Das etwas andere Weinfest

Dertingen auf dem „Daddinga Weipfadla“ erkundet

Besucherinnen und Besucher kehrten bei den vier Weingütern der Ortschaft gerne ein

Von 
Matthias Ernst
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Die Weinprinzessinnen der Umgebung machten beim „Daddinga Weipfadla“ am Sonntag bei ihrem Rundgang gerne in den kühlen Kellern Rast. © Bild. Matthias Ernst

Dertingen. Unter dem Motto „1000 Meter – 100 Weine – ein Genuss“ stand das „Daddinga Weipfadla“. Veranstaltet wurde es am Sonntag von den vier Weinbaubetrieben in Dertingen (Weinkeller und Rebschule Friedrich, Weingut Oesterlein, Winzerhof Baumann sowie Weingut und Brennerei Hörner).

Heiß begehrte Schattenplätze

Das „Daddinga Weipfadla“ hat in der Region einen guten Ruf. Diesem Umstand ist es sicher auch zu verdanken, dass selbst bei den tropischen Temperaturen am Sonntag zahlreiche Besucherinnen und Besucher kamen und ein paar schöne Stunden in Dertingen verbrachten. Was allerdings auffällig war: Lediglich die Schattenplätze waren belegt. In die pralle Sonne wollte sich niemand setzen – was angesichts der Hitze auch verständlich war.

Deshalb hatten die Verantwortlichen der Winzerbetriebe vorgesorgt und in ihren Högen überall Sonnenschirme oder Zelte aufgestellt. Wo es möglich war, nutzte man auch die Wirtschaftsscheunen, um den Gästen statt eines Platzes an der Sonnen, einem im Schatten bieten zu können. Gut dran war auch, wer einen Kellerraum öffnen konnte, um die Besucherinnen und Besucher anzulocken.

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Kerstin Mattern
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„Unsere Vorfahren wussten schon, warum sie die Keller gebaut haben“, stellte Martin Friedrich stellvertretend für alle Veranstalter fest. Der Weinkeller seiner Eltern war an diesem Tag der bestgenutzte Raum des Weinbaubetrieb. Denn „unter der Erde“ war es einige Grad kühler als draußen. Und so konnte man dort ganz gemütlich sitzen und schöppeln.

Das taten die Besucher dann auch entlang des „Weipfadlas“, wobei das Hauptgetränk an diesem Tag wohl Wasser war.

Das merkte auch Jochen Hörner. Er hat sich neben dem Weinbau auf das Brennen von Schnaps und Whisky verlegt. Doch das hochprozentige Angebot stand in diesem Jahr im Hintergrund, es war einfach zu warm.

Im Winzerhof Baumann versteht man sich auf alte Traditionen und bot Probierpakete an. Das Weingut Oesterlein machte gleich ein ganzes Wochenende lang die „Weipfadla-Hecke“ auf. So konnte man wenigstens an den anderen, nicht ganz so heißen Tagen, viele Gäste begrüßen.

Eine ähnliche Idee hatten auch die Betreiber des Weinkellers Friedrich. Das Wirtshaussingen am Samstagabend war bestens besucht. Viele Gäste wünschten sich eine Neuauflage, berichtet Silvia Friedrich, die auch Weingästeführerin ist und den Innenhof gemeinsam mit ihrer Mutter hübsch geschmückt hatte.

Hier machten wie ebenso in den anderen Betrieben am Sonntag auch die Weinprinzessinnen Station, die Dertingens Weinprinzessin Katharina Flegler zum „Daddinga Weipfadla“ eingeladen hatte.

Wertheims Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez, der die Weinhoheiten den vergangenen Jahren immer bei ihrem Rundgang begleitet hatte, musste diesmal kurzfristig absagen.

Doch das tat der Veranstaltung und der guten Stimmung keinen Abbruch. Die Weinprinzessinnen hatten auch so ihren Spaß.

Fortsetzung ist geplant

Letztlich war man dann doch zufrieden mit dem Verlauf des „Weipfadlas“. Die Verantwortlichen wollen “ die Veranstaltung im nächsten Jahr wiederholen. Um Traditionen zu schaffen, müssen diese eben gelebt und am Leben erhalten werden.

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