Zehntes Filmfestival (Plus Video)

Burgfilm-Festival in Wertheim startet mit pinkem Barbie-Auftakt

Ganz in Pink startete das zehnte Wertheimer Burg-Filmfestival am Donnerstag. Zum Auftakt des zweiwöchigen Open-Air-Kinos lief „Barbie“ über die große Leinwand im Burggraben.

Von 
Kai Grottenthaler
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Filmgenuss in der besonderen Kulisse der Wertheimer Burg.

Wertheim. Gut die Hälfte der insgesamt 151 Besucherinnen und Besucher war dem Dresscode gefolgt und in der dominierenden Farbe des Abends erschienen. Auch wenn selbst einige Herren der Schöpfung in rosa angehauchten Accessoires erschienen waren, überwogen die weiblichen Gäste doch deutlich. Von einem „freundlichen Start in Pink“ sprach Christian Schlager.

Auch wenn die Parodie zwischendurch immer wieder ihre Längen hatte und wohl dem ein oder anderen Besucher an manchen Stellen zu übertrieben vorkam, wusste der Film doch auch geschickt, seine Botschaften zu transportieren. „Weil Barbie alles sein kann, können auch Frauen alles sein“, war sicherlich eine der zentralen Inhalte des Films, der sich – je nach Geschmack – häufig im Grenzbereich zwischen Spielfilm und Satire, Klamauk und Persiflage bewegte. Die Besucher jedoch verfolgten Barbies Hin- und Hergerissensein zwischen „Barbieland“ und der „Realität“ mit einem Mix aus Amüsement, Faszination und gelegentlicher Irritation. Für Gesprächsstoff dürfte „Barbie“ zumindest auf dem Heimweg noch gesorgt haben.

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Der vor einem Jahr erschienene Film war zu einem richtigen Kassenschlager und mit mehr als 1,4 Milliarden US-Dollar der weltweit umsatzstärkste Streifen im Jahr 2023 geworden. Allein in Deutschland hatte er mehr als sechs Millionen Besucher verzeichnet und steht damit auf der Liste der erfolgreichsten Filme auf Platz 15.

Nach ganz so weit oben dürfte es die Vorführung beim Burg-Filmfestival zwar nicht geschafft haben. Mit der Premiere konnten die Verantwortlichen dennoch sehr zufrieden sein.

Ihr besonders großes Barbie-Faible demonstrierte auch FN-Redakteurin Heike Barowski, die sozusagen als Top-Act und Hingucker zusammen mit Organisator Christian Schlager diesmal das Burg-Filmfestival eröffnete. „The real original Barbie“ aus „Niklashausen California“ erschien nicht nur im passenden Outfit inklusive rosa Handventilator, sondern sogar im „Originalkarton“ auf der Bühne. Und um es in der Sprache des Films auszudrücken: Man musste anschließend schon sehr genau hinschauen, um einen Unterschied zwischen der selbsternannten „best-ager Barbie“ und der kurz darauf auf der Leinwand performenden Margot Robbie festzustellen.

Für Freude sorgte auch der Filmclub-Roxy-Förderverein, der in diesem Jahr beim Filmfestival den Popcorn-Verkauf organisiert. Die Zuschauer rief Christian Schlager anfangs dazu auf, den Neustart des Wertheimer Kinos zu unterstützen. „Dieses Wunder wird es kein zweites Mal geben – und es soll offen bleiben.“ Daher appellierte er: „Einfach hingehen, und das Kino hier hat auch eine Zukunft.“

Für die kommenden zwei Wochen hofft der Burgmanager nun beim Burg-Filmfestival auf ähnlich gutes Wetter wie im Vorjahr. Mit erneut zwei komplett regenfreien Wochen sei zwar nicht zu rechnen, aber auch zwei Regentage seien zu verkraften, meinte er. „Wir spielen bei Wind und Wetter“, lautet das Motto, von Gewitter natürlich einmal abgesehen.

Großen Spaß hatten die Gäste bei der Eröffnung des zehnten Burg-Filmfestivals mit „Barbie“ Heike Barowski.

Als „Mann der ersten Stunde“ ist Christian Schlager jedoch der ausgewiesene Experte für das Burgfilmfest. Seit 2015 gehört das Event, das eines von Schlagers ersten großen Projekten in Wertheim war, nicht nur zum festen Repertoire des Veranstaltungskalenders, sondern erfreut sich auch wachsender Beliebtheit: „Es hat deutlich zugelegt über die Jahre“, freut sich Schlager. Nach den 1500 Besuchern im Startjahr zählte man im letzten Jahr 3600 Besucher.

Diesen Wert heuer zu knacken, werde jedoch schwierig. Dafür würden die „absoluten Ausreißer nach oben“ fehlen. Nichtsdestotrotz gebe es wieder eine bunte Mischung aus Mainstream und Art House.

Besonders preist Schlager die beiden Kinderfilme an. Bereits an diesem Samstagabend läuft der Film „Alles steht Kopf 2“. Auch beim zweiten Kinderfilm „Ich – Einfach unverbesserlich 4“, der am nächsten Freitag gezeigt wird, laufe der Vorverkauf sehr gut. Den Abschluss des Festivals bildet am 21. August Ralph Turnheims Film-Live-Performance „Turnschuhs 70s“. Auch seine Fangemeinde ist im Laufe der Jahre deutlich angewachsen. Für alle Filme gibt es noch Tickets. Sie können online oder an der Abendkasse gekauft werden.

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