4. Lichterfest

Entschleunigung bei Kerzenschein im Kloster Bronnbach

Etwa 900 Gäste kamen am Freitagabend, um das besondere Ambiente zu genießen. Veranstaltung wir immer beliebter.

Von 
Nadine Schmid
Lesedauer: 
Das Lichterfest im Kloster Bronnbach wird immer beliebter. Zur vierten Auflage am Freitag strömten rund 900 Gäste auf das Areal. © Nadine Schmid

Bronnbach. Ein lauer Sommerabend, flackernde Kerzen, bunte Lichtilluminationen, eine atemberaubende Klosterkulisse, Musik quer durch verschiedene Genres und Jahrzehnte, nette Gespräche und leckeres Essen und Trinken. Mehr Zutaten braucht es nicht für das Lichterfest im Kloster Bronnbach, das am Freitag in seiner vierten Auflage stattfand. Das Konzept, nicht auf ein überbordendes Programm, sondern einfach auf Ambiente und Entschleunigung zu setzen, kommt an. Die Besucherzahlen steigerten sich von Jahr zu Jahr und dieses Mal konnten die Veranstalter, das Amt für Kultur im Landratsamt mit Amtsleiter Frank Mittnacht und seinem hoch engagierten Team, etwa 900 Gäste begrüßen.

Die Werbung habe man dieses Mal räumlich weiter gestreut und so freue er sich, dass man auf den – aufgrund der Masse an Besucher voll besetzten - Parkplätzen viele auswärtige Kennzeichen entdecken könne, erklärte Mittnacht. Aber auch die hiesige Bevölkerung würde das Angebot schätzen.

Frauen-Band „Evas Apfel“ präsentierte sich stimmgewaltig

„Schon um 18 Uhr, eine Stunde vor Beginn, stand eine Riesenschlange an der Kasse. Aber die Leute waren alle sehr geduldig und freundlich. Nach dem Einlass haben sie sich einen Stuhl geholt und sich einen guten Platz im Abteigarten gesichert.“ Da gab es dann ab 19 Uhr nicht nur etwas zu sehen, sondern auch zu hören. Dieses Jahr spielte und sang die Drei-Frauen- Band „Evas Apfel“ in schrillen Kostümen und stimmgewaltig ein buntes Potpourri aus Songs von 1920 bis heute. Die Band stammt aus dem Frankfurter Raum. Empfohlen hatte sie der klostereigene Caterer, nachdem sie auf einer Hochzeit gespielt hatten. Und die Damen kommen an, wie man am Applaus deutlich merkt.

Wer ruhigere Töne bevorzugte, kam im Kreuzganghof auf seine Kosten. Dort präsentierte die Songwriterin Sylvia Baumann aus Röttingen ihre stimmungsvollen Kompositionen. Es ist bei der Lichternacht etwas Besonderes, dass der Kreuzganginnenhof bespielt wird. „Das machen wir nur beim Lichterfest und ganz besonderen Gelegenheiten. Die nächste wird das Benefizkonzert des Landespolizeiorchesters am 10. Juli sein“, verrät Mittnacht.

Gäste zündeten Teelichter an

Als dann gegen 21 Uhr die Sonne verschwand, kam es zum Höhepunkt des Abends und es wurden – ganz klassisch mit Streichhölzern – von den Gästen die überall platzierten Teelichter angezündet. „Das ist der Teil, der den Kindern am meisten Spaß macht – aber vielen Erwachsenen natürlich auch.“

Man habe ein niedrigschwelliges Angebot schaffen und die einmalige Kulisse dabei nutzen wollen, erklärt Mittnacht, wie es vor vier Jahren zum ersten Lichterfest kam. „Und dann ist das ein Appetizer, damit die Leute wiederkommen. Weil sie in unserer Vinothek einen köstlichen Wein entdeckt haben oder sich die aktuelle Ausstellung in der Galerie nochmals intensiver anschauen wollen.“

Das Konzept, Entspannung und Entschleunigung zu bieten, schlägt sich auch immer mehr im Jahresprogramm nieder: etwa durch Yoga-Kurse oder Kräuterkurse rund um den neu angelegten Kräutergarten.

Für das kommende Jahr sei außerdem ein Rotweinabend für Männer geplant, analog zur bereits existierenden Frauenweinprobe. „Generell wollen wir am Bewährten festhalten. Es gilt, neue Ideen zu entwickeln und dabei die Geschichte des Klosters nicht zu vergessen“, fasst Mittnacht die Strategie des Landkreises für die Zukunft zusammen.

Bislang spiele das Wetter immer mit

„Wir hatten bisher immer Glück mit dem Wetter“, freute sich der Veranstalter. Und so gebe es zahlreiche „Wiederholungstäter“, die von Beginn an jedes Mal dabei waren und sich bei ihm im Laufe des Abends schon nach dem Plänen für das kommende Jahr erkundigt haben. Dass es weitergeht, ist auf Grund des großen Erfolgs jetzt schon klar. Die Band ist sogar schon gebucht: die Groove Busters aus Würzburg. „Wir versuchen, jedes Jahr eine andere Musikrichtung anzubieten“, erklärt der Organisator.

Nächstes Jahr gibt es dann schon das erste kleine Jubiläum: Es wird das fünfte Lichterfest sein. „Da müssen wir uns noch etwas Besonderes überlegen“, schmunzelte Mittnacht. Wobei klar ist: Am Grundkonzept dieser Erfolgsveranstaltung wird nichts geändert. Und das ist auch nicht nötig – außer vielleicht an der Parksituation, falls die Besucherzahl sich im kommenden Jahr nochmals steigert.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke