Reinhardshof. Die Erstaufnahmeeinrichtung (EA) des Landes Baden-Württemberg für Flüchtlinge hat gestern ihre reguläre Arbeit aufgenommen. Damit soll die Notunterkunft auf dem Reinhardshof in einen geregelten Betrieb einer Erstaufnahmeeinrichtung übergehen, wie Regierungspräsident Johannes in seiner Ansprache gestern Mittag erklärte. Wichtige Schritte, wie die Registrierung der Flüchtlinge sollen ab kommender Woche beginnen. Ebenso ist vorgesehen, die weitere medizinische Betreuung und Versorgung der Flüchtlinge rasch auszubauen. Dagegen wird es keine eigene Polizeiwache geben, da es sich um keine Landeserstaufnahmeeinrichtung handelt, wie Bürgermeister Wolfgang Stein beklagte. Weiterhin unklar ist, ob das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) eine Außenstelle in Wertheim unterhalten wird (siehe auch weiteren Bericht).
Mit dem heutigen Tag werde die Notunterkunft beendet, und man werde mit der Erstaufnahmeinrichtung den Weg in geordnete Bahnen einschlagen. Damit gehe auch die Schlüsselgewalt und gleichzeitig die Verantwortung an Mirco Göbel über, den Regierungspräsident Schmalzl als neuen Leiter der EA einsetzte. Er sei sehr froh, Göbel für diese Aufgabe gewonnen zu haben. Der 43-Jährige sei gut vernetzt und habe sich bei "Willkommnen in Wertheim" schon sehr stark engagiert. Göbel sei ein Organisationsprofi und ein Mensch, der sich vor Ort bestens auskenne.
Richtiger Mann an richtiger Stelle
Bürgermeister Wolfgang Stein nannte Göbel den "richtigen Mann an der richtigen Stelle". Für seine neue Aufgabe als Leiter der EA wünschte er ihm viel Kraft und Energie. Wie zuvor schon Regierungspräsident Schmalz dankte Stein Dagmar Driewer, die die Notunterkunft für Flüchtlinge seit dem Aufbau am 13. September geleitet hatte und nun diese Aufgabe an Göbel abgab. Sie habe sehr engagiert und hervorragend gearbeitet und den Grundstein für die Erstaufnahmeeinrichtung gelegt. Wie Stein sagte, habe sich Dagmar Driewer als Tauberbischofsheimerin "einwandfrei in das Team Wertheim eingepasst". Sie könne gerne noch länger in der Main-Tauber-Stadt bleiben.
Mit der Schlüsselgewalt übernehme er auch die Verantwortung erklärte der neue EA-Leiter, Mirco, Göbel. Er versicherte, dass er sich mit seiner ganzen Kraft für diese Aufgabe einsetzen werde. Er hoffe, dass Dagmar Driewer ihn nicht nur bis November, sondern bis Dezember weiter begleiten werde. Symbolisch überreichte er ihr eine Engelsfigur und als Präsent einen Essensgutschein.
Zu Beginn der Veranstaltung hatten Regierungspräsident Schmalz, Bürgermeister Stein und Erster Landesbeamter Dr. Ulrich Derpa gemeinsam das unter einem Tuch verborgene Schild enthüllt, das am Eingang der Unterkunft angebracht ist. "Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Baden-Württemberg" war da zu lesen und nicht "Landeserstaufnahmeeinrichtung. Dass es sich dabei nicht nur um ein Wortspiel handelt, sondern konkrete Auswirkungen hat, wurde beim anschließenden Rundgang durch die Erstaufnahmeeinrichtung deutlich, bei dem man sich ein Bild von der derzeitigen Situation machte.
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