Konzertreihe

27 Wochen Programm in Wertheimer Stiftskirche

„Orgelmusik zur Marktzeit“ soll mit bekannten und neuen Organisten jeden Samstag begeistern

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bdg
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Voller Vorfreude auf die Konzertreihe Orgelmusik zur Marktzeit in der Stiftskirche sind Carsten Klomp und Carsten Wiedemann-Hohl. Bei den Konzerten sammelt man Spenden für die anstehende umfassende Reparatur der Orgel der Kirche. © Grein

Wertheim. Auf Interessierte wartet bei der „Orgelmusik zur Marktzeit“ vom 6. April bis 5. Oktober jeden Samstag um 11 Uhr ein besonderes Orgelkonzert in der Stiftskirche in Wertheim. Das sind insgesamt 27 Konzerte. „Das ist die bisher größte Zahl“, sind sich Bezirkskantor Carsten Wiedemann-Hohl und Carsten Klomp einig. Die beiden informierten bei einem Gespräch auf der Empore der Kirche über die diesjährige Reihe.

Vergangenes Jahr sei man erfolgreich in Bezug auf Besucherzahl und Finanzen gewesen, betonte Wiedemann-Hohl. Dank zollte er den Sponsoren und den Besuchern der kostenlosen Konzerte für ihre Spende. Laut Klomp hätten 2023 im Schnitt 90 Besucher den Konzerten gelauscht. „Es waren jeweils zwischen 70 und über 150 und das jede Woche.“ Solche Konzertangebote Woche für Woche gebe es in unserer Gegend sonst nirgends, ergänzte Wiedemann-Hohl. Eröffnet wird die Konzertreihe von Klomp. Diese wird sich dem Thema „Ostinato“ widmen. Darunter versteht man eine sich stetig wiederholende musikalische Figur. Zu hören sein, werden an der Orgel unter anderem zwei Carillon Stücke, darunter der „Big Ben“. Außerdem wird Klomp eine von ihm selbst komponierte Suite spielen. Im Anschluss gibt es wieder den traditionellen Sektempfang.

Führungen zum Instrument

Das zweite Konzert wird Wiedemann-Hohl spielen. In dessen Anschluss wird er eine Orgelführung für Kinder und Erwachsene geben. Alle interessierten Konzertbesucher können bei der Führung zum Instrument teilnehmen. Auch Klomp wird immer wieder nach seinen Konzerten solche Führungen anbieten. Außerdem plant er eine klangliche Notenvorstellung, neuer Stücke, die in den letzten Jahren erschienen sind. Diese sei auch für nebenamtliche Organisten in kleineren Kirchen interessant.

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Die Planungen für „Orgelmusik zur Marktzeit 2024“ begannen schon im vergangenen Sommer. Ab den Sommerferien hatte Wiedemann-Hohl Kollegen dafür angefragt. Seit Jahresende stehe das Programm. Aktuell gebe es noch abschließende Gespräche mit Sponsoren, sagte er. Das gedruckte Programm werde es spätestens ab Ostern geben. Außerdem sind die Konzerte auf der Internetseite der Kirchengemeinde zu finden. Vertreten sein werden dieses Jahr auch wieder viele Organisten, die schon in der Vergangenheit bei der Konzertreihe die Zuhörer begeisterten. Dazu gehören Hans-Bernhard Ruß, Jenny Amarell, Leonie Vestner und Christoph-Emanuel Seitz.

Auch neue Musiker werden dabei sein. Unter anderem werden Landeskirchenmusikdirektor Konrad Michaelis aus Pforzheim und Kirchenmusikdirektor Christoph Bogon aus Schopfheim spielen. Letzterer war, laut Klomp, langjähriger Präsident der gesamtdeutschen Kirchenmusikerverbände. „Er studierte bei mir und war mein Assistent“, so Klomp. Die Zuhörer können sich auf Konzerte mit rund 35 Minuten Spielzeit und Erklärungen zu den Stücken freuen.

„Mir ist wichtig mein Publikum zu sehen“, sagte Klomp. Außerdem stehe für ihn im Mittelpunkt, zu erklären, was er tue. Die Zuhörer sollten mit dem Gefühl nach Hause gehen, den Hintergrund der Stücke verstanden zu haben und verstehen, warum die Orgel so differenziert klingen kann.

Ein festgelegtes Thema gibt es für die diesjährige Konzertreihe nicht. „Die Musiker haben freie Stückwahl.“ Es wird Stücke aus verschiedenen Epochen bis ins 20. Jahrhundert geben.

Die Orgelmusik zur Marktzeit solle Freude machen beim Zuhören, abwechslungsreich sein und die Leute motivieren zum nächsten Konzert wiederzukommen, fassen die Organisatoren die Ziele zusammen.

Zeitaufwendige Reparatur steht an

Bei den Konzerten wird man auch Spenden für die von Januar bis Ostern 2025 anstehende Orgelreparatur sammeln. Die Gesamtkosten der Reparaturmaßnahme liegen bei 210 000 Euro, davon fördere die Landeskirche 50 000 Euro. Den Rest müsse die Kirchengemeinde selbst aufbringen, durch Spenden und Firmensponsoring. Jede der rund 3500 Pfeifen müsse ausgebaut und von Hand gereinigt werden. Dies sei zeitaufwendig. Außerdem soll sich der Orgelklang durch umbauten verbessern.

„Die Orgel wird dann runder und fülliger klingen“, so Wiedemann-Hohl. Im Fundament werde sie zudem kräftiger werden, aber dennoch nicht so laut. Klomp ergänzte: „Wir drehen die Bässe etwas auf, die Tiefen Frequenzen werden verstärkt.“ Es ist die erste große Orgelmaßnahme seit deren Einbau Anfang der 1980er-Jahre. bdg

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