Miltenberg. Mit einem einstimmigen Beschluss hat in dieser Woche der Steuerkreis der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) "Main4Eck" unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden Bürgermeister Michael Berninger im Landratsamt das nächste Projekt auf den Weg gebracht: die Umgestaltung des Stadtprozeltener Steinbruchs als Teil des Leader-Projekts "Buntsandstein - Erlebnis für alle Sinne".
Bei der Präsentation dieses Projekts stellte sich erstmals die neue LAG-Managerin Elisabeth Kluin dem Gremium vor. Die 25-Jährige, Nachfolgerin von Sabine Müller, hatte sich unter 23 Bewerbern durchgesetzt und ist seit 1. Oktober im Amt. Die aus Gerbrunn bei Würzburg stammende Managerin ist studierte Diplom-Geographin. Ihren Abschluss legte sie im Juli 2011 an der Universität Würzburg ab.
Kluin legte zunächst dar, dass das Stadtprozeltener Projekt alle Kriterien eines Leader-Projekts erfüllt. Das Projekt ist nach Laudenbach und Mömlingen das Dritte im Rahmen des Projekts "Buntsandstein - Erlebnis für alle Sinne".
Gemeinsam ist diesen Sandsteinbrüchen, dass sie unter verschiedenen Schwerpunkten touristisch in Wert gesetzt und umweltverträglich erlebbar gestaltet werden. In Stadtprozelten wird das Thema Klettern mit der Errichtung von Klettersteigen verwirklicht, die sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet sind. Der Platz vor der Steilwand wird befestigt, darüber hinaus werden ein Sanitärhaus und eine Steinhauerhütte errichtet. Betreut wird der Klettersteig von den Kletterfreunden Odenwald.
Das Projekt, das bis 2013 verwirklicht werden soll, wird insgesamt 338 528 Euro kosten. Davon werden über Leader 137 104 Euro gefördert, so dass der Stadt Stadtprozelten 201 424 Euro Eigenanteil bleiben. Der unterfränkische Leader-Manager Wolfgang Fuchs sah darin ein "sehr schönes Projekt", für das er keine Probleme bei der offiziellen Bewilligung erkennen konnte.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt wurden Projekte vorgestellt, die in der Entwicklungsphase sind. Weit vorangekommen ist das Projekt "Kräfte sammeln im Ur-Laub - Walderlebnis ohne Barrieren im Spessart."
Raimund Böhringer und Katrin Reuscher vom Büro Böhringer erläuterten die vier dazu gehörenden Vorhaben. In Dammbach steht das Erlebnisangebot unter der Thematik "Weite und Nähe"; hier sollen die markanten Hochebenen des Spessarts für Besucher erlebbar gemacht werden.
In Mespelbrunn wird unter dem Thema "Wärme und Kälte" ein neuer Wasser-Erlebnisbereich am Ortsrand über einen bestehenden Weg angebunden. In Mönchberg steht das Angebot unter dem Titel "Balance und Leichtigkeit". Hier wird ein Aktionsfeld mit fünf thematisch passenden Spielgeräten angelegt, dazu kommt ein neuer Rundweg.
In Rothenbuch wird das Aktionsfeld "Sinnestäuschungen" verwirklicht: Hier entsteht mitten im Ort ein Aktionsfeld mit besonderen optischen Effekten in vier großen Rahmen. Das Feld wird über einen Weg an die Ortsmitte angebunden.
Den vorläufigen Gesamtbetrag für alle vier Projekte bezifferte Raimund Böhringer auf rund 765 000 Euro.
Insgesamt hat die Lokale Aktionsgemeinschaft in der kurzen Zeit ihres Bestehens schon viel erreicht - was unter anderem daran zu sehen ist, dass der vorgegebene Orientierungsrahmen von einer Million Euro vermutlich schon zu Beginn des nächsten Jahres erreicht wird.
Wolfgang Fuchs empfahl dem LAG-Management, im nächsten halben Jahr möglichst viele Projekte zur Bewilligungsreife zu bringen - schließlich seien bayernweit noch 8,5 Millionen Euro Fördergelder im Topf.
Jetzt zähle Schnelligkeit, um an mehr als die eine Million Fördergelder heranzukommen. "Die LAG kann sich wirklich sehen lassen", lobte Fuchs. lra
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/wertheim_artikel,-wertheim-erlebnis-fuer-alle-sinne-im-stadtprozeltener-steinbruch-_arid,157126.html