Kreuzwertheim. Eines ist schon einmal sicher: Die Kreuzwertheimer Dreschhalle wird am Wochenende beben. Dafür sorgen rund 50 junge Leute, wenn es am Samstag und Sonntag heißt: "Believe will rock you". Unter diesem Motto lädt der Kinder- und Jugendchor "Believe" mit seiner Leiterin Petra Röhrig zum Konzert. Ein Besuch bei den Proben zeigt: Da kommt einiges auf die Besucher zu. Vor allem jede Menge guter Musik, live gesungen und gespielt vom Chor und von der Band. Hits aus Rock und Pop stehen auf dem Programm, und das "Hardrock Café" hält einiges zur Stärkung bereit.
Es ist genau der richtige Moment, um die Dreschhalle zu betreten. Auf der Bühne röhrt der gerade mal elf Jahre alte Jannis Werbach den Song, der dem Konzert sozusagen den Namen gegeben hat: "We will rock you". Vor der Bühne rocken die Chorleiterin Petra Röhrig an den Keyboards, Manuel Eirich am Schlagzeug und Manuel Danz an der Gitarre. Mirko Hopf beobachtet mit Argusaugen, was auf der Bühne abgeht, und gibt auch später immer wieder hilfreiche Hinweise. Fast nahtlos geht der "Queen"-Klassiker in das Bekenntnis "I love Rock 'n' Roll" über. Nach einigen Anläufen ist Petra Röhrig, die zwischendurch auch schon mal mit vollem Körpereinsatz gezeigt hat, wie man sich zu dieser Art von Musik bewegt, ziemlich zufrieden mit dem, was sie zu sehen und zu hören bekommen hat. "Wie ihr ausgeflippt seid, das war saugeil", gibt es für die Jugendlichen Komplimente.
Wer nun angesichts der englischen Titel die Nase rümpft, für den schließt sich unmittelbar ein deutschsprachiges Medley an. "Amadeus" ist der erste Song, interpretiert von Mirko Hopf. Das, nach eigener, aber auch Röhrigs Aussage, "Mädchen für alles" bei "Believe" stellt wieder einmal unter Beweis, dass ihm die Musik im Blut liegt. Danach wollen die Sängerinnen und Sänger "Nur noch schnell die Welt retten" und "An Tagen wie diesen" darf natürlich ebenfalls nicht fehlen.
Auch wenn Manuel Danz davon singt, dass "kein Ende in Sicht" ist, künden die sich im Saal versammelnden "Taximütter" schon davon, dass diese Probe sich allmählich dem Ende nähern sollte. Noch lässt sich davon aber niemand stören, schließlich sind die Eltern auch ziemlich geduldig, keiner drängelt. Man ist, so hat es den Anschein, ziemlich fasziniert und ein Stück weit auch ganz schön stolz auf das, was die eigenen Sprösslinge da im Chor zu bieten haben. Die Wartenden zeigen das mit Applaus, den sie den Darbietungen spenden. Die jungen Sängerinnen und Sänger hängen sich aber auch rein, dass die Bühne förmlich zu vibrieren scheint.
Idee entstand vor zwei Jahren
Die Idee für das Motto dieser Veranstaltung sei schon nach dem Konzert vor zwei Jahren entstanden, als "Believe" sehr erfolgreich Kino- und Musical-Hits dargeboten hat, erzählt die Chorleiterin zwischendurch. Das Programm hat sie zusammen mit den älteren Sängern zusammengestellt. Nach den Sommerferien wurden die Proben intensiviert. Zu Beginn dieser Woche ist man von Röttbach, wo man in der alten Schule übte, in die Dreschhalle umgezogen. Damit hat sozusagen der "Countdown" für das Wochenende begonnen.
Vor zwei Jahren waren auch Alicia Pfenning und Jannis Werbach schon dabei. Man könnte sie sogar als "alte Hasen" bezeichnen, was die Mitgliedschaft bei "Believe" angeht. "Mindestens seit der ersten Klasse" gehöre er dazu, berichtet Jannis aus Röttbach, der inzwischen die sechste Klasse des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums besucht. In einer Art "Casting" ist er für seine Solos ausgewählt worden. Neben "We will rock you" singt der Elfjährige auch noch "Fireworks".
Apropos Casting: Bei "Deutschland sucht den Superstar" würde er nie mitmachen, "die sind da nämlich alle schlecht". Bei der Kinderausgabe von "Voice of Germany" hat er sich dagegen schon beworben und würde es auch wieder tun. Schwierigkeiten damit, die Texte für "seine" Lieder zu lernen, hat nicht. "Die laufen ja ständig im Radio, da singe ich einfach mit und da lerne ich das", berichtet er.
Die 16-jährige Alicia ist schon so lange dabei, dass sie gar nicht mehr genau weiß, wie lange eigentlich. "Seit 2008", mutmaßt sie erst, um dann zu korrigieren: "Quatsch, ich glaub seit acht Jahren." Auch sie hat einige Soli. Nervös ist die in Schollbrunn lebende junge Frau, die in Markheidenfeld die Realschule besucht, nach eigenem Bekunden nicht. "Noch nicht, das kommt erst kurz vor dem Auftritt." Einig ist sie sich mit Jannis darüber, dass das Singen bei "Believe" viel Spaß macht und das auch an Chorleiterin Petra Röhrig liegt. "Sie lässt uns ziemlich viel durchgehen."
Den Spaß, den alle haben, wird man mit Sicherheit auch am Wochenende merken. Und genauso sicher ist, dass der Funke schnell auf das Publikum überspringen und man dann gemeinsam die Dreschhalle rocken wird. ek
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