Ortschaftsrat tagte

Bettinger fordern Haushaltsmittel für 2024 an

Dorfbudget zur Finanzierung kleinerer Anschaffungen steht auf der Wunschliste an erster Stelle

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bdg
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Hohe Priorität bei den Bettinger Haushaltsmittelanforderungen 2024 hat wieder die Sanierung der Ortsdurchfahrt. © Birger-Daniel Grein

Bettingen. Seine nichtöffentlich beschlossene Anforderungsliste der Haushaltsmittel für 2024 gab der Bettinger Ortschaftsrat in seiner Sitzung am Mittwoch im Bürgersaal bekannt.

Auf Platz eins der Zusammenstellung steht das Dorfbudget. Es soll ermöglichen, dass das Dorf selbst und flexibel über kleinere Anschaffungen entscheiden kann. Als Beispiel nannte die stellvertretende Ortsvorsteherin Ines Ulsamer-Beck das Sonnensegel für den Spielplatz oder Sitzbänke am Main. Auf Rang zwei der Anforderungen setzte man die Sanierung der Hauptstraße inklusive Planungskosten, Sanierung der Gehwege und Erneuerung der Beleuchtung. Auf den Plätzen vier und fünf folgen die Verbesserung der Kreuzungen Homburger Weg/Hauptstraße sowie im Bereich Autohof (auch im Hinblick auf die Ansiedelung eines Discounters).

Im Bettinger Ortschaftsrat notiert

Die stellvertretende Ortsvorsteherin Ines Ulsamer-Beck informierte in der Sitzung des Bettinger Ortschaftsrats über die neue Vergaberichtlinie für Bauplätze in der gesamten Großen Kreisstadt (wir berichteten bereits ausführlich). Diese gilt ab dem 1. Juli, wenn es mehr Interessenten als verfügbare Bauplätze in einem Gebiet gibt.

Ulsamer-Beck warb bei Vereinen und Einwohnern Bettingens um die Teilnahme am Messeumzug zum Jubiläum „200 Jahre Michaelismesse Wertheim“. Diese findet vom 30. September bis 8. Oktober statt. Er Ideen für den Festumzug hat, soll sich an den Ortschaftsrat werden.

Mit Blick auf die Kommunalwahlen am 9. Juni 2024 wurde um Wahlhelfer und Kandidaten für die Gremien geworben.

Durch Umbenennung der Straße hat sich die Adresse des Campingplatzes Bettingen zu „In Furtwiesen 1“ geändert. Damit sollen Verwirrungen bei der Anfahrt zukünftig vermieden werden, wurde betont. bdg

Der Ortschaftsrat wünscht hier einen Kreisverkehr für einen guten Verkehrsfluss. Die aktuelle Situation sei für alle unbefriedigend. So habe nur ein Lkw an der Ampel Platz. „Den Kreisverkehr sieht der Ortschaftsrat als zukunftsträchtige Investition“, betonte Ulsamer-Beck.

Auf Platz fünf stellte man den Neubau des Feuerwehrgerätehauses. Mittel dafür sind bereits eingeplant, wurden auf Wunsch der Stadtverwaltung aber nochmals vom Ortschaftsrat in Anforderungsliste aufgenommen. Danach folgen auf dieser sechs weitere Urnengräber auf dem Friedhof. Obwohl noch sieben freie verfügbar sind, möchte das Gremium angesichts großer nachfrage vorsorgen.

Wie Ulsamer-Beck sagte, sind im Haushalt 2023 Mittel für einen Anbau an der alten Schule Richtung Mainwiesenhalle ein geplant. Dieser soll als Lagerraum dienen, um mehr Platz in der Halle zu schaffen. Die Ausschreibung der Arbeiten sei erfolgt.

Informiert wurde über den vom Gremium in nichtöffentlicher Sitzung gefassten Beschluss, dass Stefan Weiss Ulsamer-Beck so lange vertreten soll, wie diese die Aufgaben des erkrankten Ortsvorstehers Ralf Tschöp übernimmt.

Weiter gingen die Räte auf Anfragen aus der letzten Sitzung ein. Zum Jugendraum hieß es, dass sich an einer Nutzung interessierte Jugendliche an das Jugendraumteam wenden sollen. Das Ordnungsamt wurde über ein im Bereich „An den Pilzen“ nahe Autohof entdecktes Zelt samt Schlafsack und größere Mengen Müll informiert. Beschwerden hatte es wegen der Lärmbelastung in Folge des Rückbaus auf dem Areal „Schweitzer Stuben“ gegeben. Um diese zu minimieren, erfolgt das Umsatteln der Container nun auf dem Gelände des ehemaligen Hotels. Zum Abtransport des Abrissguts sagte Ulsamer-Beck, dass das Abrissunternehmen entscheide, welche Wege dafür genutzt werden. Bei der zeitlichen Festlegung der Transporte achte dieses darauf, dass Rücksicht auf spielende Kinder genommen werde.

Einen ärgerlichen Vorfall mit Lärmbelastung und Eindringen in fremde Gärten habe es mit Arbeitern gegeben, die auf der Baustelle „Schweizer Stuben“ eingesetzt seien, hieß es weiter. Die Stadtverwaltung werde mit den Unternehmensverantwortlichen darüber sprechen.

Ausführlich ging Ulsamer-Beck auf den örtlichen Friedhof ein. Sobald die neuen Pläne fertig sind, sollen dort auch Baumurnenbestattungen möglich sein. Da die neu gepflanzten Bäume aber noch zu schwach sind, um die Namensplaketten für die Verstorbenen zu halten, wurden dafür vorerst Stelen aus recyceltem Kunststoff aufgestellt. Diese sind in der Großen Kreisstadt auf allen Friedhöfen gleich. Mit ihrer Gestaltung sind die Bettinger jedoch wenig zufrieden. Pro Baum können zwölf Urnen bestattet werden, pro Himmelsrichtung gibt es drei Tafeln für die Namen der am Baum Bestatteten.

Die stellvertretende Ortsvorsteherin wie weiter auf die vorhandenen Urnenrasengräber hin, die gemäht werden. Auf diese dürfe nur bis zwei Wochen nach der Bestattung etwas gestellt werden, dann muss es abgeräumt werden. Man biete auf dem Bettingen Friedhof eine große Bestattungsvielfalt, erklärte die Rednerin angesichts von Reihen-, Tief-, Rasen- und Baumgräbern. Rasengräber gebe es auch für Sargbestattungen. Auch ein anonymes Urnengrabfeld sei vorhanden.

Dann ging es um ein ganz anderes Thema: Die Bettinger ärgern sich momentan über mehrere Verschmutzungen durch Sprayer, die man auch bei der Polizei angezeigt hat. So wurde der Durchgang am Remlinger Pfad mit einem Davidstern und Smiley besprüht. Die Unterführung Aalbach „ziere“ nun „sehr unfreundlichen Parolen“, wie es hieß. Auch die Straße und sogar eine Kröte seien besprüht worden.

Ulsamer-Beck nutzte die Sitzung auch für Dankesworte. So würdigte sie Alexander Tschöp für die Reinigung des Bürgersaals. Sein Nachfolger ist Manfred Friedrich. Lob sprach sie der Feuerwehr für das gelungene Fest aus. Sie dankte den Gießpaten sowie der Familie Willy Nenner, Gerlinde Strauß, Frank Nenner und der Familie Walentschka für die Pflege der Blumen. Alle Bürger rief sie auf, sich um die Bäume im Ort mitzukümmern. Gießsäcke seien angebracht worden. bdg

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