Wertheim. „Die Messe liegt in der Luft“, betonte Fachgebietsleiter Volker Mohr beim Gespräch zur Michaelismesse Wertheim am Mittwoch. Am Donnerstag, 2. Oktober, um 16 Uhr geht es mit dem Traditionsvolksfest los. Damit startet man einen Tag früher als gewohnt.
Die 202. „Werdemer Mess’“ steht laut Mohr unter dem Motto des Miteinanders. Erstmals habe man zwei Festwirte. Nach 17 Jahren mit Hans-Peter Küffner, dessen Hof-Team diesmal für die Küche verantwortlich zeichnet, kommt nun Christian Sony-Boy Papert hinzu, der die Main-Tauber-Halle auch künftig während des Volksfests bewirtschaften wird. Eine Konstante sei die Distelhäuser Brauerei, so Mohr. Er verwies auf die zahlreichen Angebote und Aktionen beim Volksfest. „Wir sind alle gespannt.“
Marktmeisterin Carmen Saalmüller dankte allen an der Messe Beteiligten, ohne diese sei die Veranstaltung nicht möglich. Sie ging auf einige Programmhöhepunkte des Volksfests ein, das am 12. Oktober um 20 Uhr mit dem großen Abschlussfeuerwerk endet.
Da der Freitag, 3. Oktober, ein Feiertag sei und die Wertheimer gerne feiern, starte die Messe einen Tag davor. Auf Anregung der Familie Zöllner, Generalunternehmer des Vergnügungsparks, werde der Festplatz an dem Donnerstag bereits um 16 Uhr geöffnet. Von 16 bis 18 Uhr gebe es bei den Fahrgeschäften „Preise wie vor 20 Jahren“. In der Main-Tauber-Halle steigt später der „Abend der Festwirte“ mit der Band „Wildwexxel“.
Am Tag der Deutschen Einheit ist von 12 bis 17 Uhr verkaufsoffener Feiertag in Wertheim. Die Pfadfinder Royal Rangers bieten eine Slackline über die Tauber und weitere Aktionen. Am Freitag und Samstag veranstalten die Fotofreunde Wertheim eine große Fotoschau, eine kleine Ausstellung alter Kameras und ein Fotoshooting für Messebesucher an.
Festumzug mit rund 1.200 Teilnehmenden
Am Samstag steht der traditionelle Messeumzug mit rund 50 Zugnummern und etwa 1.200 Teilnehmenden aus der gesamten Großen Kreisstadt auf dem Programm. „Es wird eine schöne, bunte Sache“, freut sich Saalmüller. Am Montag ist Ruhetag. Am Dienstag und Freitag finden die Kindernachmittage, verbunden mit ermäßigten Preisen, statt. Mittwochs ist Seniorennachmittag. Am Freitag gibt es wieder einen Kinderfestumzug. Die Marktmeisterin erklärte, diesmal seien nicht die Grundschulen, sondern die Stadt federführend. Die Grundschulkinder seien eingeladen, zusammen mit einem Familienmitglied im Festumzug vom Marktplatz zum Messgelände zu gehen und dort ihren Luftballon steigen zu lassen.
Am Samstag, 11. Oktober, wird zum 22. Mal der Wertheimer Messelauf am Taubersportplatz gestartet. Organisator ist der SV Nassig. Dessen Vertreter Klaus Merkl und Jürgen Stahl dankten den Sponsoren des Laufs. Allein die Laufshirts kosteten 10.000 Euro. Von den Startgebühren gehe jeweils ein Euro wieder an den Verein „Ein langer Weg“. Für 2026 plane man, die Läufe um einen Halbmarathon zu erweitern. Die Startzeiten für die Läufe hat man in Vorbereitung darauf bereits dieses Jahr angepasst, hieß es.
„8er-Rat“ organisiert Jugendfußballturnier
Der letzte Messesonntag, 12. Oktober, startet mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Halle und anschließendem Weißwurstfrühstück. Nach längerer Pause wird es an dem Tag wieder ein Jugendfußballturnier geben. Dank sprach man dem Verein Türkgücü Wertheim für die Breitstellung des Taubersportplatzes aus. Das Turnier wird erstmals von Jugendlichen aus dem „8er-Rat“ organisiert. Unterstützt werden Konstantin Kettner, Tom Kieslich und David Boos (alle Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums) von Mirco Göbel. Kettner erklärte, bereits in vorherigen „8er-Räten“ habe es die Idee für Fußballturniere gegeben, die dann aber nicht umgesetzt werden konnten. Dieses Mal sei man es professioneller angegangen. Bisher haben drei Mannschaften zugesagt. Man werde aber im neuen Schuljahr nochmals in den Klassen für das Turnier werben.
Thomas Landwehr, Verkaufsleiter der Distelhäuser Brauerei, würdigte Saalmüller und allen weiteren Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. Das Festbier habe man diesmal mit der Dorfgemeinschaft Urphar eingebraut. Papert erklärte, das Maß Festbier koste 11,20 Euro und damit so viel wie bei der Messe in Königshofen. „Das ist ein absolut fairer Preis“, sagte der neue Festwirt.
Auf Nachfrage berichtete Saalmüller von einem abwechslungsreichen Vergnügungspark, unter anderem mit Breakdance und Kettenflieger. Ein Riesenrad wird es nicht geben. „Es wurde nicht so genutzt, wie es gefordert wurde“, bedauerte Saalmüller.
Wolfgang Boos freute sich als Vertreter der Marktkaufleute, dass die Leute weiterhin Volksfeste besuchen und dort Geld ausgeben. In Wertheim habe man ein sehr attraktives Marktgelände und viele Standbetreiber seien seit Jahrzehnten dabei.
Angela Steffan, Pressesprecherin der Stadt Wertheim, berichtete, dass am Messe-Umzug auch offizielle Vertreter sowie Jugendliche der Partnerstädte teilnehmen werden. Zur Messezeit finden in Wertheim das Arbeitsgespräch der Partnerstädte und deren Jugendkulturfestival statt. Man rechnet mit 20 offiziellen Vertretern und 25 jugendlichen Gästen.
Zwei Festwirte
Diesmal gibt es bei der Wertheimer Michaelismesse zwei Festwirte. In enger Zusammenarbeit übergibt Hans-Peter Küffner die Main-Tauber-Halle an Christian „Sonny-Boy“ Papert . Für das in der Halle angebotene Essen sorgt das Küffnerhof-Team unter der Leitung des neuen Inhabers Timo Schweikhardt. Dieses wird auch Auf- und Abbau in der Halle übernehmen.
Hans-Peter Küffner dankte für 17 Jahre Wertheim. Es sei immer eine tolle Zusammenarbeit mit der Stadt gewesen. Er sei Festwirt und Partymann, sagte er, weshalb ihm das Aufhören schwerfalle. Er dankte seiner Frau Sabine, die in Wertheim an 16- bis 17-Stunden-Tagen die große Verantwortung getragen habe. „Im Alter hat man eine Restlaufzeit, die muss man auch leben“, erklärte er, warum sich das Paar nun auf das Privatleben konzentrieren möchte.
Der neue Festwirt Papert freute sich, dass der Übergang , initiiert von der Distelhäuser Brauerei und in Zusammenarbeit mit der Stadt und Küffner, so gut funktionierte. Eine reibungslose Übergabe in so kurzer Zeit sei keine Selbstverständlichkeit. Er dankte Küffner für die Unterstützung auch in Sachen Küche. Man werde keine Änderungen vornehmen. Die Kunden würden das gute Essen genießen. Dieses werde man beibehalten. Auch bei den Kellnern setze man auf das bewährte Team. Bei der Musik in der Halle werde man vieles hören, welches man in der Region kenne, versprach Papert.
Thomas Landwehr, Verkaufsleiter der Distelhäuser Brauerei, dankte Küffner für die jahrzehntelange Zusammenarbeit in Wertheim. Auch mit Papert stehe man schon lange in Verbindung. bdg
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