Autofahrer zieht Einspruch zurück

Wertheim/Freudenberg. In einer Verhandlung beim Amtsgericht Wertheim wollte ein Autofahrer aus dem nördlichen Main-Tauber-Kreis erreichen, dass nach einem unerlaubtem Entfernen vom Unfallort in Freudenberg die Sperrfrist für die Fahrerlaubnis kürzer ausfällt, oder gar nur ein Fahrverbot verhängt wird.

Die Richterin machte dem 22-jährigen Arbeitnehmer und seinem Verteidiger deutlich, sie sehe keine Gründe, warum sie milder als üblich entscheiden sollte. Nach Beratung mit dem Mandanten nahm der Anwalt den Einspruch gegen den Strafbefehl zurück. Durch das anschließende Urteil wurde der Strafbefehl rechtskräftig. Die Strafe beträgt 30 Mal 40 Euro, die Sperrfrist acht Monate.

Am 8. April gegen 23 Uhr war der Angeklagte in der Hauptstraße bei „winterlichen Verhältnissen“ mit einem Auto auf die linke Fahrbahnseite geraten und mit einem entgegenkommenden Pkw zusammengestoßen. Der Fremdsachschaden betrug 3855 Euro. Im Pkw saß ein Ehepaar aus Bürgstadt. Die Ehefrau stieg auf der Beifahrerseite aus und schaute durch die geschlossene linke Seitenscheibe des Unfallwagens ins Gesicht des Unfallverursachers. Ihr Eindruck war, dass er „unter der Einwirkung berauschender Mittel steht“. Der Unbekannte gab Gas, und man war froh, das Wagen-Kennzeichen ablesen zu können, so der Ehemann. Der Beschuldigte sagte in der Verhandlung, er habe den Unfall bemerkt, dann aber Panik bekommen.

Im Juli 2020 war der Angeklagte alkoholisch enthemmt nach einer Geburtstagsfeier mit einem Bekannten in eine fremde Scheune eingestiegen und hatte ein Mofa entwendet. Beide mussten sich im November 2020 wegen Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und Diebstahls verantworten. Der Angeklagte kam als Heranwachsender mit einer Verwarnung nach Jugendstrafrecht davon. Er musste 20 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten, an der Drogenberatung teilnehmen und beim Täter-Opfer-Ausgleich mitwirken. Der Bekannte erhielt eine Strafe von 60 Mal 20 Euro. goe