Wertheim. „Wie wird die Mess? Gut wird die Mess“, schallte es bei der Messbierprobe am Mittwochabend durch das Gasthaus „Zum Ochsen“ auf dem Marktplatz. Neben der ersten Kostprobe des für die Wertheimer Michaelismesse gebrauten Festbiers gab es viele Dankesworte.
Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez würdigte die Distelhäuser Brauerei für die gute Zusammenarbeit. Es sei schön, dass der Vertrag verlängert worden sei. Man habe eine tolle Brauerei mit tollem Bier. Lob und Dank sprach er allen an der Messe Beteiligten sowie der Dorfgemeinschaft Urphar aus. Diese hatte beim Einbrauen des Festbiers unterstützt.
„Wir müssen uns um das Wohl der Messegäste kümmern und vorher das Festbier verkosten“, nannte der OB den Grund für die Veranstaltung. Er freue sich auf die 202. Werdemer Mess’. Bei dieser gebe es immer wieder Überraschungen. So habe man diesmal zwei Festwirte. Der Rathaus-Chef dankte Hans-Peter Küffner eine tolle 17-jährige Zusammenarbeit und den guten Übergang zur neuen Festwirtsfamilie von Christian Sony-Boy Papert. Herrera Torrez: „Wir sind gespannt auf Eure Arbeit.“ Dieses Jahr feiere man sogar zehn Tage lang.
OB zapft Fass mit zwei Schlägen an
Seine Rede beendete der OB traditionsgemäß mit einem Gedicht. In gereimter Form stellte er unter anderem fest, dass er sich für den Fassanstich gut vorbereitet habe. Dies führte dann auch zum gewünschten Erfolg. Er brachte das Messbier mit zwei Schlägen schadensfrei zum Fließen.
Moritz Bauer, geschäftsführender Gesellschafter der Distelhäuser Brauerei, stellte fest: „Heute ist meine erste Messbierprobe in Wertheim.“ Diese sei eine tolle Tradition. Diesmal sei sie etwas Besonderes, auch wegen des Übergangs von der einen zur anderen Festwirtsfamilie für die Main-Tauber-Halle. Es sei nicht selbstverständlich, dass der scheidende Festwirt den Nachfolger so unterstützt, damit dieser gute Geschäfte machen kann. Das zeige, welch ein Typ Küffner ist. Die 17 Jahre Zusammenarbeit mit diesem seien eine Ära. Wichtig seien ihm gute Bierqualität und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis sowie ein abwechslungsreiches Programm für die Besucher. Kritische Punkte zwischen Festwirt und Brauerei, die es auch mal gegeben habe, seien offen miteinander besprochen worden: „Es war ein Kampf mit offenem Visier.“ Mit Küffner gehe ein echtes Original, zollte Bauer diesem Dank und Anerkennung.
Als besonderes Geschenk erhielt Küffner einen Bierkrug mit einem Foto von sich. „Die Brauerei sorgt dafür, dass er auf der Messe immer gefüllt wird“, versicherte Bauer. Der Familie Papert wünschte er alles Gute für die kommenden Jahre.
In Wertheim viele Freundschaften geknüpft
Hans-Peter Küffner betonte mit Blick auf die vielen Teilnehmer der Messbierprobe: „Die lange Zeit mit Euch hat sehr viel Spaß gemacht.“ Er wolle nun im Alter kürzertreten. Ab 2026 solle für ihn gelten: eine Woche arbeiten, eine Woche Urlaub. Küffner dankte allen, die am Gesamtwerk „Messe“ mitwirken, für die gute Zusammenarbeit und der Brauerei dafür, dass sie ihn nach Wertheim brachten. In den vielen Jahren seien Freundschaften entstanden, freute er sich.
Weiter stellte der Redner den neuen Betreiber des Küffnerhofs, Timo Scheikhardt, vor. Dieser sei dort zuvor Küchenchef gewesen. Er betreibe die Küche auf der Messe in Königshofen und werde dies auch in Wertheim tun. „Ich übernehme dieses Jahr Auf- und Abbau in der Main-Tauber-Halle und stehe mit Rat und Tat zur Seite“, versprach Küffner. Er wünschte sich, dass die Michaelismesse weiterhin so toll weiterbesteht. „Da mache ich mir keine Sorgen.“
Christian Sony-Boy Papert freute sich über den reibungslosen Übergang bei den Festwirten. Er dankte Küffner für die Hilfestellung nach der kurzfristigen Übernahme der Aufgabe. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit Scheikhardt. „Seine Küche ist vorzüglich.“ Auch das Kellner-Team aus den Vorjahren sei in Wertheim wieder dabei.
Timo Herkert, Braumeister bei der Distelhäuser Brauerei, stellte das Festbier vor. Der Hopfen sei dezent. Dies passe sehr gut mit der Süße aus der speziellen Malzmischung zusammen. „Das Bier ist wirklich gelungen.“ Es habe 13,6 Grad Plato Stammwürze und einen Alkoholgehalt von 5,6 Prozent. „Es schmeckt, macht Spaß und wirkt.“ Dank sprach Herkert der Dorfgemeinschaft Urphar für das gemeinsame Einbrauen des Biers aus. Diese erhielt dafür auch eine Urkunde.
Ortsvorsteher Detlev Dosch freute sich, dass man am 22. Juli passend zum Dorfjubiläum „1250 Jahre Urphar“ das Festbier für die Wertheimer Messe einbrauen durfte. Er lobte die Brauerei. „Wir haben uns viel Mühe gegeben, Waldenhausen zu übertreffen, und es ist uns gelungen“, meinte er zu den Messbierpaten des Vorjahrs. Bei der anschließenden Verkostung waren Dosch und Waldenhausens Ortsvorsteher Gerrit Lang sich einig: Die Waldenhäuser brauten das beste Festbier 2024 mit ein, die Urpharer das beste von 2025. Auch die weiteren Teilnehmenden der Messbierprobe zeigten sich zufrieden. Allen war die Vorfreude auf das Volksfest anzumerken.
Dieses startet am Donnerstag, 2. Oktober, ab 16 Uhr mit Preisen wie vor 20 Jahren im Vergnügungspark (bis 18 Uhr). Später wird beim „Abend der Festwirte“ in der Main-Tauber-Halle gefeiert. Die Wertheimer Michaelismesse dauert bis zum 12. Oktober.
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