue Windkraftanlagen im Gebiet rund um den Heegwald nahe Sonderriet. Richard Diehm (Grüne) hatte das Vorhaben in seinem Diskussionsbeitrag zur geplanten Schenkenwald-Anlage erwähnt, ohne nähere Details zu nennen. Die Angelegenheit soll dann im nichtöffentlichen Teil der Sitzung zur Sprache gekommen sein.
Karsten Schuster von der Firma Volta Windkraft (Ochsenfurt) bestätigte den Fränkischen Nachrichten, das Vorhaben. Der Ingenieur plant demnach mit „mindestens fünf“ Windrädern, die 240 bis 250 Meter hoch sind und jeweils zwölf Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr liefern. Das reiche für die Versorgung von etwa 15 000 Vier-Personen-Haushalten aus.
Mit den zwei wichtigsten Grundstückseigentümern sei er sich schon einig, so Schuster. Mit den anderen würde man sich einig werden, wenn die Stadt Wertheim das Projekt billige, ist er sich sicher.
Der Vorteil gegenüber dem Vorhaben des Fürstenhauses im Schenkenwald sei, dass die Windräder auf freien Flächen errichtet würden. Für Anlagen im Wald müssten jeweils 6000 Quadratmeter Waldfläche gerodet werden. Die Stadtverwaltung habe er über sechs geeignete Standorte informiert. Theoretisch könnten es sieben oder acht sein, „aber das muss nicht sein“. Demnächst wolle er persönlich bei den Verantwortlichen im Rathaus vorsprechen.
Das Areal auf der Höhe zähle zu den geeignetsten Flächen auf Wertheimer Gemarkung. Zum einen wegen der Windverhältnisse, aber auch wegen der guten Anbindung an das Stromnetz.
Wie zu vernehmen war, warf Sonderriets Ortsvorsteher Udo Kempf dem Nassiger Stadtrat Richard Diehm (Grüne) im nichtöffentlichen Teil der Sitzung vor, das Projekt einseitig zu favorisieren. Diehm habe Sonderrieter Grundstückseigentümer kontaktiert, um für das Vorhaben zu werben.
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