Main-Tauber-Kreis. Der Kormoran brütet laut Umweltministerium seit 1994 wieder in Baden-Württemberg. Inzwischen gibt es 1776 Brutpaare im Land (Stand 2022). Am baden-württembergischen Teil des Bodensees brüteten 2022 an fünf Brutstandorten zusammen 972 Paare. Hinzu kommt ein Winterbestand an Kormoranen, der von den Vogelexperten auf 6000 bis 10 000 Tiere geschätzt wird.
Inwieweit der Vogel im Main-Tauber-Kreis vorkommt, beantwortet der Sprecher des Landratsamts, Markus Moll.
An welchen Gewässern im Main-Tauber-Kreis leben Kormorane und in welcher Anzahl?
Markus Moll: Kormorane sind im Main-Tauber-Kreis als Wintergast an allen größeren Still- und Fließgewässern zu beobachten. Zählungen der bei uns überwinternden Kormorane werden nicht vorgenommen.
Wurden im Main-Tauber-Kreis bereits Brutkolonien der Vögel festgestellt?
Moll: Aus der Vergangenheit sind gelegentliche Bruten von Einzelpaaren am Main bekannt, eine Brutkolonie hat sich nicht etabliert.
Wie entwickelt sich das Vorkommen des Kormorans im Kreisgebiet? Worauf geht diese Entwicklung zurück?
Moll: Die Anzahl der Wintergäste variiert nach unseren Beobachtungen von Jahr zu Jahr. Eine mögliche Erklärung von Schwankungen liegt in den je nach Härte des Winters zugänglichen offenen Wasserstellen im Überwinterungsgebiet.
An welchen Stellen wird das Vorkommen als problematisch eingeschätzt?
Moll: An die untere Naturschutzbehörde sind bislang keine Problemfälle herangetragen worden. Nach unserer Einschätzung sind am ehesten bei gewerblichen Fischzuchtanlagen Probleme zu erwarten.
Wie viele Kororane wurden im Main-Tauber-Kreis in den vergangenen Jahren jeweils erlegt? Ist die Zahl der Abschüsse weitgehend konstant?
Moll: Die Zahlen schwanken von Jahr zu Jahr. In den drei zurückliegenden Jagdjahren 2020/21 bis 2022/23 wurden durchschnittlich 20 Tiere durch Vergrämungsabschüsse erlegt. Der Abschuss einzelner Tiere aus größeren Trupps soll die übrigen dauerhaft von dem aufgesuchten Gewässer vertreiben. kabu
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