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Doro Pesch bringt den Wertheimer Burggraben zum dritten Mal zum Beben

Doro Pesch begeisterte mit kraftvoller Stimme und energiegeladener Show rund 1.200 Fans im Wertheimer Burggraben – Heavy Metal bleibt Generationen-übergreifend.

Von 
Roland Schönmüller
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Live auf dem Rock-Konzert in Wertheim: Die deutsche Rock-Königin begeisterte mit ihrer temperamentvollen Band durch ihre bezaubernde Ausstrahlung, ihre schier unerschöpfliche Energie und eine kraftvolle Stimme. © Roland Schönmüller

Wertheim. „Von wegen reine Männer-Domäne! Dorothee Pesch, kurz Doro, rockt mindestens genauso gut wie ihre männlichen Heavy-Metal-Kollegen, wenn nicht noch besser!“ Das war nicht nur die Meinung eines 45-jährigen Würzburgers. Tatsächlich bewies die 1964 geborene Düsseldorferin Doro am Freitagabend im sehr gut besuchten, fast förmlich bebenden Burggraben-Konzert vor rund 1.200 Fans ihr Gesangs-Talent.

Das Publikum kam aus der Main-Tauber-Stadt, aus Franken, aus deutschen Landen zwischen Flensburg und Berchtesgaden sowie aus Österreich, Frankreich und aus den Niederlanden. Die deutsche Rock-Königin enttäusche ihre Anhängerinnen und Anhänger nicht. Ganz im Gegenteil: Sie begeisterte mit ihrer temperamentvollen Band durch ihre bezaubernde Ausstrahlung, durch ihre schier unerschöpfliche Energie und vor allem durch ihre kraftvolle Stimme.

Fans zeigen sich von Performance begeistert

Eine 32-jährige Wertheimerin strahlte am Schluss gegen 22.30 Uhr.: „Ihre fulminante Performance war ansteckend und gab mir Kraft, Konzentration, kanalisierte Emotionen, baute Stress ab, eröffnete mir neue positive Perspektiven, überschritt individuelle Grenzen, ja - erzeugte ein Gefühl von Geborgenheit und Zugehörigkeit. Doros Songs sind inzwischen Kult“.

Die Besucher zeigten sich selbstbewusst im unverkennbaren schwarzen Outfit mit plakativen T-Shirt-Aufschriften und waren reichlich tätowiert. Man sang mit, klatschte oder reckte jubelnd die Hände in die Höhe mit symbolträchtigen Gesten. Fazit: Der angenehme Sommer-Abend mit der „Rock-Röhre Doro“ war mit Sicherheit für alle Besucherinnen und Besucher ein nachhaltiges Erlebnis und bewies: Heavy-Metal-Musik ist nach wie vor „in“ und kommt an bei Jung und Alt.

Künstlerin weiß die Kulisse und den Klangkörper der Burg zu schätzen

Die Sängerin Doro weilte inzwischen schon zum dritten Mal auf der Wertheimer Burg. Ihr gefielen nach den gefeierten Konzerten 2018 und 2022 Land und Leute sowie die historische Kulisse und der besondere Klangkörper im Burggraben. Engagiert spielten die Bandmitglieder Nick Douglas (Bass), Johnny Dee (Drums), Bas Maas (Gitarre) und Luca Princiotta (Keyboard und Gitarre).

Dabei waren in Wertheim die Band Oversense. Mit brachialem Sound, Witz und Individualität bekamen auch sie viel Beifall: diese fränkische Formation bestand aus der Gitarristin Anni, dem Drummer Paddl, dem Bassisten Vau und Frontmann Danny.

Zurück zu Doro: Ihren Platz als Leading Lady der deutschen Härte-Szene hat sie sich längst gesichert. Im Output erwies sie sich als versierte Metallerin und Hardrockerin, die aber auch den Blick ins Pop-Lager nicht scheut.

Insbesondere der Titel „Forever Warriers, Forever United“ zeigte ihre facettenreiche musikalische Persönlichkeit und ihr Feingespür für härtere Gangarten und Balladen. Es ist ein Stoff für kritische Stimmen und heftige Diskussionen im Fanlager, kratzen aber nie ernsthaft am Status der Doro Pesch.

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